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Ihre erste Sprache ist der empathische Austausch.
Darin werden bebilderte Empfindungen und Eindrücke ausgetauscht. Dieser Austausch ist eine rituelle „Seelensprache“, welche die Philianer in ihrer Wesensverwandtschaft untereinander verbindet. Weil sie auch eine Gebets- und Feierlichkeitssprache ist, sprechen die Philianer
uns einander erlebend, tanzend und gefallend über ihre Kultur, bzw. über Kultur überhaupt, auf empathische Weise.

Ihre zweite Sprache ist die verbale, wörtliche Sprache. Sie ist ihr Lauten-Tanz und dient als Arbeitssprache im gemeinsamen Tun und Verwirklichen von Vorhaben.

Die dritte Kommunikationsform unter den Philianern ist die Sprache der Zärtlichkeit körperlicher Berührungen, worin sie sich im einwirkenden Tragen einander schönen. Daraus ist später aus dem Neunten Volk das Ineinanderfließen (ihr "Uns einander Strömen") hervor gekommen. Zusammen mit entwickelten Ausdrucksformen, wie z.B. Dramaturgie, Tanz und Gesang, entsteht eine Schauspielsprache, welche sich wie folgt entwickelt hat:

 

Anfangs sind die Philianer neutrale Beobachter und Wahrnehmende gewesen, wie z.B. Kartographen und Astronomen, die ihre Eindrücke innerlich verarbeiten. Als sich die Beobachtungsgabe schließlich (auch) zum Dienst gestalterischen Wirkens entwickelt hat, ist im Zuge der Nähe zu den Tieren im Reisen eine bessere Wahrnehmung jenes Empfindens entstanden, das über das rein Triebhafte hinausreicht. Mit der Bereitschaft sich ein Stück vom Beobachteten führen zu lassen, d.h. ihm die nächste Station oder Reiseziel zu überlassen, bzw. ihm zu folgen, können die Philianer mehr über sie erfahren und auch ganz allgemein Wissen sammeln, was für das Erleben und die Bewertung des Handelns von Nutzen ist.

Die empathische Wahrnehmung entwickelt sich also aus einem Verweilen im Reisen, in welchem man sich einander gewöhnt und die Fähigkeit, seelisches Behagen höherer Natur wahrzunehmen, gewinnt. Dadurch können die Philianer ohne direkten Kontakt bereits Grundstimmungen von anderen Wesen wahrnehmen und in ihrem Seelenleben spiegeln. So entstehen mehrere Stufen von Eindrücken, denn in den Spiegelungen werden „seelische Bilder“ gewissermaßen „real“ wahrgenommen. Da die Bildunterscheidung den mir vertrauten Tanzenden bereits in die Wiege gelegt worden ist, werden abgestufte Eindrücke - bzw. das Nebeneinander der Dimensionen von Eindrücken - zum Normalfall, welcher es ihnen gestattet bereits aus der Ferne unterschiedliche Wesen wahrzunehmen.

Mit der Zeit differenzieren sie aus ihrer inneren Landkarte bebilderter Eindrücke unterschiedlicher Wahrnehmungsebenen die Wesen nach Art, Konstitution und nach potentiellen Möglichkeiten ihnen überhaupt näher kommen zu „dürfen“. Sind die Zeichen günstig, wird eine Beobachtung aufgenommen, um einerseits Veränderungen im Befinden der Wesen wahrzunehmen, und andererseits das Befinden der Wesen untereinander zu unterscheiden. Erst als nächster Schritt gibt sich eine Gruppe den Beobachteten zu erkennen und nimmt die Reaktion darauf wahr. Die weiteren Möglichkeiten differenzieren je nach Wesen und Situation.

Eine davon ist eine stille oder direkt ausverhandelte Erlaubnis der Begleitung und des Mitziehens. Sind die Wesen stationär, können wiederkehrende Besuche an die Stelle der Begleitung treten. Bei weniger scheuen Wesen kann es zu direkterer Kommunikation kommen, aber bei manchen Tieren etwa muss eine Nähe, um von ihnen mehr erfahren zu können, erst errungen werden. Der Lohn dafür ist ein wunderbares und umfangreiches Wissen über die Natur, Natürlichkeit und ihrer instinktiven Wahrnehmung, sowie eine vertraute Gemeinschaft mit einer einfachen und schlichten Freundlichkeit ohne Argwohn und Hintergedanken.

Die sich daraus entwickelnde emphatische Annäherung ist dann Ausdruck eines Sich einander Vertrautmachens und gestattet eine tiefere und detailliertere Wahrnehmung, sowie manchmal sogar ein Austausch von einfachen "Bildern".

Schließlich wird durch die empathische Verbundenheit im gegenseitigen Einverständnis die Kommunikation der Philianer zum Wesen durch den empathischen Austausch (Das "Uns gemeinsam Einander") möglich.

 

Mit der Entwicklung der Musik und der dramaturgischen Spiele aus den Völkern der Waldhüter erwächst im Zusammenspiel mit den Seelenspiegelungen (von z.B. Landschaften und später auch von Tieren und anderen Wesen) eine Verinnerlichung der neuen Ausdrucksweisen. Zur "inneren Landkarte" aus der empathischen Wahrnehmung, welche mit Farben und Bildern verglichen werden kann, gesellt sich nun eine innere Musik mit Theater-Geschichten. In der „Darstellung des Anderen“ durch Flöten- und Sprachmusik, Gesang, Licht, Farben und Tanz (weshalb die Traumtänzer zu ihrem Namen durch einige Solide kamen, denn in ihren Tänzen wurde etwas noch Verborgenes von Wesen oder Individuen dargestellt, das ihnen noch nicht voll bewusst war), erwächst die empathische Interpretation.

Diese empathische Interpretation stellt die Grundlage für eine Schauspielsprache, in welcher nun die verbale Sprache der Arbeit und die Zärtlichkeit als Sprache der Berührungen integriert wird, dar. Zusammen mit dem mystischen Ineinanderfließen als Kommunikationsform des Neunten Volkes und der Heranziehung der Zärtlichkeitssprache auch als Ausdruck körperlicher Kraft durch die Vulkanier, entwickelt sich das Zusammenwirken aller Ausdrucksformen zu einer neuen Gemeinschaftssprache der Philianer, welche besonders für Solide und für die Namensvölker inspirierend ist.
Die Verbalität verwandelt sich in eine Sprachmusik, und der "lichte Kampfsport" (welcher als die Zärtlichkeit der Vulkanier bezeichnet wird) verstärkt den vom Tanz kommenden Rhytmus und Bewegung mit der Körpersprache. Auf diese Weise werden die verschiedenen Sprachen, Lichtspiele, Choreografien und die Musik der Philianer Teile und Ausprägungen der gemeinsamen neuen Ausdrucks- und Kommunikationsweise.

Damit wird das Wirken und konkrete Handeln bereits eine Kommunikationsform.
Man stelle sich hier eine Kommunikation und Begegnung wie in einem Traum vor, mit dem Unterschied, dass jeder in die Rolle eines Protagonisten schlüpfen kann. Diese Aktivität bedarf dann aber keiner Worte, weil sie in der
verbalen Stille der Nähe und ihres Spieles stören würden. Unter den Philianern werden auf diese Weise auch gemeinsame Vorhaben, wie etwa der Bau von Produktionsstätten, ihr Mitwirken bei den Gärten der Gemeinschaft, oder auch Reisen, durchgeführt. Einige Reisen dienen auch der Gestaltung von Beziehungen, weil sie in entsprechende Landschaften führen und - nicht zuletzt auch durch ihre Gestaltung von Gärtnern und Waldhütern - zur Bühne von Spielen als Spiegelungen des anderen und einem selbst werden. ("Uns gemeinsam einander Spielen")

Manchmal ergeben sich aus Kooperationen und dem Zusammenwirken mit anderen freie empathische Freundschaften, welche als die schönste Kommunikation verstanden wird.


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