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G E R D s

E L E V E N T Y

H E R Z . F R E I . B E W E G T

Herz frei Sext

für Milan

 

Und abermals ergibt sich aus verschiedenen Beiträgen eine kleine Geschichte.

Ihr Anfang gleicht sogar jenem gewohnter Geschichten, worin es eine Not zu wenden gilt. Sie beginnt mit einer verträumten Normalität, aus welcher wir durch die Quartstimmung der Einsatzfahrzeuge - welchen stets ohne Diskurs den Vorrang gegenüber eigenen Zielen und Wegen zu geben ist - wachgerufen werden …

Was passiert mit dieser Quart ? Manche erstarren darin in gefühlter Überforderung, jedoch gepaart mit der Chance, das Gefangensein in eigenen Mustern und Gewohnheiten wahrzunehmen - andere wieder kommen in Bewegung. Diese verzweigt in unterschiedliche Richtungen, doch hier verfolge ich jene zu den höheren Intervallen.

Eröffnet wird (mir) diese Richtung vom unteren in den oberen Tetrakord durch einen Sprung von der vierten in die fünfte Stufe. Ich gehe mit dem Wenden der Arme und Handflächen von unten nach oben durch einen „Tiefpunkt des Tritonus“ hindurch, sowie mit dem Sprung vom Zusammenstehen der Beine zu einer Öffnung. Um zu springen, muss ich etwas in die Knie gehen, um dann wieder licht aufrecht zu stehen.

Das Wenden erfolgt bei den Armen und Handflächen gleich einer Sekund … welche mit der melodischen Sekund von der Quart zur Quint korrespondiert.

 

Äußerlich weniger spektakulär, innerlich jedoch nicht weniger dramatisch, gestalten sich andere Wandlungen, wenn sie ergriffen werden: Zum Beispiel die Wende vom „mit beiden Füßen auf der Welt Stehen“ zu „Standbein und Spielbein“, die Wende vom alltäglichen Gehen zum Schreiten, oder sogar eine kleine Geschichte vom alten Skorpion und dem jungen Adler ...

Überhaupt stellt das Herauswachsen aus den alltäglich-weltlichen Verpflichtungen und Notwendigkeiten zur Entdeckung von Seelisch-Geistigem in Kunst und Kultur eine solche Wende dar, selbst wenn man sich das verdienen muss. Im Jahreskreis findet sich dazu entsprechend die Stimmung der Waage, welche jene der Jungfrau folgt. Mir wird sie darin zur „geistigen Quint“ nach dem Tagewerk (im Verhältnis zur „weltlichen Quint“ des Stier … doch dies ist eine andere Geschichte).

 

Jene Quint wird mir dann in Beziehung zur Welt ein neuer Ausgangspunkt, zum Beispiel im schon erwähnten „Herz frei“ als Anfang einer neuen Geschichte im Wesentlichen, bzw. im Wesend Lichtem.

Ich bin anwesend, konkret, vor Ort, irgendwie einverstanden mit dem Hier und Jetzt. Hier bin ich … und Ja, es ist gut so, wo ich jetzt bin.
Dies gilt auch für meine Seele, für die Gedanken und für das Wahrnehmen jenes, was vor Ort ist … Mir ist es einfach (m)ein
Da-Sein.

All dies ist schon eine bewusste (innerliche) Aktion, gleich einem (äußerlichen) Sprung etwa, jedoch ohne etwas erreichen zu müssen, ohne „vorsätzliches Ziel“ … sogar ohne Vorgaben …
Denn mir ist in dieser Quint das Herz frei. Nichts bedrängt es, auch ich selbst es nicht … mich nicht. Mir gleicht dies eher einem Kommen-Lassen, (m)einem Bereit-Werden mit der Zeit, die es braucht.

Darum stellen sich mir Stillleben und Trails eher ein, als dass ich dies so in gewohnter Weise „vorsätzlich“ will … Das habe ich schon vor gut zwei Jahren beschrieben.
Mir geht auf, dass all dies einer Pflege bedarf, geübt werden möge … Vielleicht habe ich (m)ein Glück gerade
damit, kein Diplom anzustreben … oder soviel zu wollen.

Dann am stimmigsten wird es mir daraus, so gar nichts „vorsätzlich“ zu wollen … Stattdessen erwächst aus dem Da-Sein (m)ein Dabei-Sein, und ich gelange in Bewegung …

 

 

 

Dazu sind, (mir) passend für meine Freunde und Nachbarn im Glauben, folgende Sätze aus einem Gottesdienst gekommen:

Gehen wir innerlich auf die Knie beten wir ihn an, Gott, in Mensch gewordene Hoffnung … erinnert mich an (oder umsetzbar durch) den erwähnten Sprung, erste Phase in dessen Vorbereiten .

Suchet den Herren, und ihr werdet ihn finden … erinnert mich an (oder umsetzbar durch) den erwähnten Sprung, das Springen selbst, mit dem Wenden der Handflächen nach oben.

Klopfet an die Tür, und euch wird aufgetan … erinnert mich an (oder umsetzbar durch) die eben erwähnte Übung und Pflege, woraus ...

Tretet ein in das Haus, und ihr werdet ihn schauen … sind mir die Trails und das Stillleben …

 

… woraus mein Herz frei bewegt.

Ich trete ein in einen eigenem Raum (im Raume vor Ort, im Dabei-Sein) … mir die Sext im Musikalischen.

Auch zu dieser Sext wird gesprungen, und diese Geste erinnert mich an das „Ich suche mich im Geiste“.

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