Eleventy.at - Völker - Cinque Terre - Zeitung - Themen - Verein - Produkte

begegnen die Bergfeen (Spiegellichter).

Nachdem der Kontakt mit den Lichtpflegern und mit den Zwergen und Waldvölkern hergestellt war, wurde im Aufsteigen in die Berg- und Karstregionen des neu entdeckten und geheimnisvollen Kontinents noch eine weitere Spezies bemerkt.

Das ging dann doch zu schnell für die Philianer, zumal aus der empathischen Wahrnehmung ein „Charakter der Zukunft“ erahnt werden könnte. Weil die Philianer sind, was sie tun und wie ihre Geschichte ist, erahnen sie natürlich auch ihre Zukunft. Die Ersteindrücke von der neu bemerkten Spezies ähneln den Ahnungen der Philianer wie sie einmal sein werden.

Instinktiv ziehen sie sich also vom Lebensraum der dennoch interessanten Spezies zurück, um dann wieder zu kommen, wenn die Zeit dafür reif ist. Die gerade gemachten Erfahrungen mit den Lichtpflegern und die Entdeckung der natürlichen Himmelsbrücken mit womöglich einer zu erwartenden neuen Spezies darinnen gaben bereits genügend Impulse für die weitere Zukunft der Philianer. Eine bereits vorweg genommene Zukunft würde die Weiterentwicklung behindern, und daher gab es zunächt keine Kontaktaufnahme.

*

Nachdem sich unter den Philianern die Traumtänzer und Wolkenerleuchter entwickelt hatten, wurde mit mehreren Gruppen - darunter auch die Händler, Berghüter und Wolkenbegleiter - erneut der Kontinent Cinque Terre angeflogen. Dies geschah wieder die weißen Vögel begleitend, mit denen mittlerweile eine empathische Annäherung erfolgt ist.

Bereits der erneute Einzug der Philianer über Cinque Terre mit neuen und jetzt leuchtenden Vertretern wurde schon zum Fest, welcher von den Lichtpflegern nachts über Bais fortgesetzt wurde, denn es gab ja so viel zu erforschen und zu lernen, zumal das Gefäß des Wissens sich stets ausdehnt und nie überlaufen kann ...

Die Zwerge und Waldvölker freuten sich riesig über die leuchtenden Neuankömmlinge, denn das bereicherte ihre festlichen Aktivitäten. Zu jener Zeit als die bunten Vögel schliefen und der Himmel sternenklar war, erfreuten sich die Wälder auf halber Höhe an noch nie dagewesenen Lichtspielen und selbst wenn das irgendjemand bemerken würde, er würde erstaulich viele Irrlichter ausmachen, und noch dazu dort, wo es keine Sümpfe gab ...

Jetzt konnte endlich der Kontakt mit den interessanten Wesen der Berg- und Karstregionen aufgenommen werden.

 

Als Zeitpunkt, sich endlich bemerkbar zu machten, wählten die Philianer die Dämmerung. Der Himmel über den wunderbaren Karstseen war leuchtend dunkelblau. Nach der ersten empathischen Wahrnehmung, in welcher Neugierde entdeckt wurde, näherten sich die Traumtänzer (als Händler der Nacht) einem ganz bestimmten See und vollführten einen Freudentanz mit schwingenden Bändern, Tüchern und langen Haaren frei im Flugwinde.

Die Wolkenerleuchter tauchten mit Vergnügen wieder in ein paar herannahenden Wölkchen ein und leuchteten sie bernsteinfarben aus. Ein paar davon liesen sich auch als Nachtkleid schwebend mitnehmen, und hin und wieder gab es dabei überraschende Farbenspiele und Lichtbrechungen, die sich scheinbar von selbst ergaben. Weil das aber recht schön war und zum Tanz über dem Karstsee passte, wurde dem nicht weiter nachgegangen.

Die Gärtner und Waldhüter spielten dazu Flötenmusik, während die (nicht leuchtenden) Händler (des Tages) die ganze Darstellung umrundeten.

 

Darauf regten sich im See Lichtspiele, welche für die Philianer zunächst ziemlich überraschend waren. Einen Augenblick lang konnten sie nämlich nicht zwischen den inneren Bildern aus der empathischen Wahrnehmung und jenem physischen im See unterscheiden. Im See ergab sich eine erstauliche Bestätigung der Eindrücke aus der empathischen Wahrnehmung während der Tänze.

Offensichtlich antworten die speziellen Lichtwesen im See auch mit einer Selbstdarstellung, die hier aber auch eine Reaktion auf das Gezeigte war.

Der Tanz der Philianer beruhigte sich, und der aus dem See aufsteigende Nebel wird ausgeleuchtet und dann ein bisschen auf „halber Höhe“ gehalten, um ihn für eine collageartige Darstellung zu nützen. Die Wolkenerleuchter begaben sich nun in den Nebel und bildeten auf diese Art und Weise mehrere fahle und sanft abgegrenzte Farbflächen, welche sich langsam bewegten und in der Farbe zwischen türkis und bernstein leicht änderten. Die Traumtänzer umrundeten den gehaltenen und ausgeleuchteten Nebel. Die Musik wurde ausgesetzt.

 

Im See kamen nun mehrere Lichtwesen, welche zudem recht klein sind, an und stellen gemeinsam bildlich mehrere fliegende Vögel schematisch dar. Dabei wählten sie Pastellfarben.

Dadurch und durch die empathische Wahrnehmung bemerkten die Philianer die „Darstellung des Anderen“ durch die Lichtwesen im See. Der Andere sind nun sie selbst. Daraus erwuchs ein Impuls für gleichartiges Verhalten bei Kontaktaufnahmen, womit man die Bilder aus der inneren Landkarte der Empathie darstellen könnte. Daher erhielten auch auf diese Weise die Traumtänzer ihren Namen von den Soliden auf den Handelsreisen der Philianer.

Jedenfalls wurden nunmehr die kleinen Lichtwesen im See als „Spiegellichter“ (welche einen See als Spiegelung des Gegenübers benützen) bezeichnet.

Nun wollten sich die Philianer an die Spiegellichter herantasten. Das sich drehende Bild durch das Nebelausleuchten der Wolkenerleuchter blieb. Einige Traumtänzer und Gärtner kamen herab und spielten eine Flötenmusik zu den Vogel-Darstellungen der Spiegellichter. Einige Waldhüter spazierten dazu ballettartig (allerdings ohne Ballettkleid, sondern mit ihren langen, einteiligen und weiten Kleidern, die bis zu den Fußknöcheln reichten) auf der Wasseroberfläche, indem sie größere Sprünge machten und dabei mit ihren Füßen die Oberfläche leicht berührten.

 

Gleich wie sich die Wellen von den Berührungspunkten der Waldhüter auf dem See fortpflanzten, entstanden dazu sich bewegende leuchtende Kreise, und zwar pro spazierenden Waldhüter in einer eigenen Farbe. Die Intensität des Leuchtens entsprach dabei der Wellenintensität.

Nun flogen ein paar Gärtner, Händler und Traumtänzer herab - ihr Flötenspiel hörte auf - und tauchten jenen Teil ihrer Kleider, welche über ihre Füße hinausreichten, in das Wasser, um diesen auf der Oberfläche gleiten zu lassen während sie sich über den See bewegten.

 

Einige größere Wesen der Spiegellichter (etwa so groß wie eine ausgesteckte Kinderhand) greifen auf die Enden der Kleider und nahmen dabei die Farbe des Tanzenden ein. Die kleineren Wesen bildeten eine Lichterkette hinter dem Zupackenden, sodass die leuchtenden Kleider wie im Wasser durch Perlenbänder verlängert aussahen. Hatte der Tanzende keine leuchtende Farbe, so leuchteten die Spiegellichter von hinten immer stärker werdend zum Zupackenden vorne auf, so als ob sie den Tänzer zum Leuchten bringen wollten.

Meinen Völkern gefiel das, vor allem der Wunsch mancher Spiegellichter das Licht von Händlern und Gärtnern (des Tages) anknipsen zu wollen. Die Wolkenerleuchter ändern ihr Nebelbild in eine Kreisscheibe, die Waldhüter hörten zu spazieren auf und nahmen ihr Flötenspiel zu diesem Wassertanz auf - und das Licht der Händler und Gärtner blieb wohl aus. Allerdings erhoben sie sich spiralenartig in die Höhe und trugen das Wasser samt den am Kleid hängenden und nachfolgenden Spiegellichtern mit. Gleich darauf aber flogen sie wieder zur Oberfläche herab und tauchten ihr Kleid unter ihren Füßen wieder in das Wasser, sodass Wassersprünge mit halbrunden „Brücken“, in welchen die Spiegellichter spielten, entstanden. Das ging relativ langsam, vergleichbar mit einer Zeitlupe von gefilmten fließenden Wasser.

Die Spiegellichter lösten sich dabei ab. Beim Wiedereintauchen löste sich eine Gruppe und eine andere packte am Kleidende wieder zu und bildete wieder eine pulsierende Lichterkette.

 

Mit der Zeit schwammen einige Gruppen der Spiegellichter weiter in den See hinunter und bildeten mit ihren Körpern die „Zeitlupen-Wassertänze“ ab. Dabei wurden die nicht leuchtenden Philianer mit einem leuchtenden Umriss abgebildet.

Mittlerweile ein „Echo“ als Reaktion gewohnt, wurden die Tänze beendet und generell ein Mittragen der Spiegellichter angeboten. Um nicht aufdringlich zu sein, trugen die Philianer erhebend einiges an Wasser von der Oberfläche in welcher keine Spiegellichter vorhanden waren hinauf, liesen das etwas herumfliegen, um sie dann wieder mit dem See zu vereinigen. Dabei wurde das „getragene Wasser“ angeleuchtet, um das Licht der Spiegellichter darzustellen.

 

Anstatt dies abzubilden oder auf das Angebot einzugehen, stellten sich die Spiegellichter bildlich als im Berg lebende Wesen vor, dessen Verbindung zur Außenwelt die Seen sind. Erstmals gaben sie sich den Philianern als Bergfeen zu erkennen.

Weil weder verbaler, noch emphatischer, geschweige denn ein direkt berührender Kontakt möglich war, wurde erneut etwas Wasser von der Oberfläche des Sees gehoben und jetzt formend getragen. Das geformte Wasser wurde von den Wolkenerleuchtern angeleuchet, sodass ein Bild eines blau leuchtenden Berges entstand. Darin wurden Zylinder ausgespart, in welchen sich Traumtänzer begaben und sich drehend bewegten, um mehrere Seen darzustellen.

Danach wurde das beleuchtete Wasser dem See zurück gegeben, und die blauen Wolkenerleuchter zogen sich nach oben zurück. Der bislang gehaltene Nebel wurde „freigelassen“ und stieg wieder weiter auf. Die Traumtänzer blieben in ihrer Position und tanzten jetzt ausgelassener. Einige andere gesellten sich dazu und bewegten sich von (dargestelltem) See zu See.

 

Nachdem die Freude über eine gemeinsame Darstellungsweise als „Sprachkonzept“ und das Verstehen der Bergfeen empathisch wahrgenommen wurde, flogen die Händler, Gärtner und Waldhüter zur Ruhe. Die Wolkenerleuchter begaben sich zum Nebel und nahmen formend tragend etwas von ihm mit und verwendeten dies als Kleid. Sie schwebten die verbleibende Nacht mit verschiedenen Lichtfarben über die Karstlandschaft mit ihren vielen Seen. Die Traumtänzer schwebten noch ein Weilchen am See und schlossen sich dann den Wolkenbegleitern an.

Philianer und Spiegellichter erzählten voneinander durch eine physische Bildersprache, wobei die Philianer aus dem jeweiligen See Wasser entnahmen und durch ihr formendes Tragen Skulpturen und Figuren bildeten und diese beleuchteten. Auch Nebel oder kleinere Wolken boten sich für diese Kommunikationsart an, und nicht selten traten dabei überraschende Effekte auf. Diese hätte man mit ein wenig empathischer Wahrnehmung vorhersehen können, sagt man; aber viele liesen sich trotzdem darauf ein, was der Kommunikation mit den Spiegellichtern eine gewisse Spritzigkeit und etwas Humor verlieh.


Eleventy.at - Völker - Cinque Terre - Zeitung - Themen - Verein - Produkte