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G E R D ' s

E L E V E N T Y

S O M M E R W E I S S

Himmelschwarz - …

für Martina R.

 

Fortsetzung der bereits in der Ausgabe „Ida“ begonnenen Geschichte namens „Völkermarkt“ ...

Hier, in dieser Zeitungsausgabe, spielen folgende Völker und Personen mit:

Die Gartentanzgemeinschaft, bestehend aus den
Philianern, welche Himmel und Erde berühren und zwischen ihnen tanzen (H'Naulim und H'Neilim, worin das ' durch ein Vokal konkret wird), aus den
Philianey auf Erden, welche im Festspiel die Tänze aus den Gärten ihrer Herzen verwirklichen (Anaulim), sowie aus den Gartenvölkern (Seilim).

Gelieben X chomm Li .-. .-.
aus dem Kreis der Philianey.

Die Chamenauli -..- Menschen aus einem entlegenen Talkessel, umringt von Bergen.
(lang) ein Berührtwerden und darüber staunen, das darf einwirkend seine Zeit haben, (halblang/kurz) im aktiven Austausch das gemeinsame Meinen,
(kurz) aktiv sich dies zu Herzen nehmen, (lang) das allmähliche Erwach(s)en des Wesentlichen.

Tamenochel .-.- ein Schamane aus dem Kreis der o.a. Chamenauli (wird von ihnen Tamee Nocheel genannt).
(kurz) Die Schwäche hat ihn getroffen und ist in ihm eingezogen, (lang) er setzt sich damit auseinander,
(kurz) wendet sich Fragen zu, wird berührt und (lang) was sich im Gespräch mit Ida weiter ergibt / verwandelt.

Chiroleidem -..- Menschen aus der größten zusammenhängenden Kulturlandschaft der Welt.
(lang) Berührendes richtet allmählich auf - (kurz) daraus rasch in Bewegung kommen,
(kurz) darin leicht und schnell in das Windspiel mit den Philianern gelangen, beides wach und bewusst -
und (lang) jede Einzelne kommt dann allmählich wieder bei sich, und mitunter in Ehrfurcht, an.

Die Hydronen aus dem Reich der Wasserwelten,
empfunden als Singende Wolken oder Schemogli (auch) über dem Wasser.

(erwähnt werden auch andere Völker).
Hinweis für meine Freunde in bewegenden Künsten: In Folgendem können die in
lila hervorgehobenen Wörter getanzt und so am eigenem Leib erlebt werden, was sie hier meinen.

 

Die zweite Reise der Chamenauli [für ihr] Band zur Welt in ihrer neuen Erfindung führt uns an einem Orte, wo das Tageslicht in seiner Tiefe ist und [dann] der Himmel schwarz ist. Jener Ort hat unsere Herzens-Gärten Gemeinschaft-im-Tanze noch nicht gefunden, doch die Singenden Wolken - von deren wandelbaren Leiblichkeit wir lernen und die uns im Spiele Schemogli sind - leben schon viel länger im Rund und im Ozean der Cinque-Ma'terre. Sie haben uns mit der Tanzenden des Rundes jener kleinen Welt bekleidet gesehen und uns dann jene Welt gezeigt. Darin sind wir mit ihnen zu einem Platze getanzt, dessen verborgene Mitte [uns] zu seiner Heiligung gelockt hat.

 

(Verschiedene Menschen, die sich unterschiedlich in ihrer Erfindung bewegen, erzählen und berichten:)

Bevor wir mit den der Geister Freunden-im-Tanze und ihren Vertrauten zu einer weiteren Reise aufbrechen, begeben wir uns stets in das Überblicken jener Welt, von wo aus wir die Reise beginnen. In einer auswickelnden Spirale - gemeinsam bewegt in unserer Erfindung - grüßen wir mit ihnen jene Welt, sie in unserem Mitt'-Einander verabschiedend [und] frei werdend für die Reise …

Bislang haben wir uns oft im [kleinen] Rund der Welten bewegt, uns im Handelsnetz unserer gemeinsamen Vertrauten von Garten zu Garten getanzt, darin bodenwandelnd gesprochen und das Kommen der Garten Völker gesehen. Doch mit unseren Reisen zum (feierlichen) Einbinden der Welt im Wachsen in unserer Erfindung begeben wir uns nicht nur auf „Luft-Brücken“ (im kleinen Rund der Welten, wie uns die Vertrauten der Geister Freunde sagen), sondern auch durch den Feuerring in die „Himmels-Brücken“ (im Großen Rund der Welten), worin uns eben der Himmel selbst zu jenen Orten führt, welche uns seinem Weiß (hell), Schwarz (dunkel), Morgenrot und Abendrot entsprechen.

 

Schließlich sind wir wieder angekommen … aus jenem Mär-chen, das der Geister Freunde in ihren Tänzen in der Welten Erzählungen berührt hat.

Dieses Mal haben wir die Sonne im Rücken und blicken nicht direkt darauf … wohl weil wir in jene Himmels-Richtung blicken, welche wir in unserer Reise aufgesucht haben. Gemeinsam ist ihnen (bisher), dass wir zur Mitte des Tages ankommen.

Da, seht ! Diesmal hat sich der Himmel in seinen Farben getrennt. Sein Weiß liegt unter uns, und sein Blau umhüllt uns im Rund dieser Welt (während wir in unserer vorherigen Reise im Weiß angekommen sind) … Dort hat sich die Tanzende im Weltenrund den Himmelsweiten hingegeben, und hier ist sie bodennah - mehr bei sich und dabei die [kleine] Welt hier umhüllend … Oh, offensichtlich hat eine der Geister Freunde [eine Philiane] den Ihren zugerufen, ob wir uns von der Tanzenden nicht auch mal umhüllen lassen … denn nun tauchen wir in jenen Nebel ein und gleich wieder auf … wir wellen wieder … auf und ab … wiegen uns allmählich hinein …

Weil einige aus unserer Reisegruppe in unserer Erfindung mit der Geister Freunde und ihren Vertrauten mittanzen, scheint es [uns so], als ob Teile des Nebels sich ihren Bewegungen anschließen … mitmachen, und ja, als wir wieder ein wenig aufgetaucht sind, sich um sie herumschlängeln, geführt von ihren Armen und Händen … so, als ob uns jetzt der Nebel selbst etwas aus jenem, was sie bewegt - und sie bewegen - erzählt … ihnen darin ihr Umhang wird …

Ah! Das erinnert mich an etwas, was uns Ida und Iona (Vertraute der Geister Freunde wie auch Tamee Nocheel nahestehend) schon mal erzählt haben: Dass die Freunde der Geister in ihren Tänzen den Nebel und die Wolken als „Tanzende im Rund der Welten“ gewinnen, sodass sie sich mit ihnen zu kleiden vermögen und auf diese Weise einander und zu anderen sprechen, sie grüßen und ihnen erzählen … So nahe, so direkt habe ich das noch nicht bemerkt … Wohl ist jetzt den Mittanzenden von der Geister Freunde geholfen worden - gleich wie wir mitgetragen werden - aber dies zeigt uns, was noch alles in unserer Erfindung möglich ist …

 

Einige Zeit später sind wir weiter eingetaucht, bis wir den blauen Himmel nicht mehr gesehen haben … dann ein langsam grau werdendes „Weiß“ in allen Richtungen ...
und uns schließlich nach einer Weile über einem Fluss gewähnt haben.

Da ist es düster, feucht und kalt (wie in unseren Tal nach der schönen Jahreszeit) … nur Grautöne, keine Farben mehr … einige Nebelschwaden hängen herunter … wir durchqueren sie, manchmal ein bisschen als Umhang gewinnend … bis wir wiederum später einen Tannenwald voraus erblickt haben, und dann unsere Reise am davor liegenden Ufer mit Bodenberührung geendet hat.

 

Geendet ? Keineswegs, bisher sind wir aus dem Bewegtem der Geister Freunde zu diesem Orte herangeweht worden. Nun aber geht unsere Reise erst los, denn hier findet sich kein Garten der Gemeinschaft … nur Gegend, und sonst nichts … Selbst der Geister Freunde ist dieser Ort neu, weshalb sie sich nun selbst umsehen, wohl wieder den Nebel aufsuchen werden, sich mit ihm bekleiden und über Fluss und Wälder strömen, einander wie auch andere Geister Wesen treffen und mit ihnen sprechen werden … Denn zu einer Gruppe ihrer Art gesellen sich bald weitere hinzu, berührt aus den Mär-chen der Welten Erzählungen, worin sie stets tanzen …

Und wir ? Werden wir dieses Mal nicht mitgetragen ? Tamee Nocheel ? Verduften jetzt deine Freunde-im-Tanze ?

So alleine … da ist mir der Himmel gar nicht hell, und ich sehe auch kein uns umhüllendes Blau mehr wie bei unserer Ankunft. Wie ist euch da jetzt der Himmel ?

Dunkel, düster, umsomehr, da wir vorhin weiß umhüllt gewesen sind und dieser Schleier uns erzählt hat, was wir bewegt haben … uns in unserer Erfindung im Handelsnetz der Geister Freunde und ihrer Vertrauten-im-Tanze haben wir uns bislang doch immer bei und mit ihnen bewegt. Jetzt nicht … ? So kennen wir das nicht …

Eben sind wir jetzt da, wo (uns) der Himmel schwarz ist !

Aber gehen wir doch weiter (im Einbinden der Welt in unsere Erfindung) … Wie kann uns die Erde werden ?
Wie ist Dir die Erde
als Dein Leib, welcher vorhin noch bewegt hat, gewesen … wie ist sie dir gewesen als deine aus dem Nebel gewonnene Hülle erzählt hat … ?

 

*

 

Alles hat sich umgedreht: was vorhin hell gewesen ist, ist nun dunkel; und was uns vorhin im Dunkeln gelegen ist, wird nun licht … Deswegen sind wir hier … Unsere Erfindung ändert einfach alles … nicht nur davon eingehüllt sein, sondern daraus heraustreten … von innen her dazu Eigenes hineinstellen … und führen … selbst tanzen … und mitunter Hüllen gewinnen - sie selbst bewegen …

Da bemerken wir mit einem Male, dass die Gegend hier zwar anders ist, aber eben nicht feindlich oder unmittelbar gefährlich. … So etwas Ähnliches haben wir in unserer Geschichte ja schon einmal erlebt, nämlich, als wir einst in die Berge geflohen sind … Außerdem, sind hier nicht auch der Geister Freunde unserer Erfindung auf sich allein gestellt ? Auch sie kennen die Gegend noch nicht - so wie wir. Also lernen (auch) wir diese Welt kennen - so wie sie … und wer weiß, vielleicht treffen wir auch - wie sie - auf Andere, auf Freunde der Geister Freunde … ?

 

So sind wir also wieder auf die Suche gegangen; diesmal aber nicht - wie bei unserer vorherigen Reise - einzeln und voneinander getrennt, sondern sind zusammen geblieben. Jeder Einzelne sagt seine Idee, wonach und wie er sucht und wir folgen ihm; gehen alles der Reihe nach ab, was jeder suchen will, und tauschen uns [im] Mitt'-Einander (gleich wie in unser Erfindung ja sonst auch) aus; bilden damit gewissermaßen eine Hülle unserer Gemeinschaft …

 

*

 

Während wir also mit den Schemogli uns gemeinsam einander ballarend-im-Singen über den großen Wald zur Melodie einer bestimmten [kleinen] Welt geströmt sind, haben die Chamenauli mit Tamenochel - unserem Freund-im-Tanze [mit meuf-Ida] für sich jenes entdeckt, das in unserer Familie der Wäldeley jede Welt ein Körper und jeder Körper eine Welt ist, daraus aus sich heraus einen Schritt gemacht, im Fort-Schreiten zu ihrem Tanze.

Wohl nachdem sie ihren Schritt gemeinsam auch getan haben, sind wir - während wir in mehreren Gruppen beginnen einen (nicht im Bodenwandeln betretbaren) Baum-Garten auf halber Höhe zu erwandeln - in unserer Familie der Händeley über dem Walde von einem kleinen Tänzchen der Mater Erde berührt worden. Jenes Lüftchen rührt uns nachzusehen, was es uns aus jener Richtung, woher es gekommen ist, zuträgt … chom, chom ne und seh' …

 

Uns einander dem Winde zufühlend er-ahnen wir einen Hauch der Wärme mit einem schlichten Einander innewohnend. Da tragen wir uns einander erlebend zu, uns aufzuteilen: die einen erwandeln, was sie aus ihren Tänzen in der Welten Erzählungen mit der Melodie dieser Welt er-hört haben, weiter und finden heraus, durch welchen Baum-Garten sich die Zeichnung dieser Welt zeigen will, um ihren Wald und mit den Winden ihre Schwester zu grüßen - und wir anderen ballaren uns langsam in jenen Wind … hineilim … um den uns zugetragenem Hauche zu folgen …

 

Chom, chom ne und seh'.

Hineilim weh' zur Menschen Näh' !

 

Windspielend spüren wir ein Mitt'-Einander mit einer schlichten Zuversicht und Freude. Als wir bei den Chamenauli an der Waldlichtung am Flussufer angekommen sind, haben wir uns ohne (äußeren) Worte in ihr kleines Fest eingeschwungen. Ihnen zufühlend himmelswehen wir in ihren Liedern und ballaren bodenwandelnd (im Körpertragen) in ihren Tänzen mit … Uns gemeinsam einander erlebend und tanzend - mal wandelnd am Boden hier, mal wandelnd auf „der Erde im Himmel“ - tragen wir uns unsere Geschichten zu: zum einen der Menschen Sammeln im Walde, und zum anderen unser Finden einer kleinen Welt Melodie und Erwandeln eines Gartens an jenem Baume selbst auf halber Höhe.

Nach einer gewissen Zeit haben wir uns im gemeinsamen Tanze der Chamenauli Erfindung gesammelt und windspielen uns nun zu jener Welt, deren Zeichnung uns zur Erwandlung ihres Gartens auf jenem Baume, aus welchem uns ihre Melodie er-hörbar geworden ist, rührt. Dort sehen dann die Mitgetragenen, was wir uns einander schon zugetragen haben, nämlich dass ihre gesammelten Mat'-Erd'ialien auch in jener kleinen Welt vorkommen und sich in ihrem Garten, der uns ebenfalls zu einem Hausberg (im Baume) werden und sich in unsere Herzen Gemeinschaft der Gärten Tänze einfinden wird, finden werden.

Inzwischen haben wir uns in unseren Familien des Tages zum Gewinnen für den nächsten Tag begeben, und in unseren Familien der Nacht unseren Li'Tanz um und dann über den werdenden Garten aufgenommen. Darin folgen wir der aufsteigenden Melodie und li'spielen sie in unseren Farben und Tänzen die Chamenauli umkreisend … Nachdem sie sich - unsere Tänze sind schlicht geblieben und nicht ausgelassen geworden - darin eingefunden haben, ziehen wir in einer von dieser Welt Mitte auswickelnden Spirale, sie, ihre Schwestern und über den Nebeln jene Singenden Wolken grüßend, welche uns über den großen Wald zu ihr geführt haben.

 

Schließlich rührt uns nach einer weiteren Zeit abermals jenes Lüftchen, welches uns der Chamenauli Einander zugetragen hat, zum schönendem Tanze. Es hat ein paar seiner Brüder mitgebracht, welche die nun erwach(s)ende Tanzende aus der weißen Stadt im Sternenhimmel grüßen, in ihre Mitte aufnehmen und sie um unsere Reisegemeinschaft herum tragen.

Als dann später diese Welt ihr Gespräch mit ihren Schwestern aufgenommen hat und sich daraus ihr gemeinsamer Großer Rund mit den Himmelsbrücken aufgetan hat, sind wir vom Li'staubwehen in unsere Tänze in der Welten Einander gelangt. Das Lüftchen trägt nun mit seinen Brüdern die im kleinen Rund verbliebene Tanzende aus der weißen Stadt im Sternenhimmel zum Baume der Melodie (welche wir inzwischen in unseren Tänzen im Großen Rund wiedererhören). Dort halten sie schließlich inne und lassen sie herabregnen … 

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