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Soviel
vorweg: Das Thema Europa mit seinen westlichen und
östlichen Nachbar-Gemeinschaften ist ziemlich
kompliziert. Das Folgende ist eine Betrachtung aus
(m)einem Blickwinkel und dient als Impuls zum
Diskutieren.
Vor
fünfzig Jahren scheint es auf der
Weltbühne nur zwei Machtblöcke gegeben zu
haben: zum einen die USA mit der NATO und der
sogenannten freien Welt - gerne als
Westen gesehen. Zum anderen die
Sowjetunion mit dem Warschauer Pakt und der
sozialistischen Welt - gerne als
Osten gesehen. Europas Mitte, und
daraus ganz Europa, ist geteilt worden
im
Bilde eine interessante Entsprechung zur
Kernspaltung und Teilung des Unteilbaren (Atom),
woraus (für wen ?) Energie gewonnen
wird.
Die
damals sogenannten Entwicklungs- und später
Schwellenländer sind als blockfrei
oder als Dritte Welt bezeichnet worden. Jene
Blockfreien sind vom Westen und vom Osten
umworben worden. China und Indien, die
auch damals zwei bevölkerungsreichsten
Gemeinschaften, haben auf der Weltbühne noch
keine große Rolle gespielt. China hatte
seinen eigenen Sozialismus, wurde zur
Weltfabrik, und Indien wurde zur
größten Demokratie der
Welt.
*
Zankapfel
Ukraine
?
Das
ist ein Kampf, den Europa alleine nicht gewinnen
wird können - aber Russland alleine auch
nicht.
Zum
einen haben sich die Machtblöcke
geändert:
Die
heutigen Gegner der USA sind nicht mehr die
Sowjetunion mit russischer Dominanz, sondern
vielmehr China und potentiell auch Indien - die
zwei bevölkerungsreichsten Gebilde und wohl
auch (bald oder schon ?) die größten
Volkswirtschaften der Welt, welche beide mit
Russland und Brasilien zu den, den
Westen relativieren wollenden, BRICS
Staaten zählen.
Europa
mit seiner Union ist mir (Gerd)
hingegen noch weit von einer ernstzunehmenden
Gemeinschaft entfernt - zu stark sind immer noch
die nationalen Egoismen.
Früher
bestehend aus einander konkurrierenden Groß-
und Kolonialmächten, wurde es nach dem Zweiten
Weltkrieg in zu einer freien Welt und
in zu einer sozialistischen Welt
zugehörig geteilt.
Es ist nichts aus der Mitte gekommen, sogar
innerhalb eines Staates verlief Jahrzehnte lang
eine Mauer dieser Teilung.
Zu
einer Einigung Europas ist es bis heute kaum
gekommen, immer noch wirken polit-kulturelle
Unterschiede
durch die Teilung in West und
Ost nach.
Russland
wird kein Hegemon mehr werden, sondern sich eher
als Tankstelle und geopolitischer Vorteil umwerben
lassen. Denn durch den Klimawandel besteht die
Möglichkeit einer eisfreieren Passage durch
das nördliche Polarmeer,
welche die Handelswege enorm verkürzen
würde und größtenteils von Russland
umgeben ist.
So
suchen die Amerikaner die Nähe zu Russland,
damit es nicht in den Bannkreis von China
gerät. Denn nach dem Zusammenbruch der
Beziehungen zum Westen machte Russland die
Beziehungen zu Indien neben denen zur Volksrepublik
China zur Priorität seiner neuen
Außenpolitik. Zudem ist ein eurasisches
Konzept als Gegenposition zum
westlichen Liberalismus entwickelt
worden, worüber hier schon in einem
Buchtipp
berichtet worden ist.
Mit
der Annäherung von Trump und Putin ist bereits
die Unterstützung der USA in Europas Beistand
zur Ukraine weggefallen.
Zum
anderen können (und wollen) sich die USA ihre
aufwändige Mitwirkung in der NATO nicht mehr
leisten. Haben sich die USA in der NATO
Ost-Erweiterung übernommen ?
So wie sich die EU in ihrer Osterweiterung
übernommen hat ? Inzwischen ist schon zweimal
laut von einem Austritt der USA aus der NATO und
aus der UNO nachgedacht worden.
Es
hat zunehmend den Anschein, dass Europa -
insbesondere jeder ehemalige Satellitenstaat der
vergangenen Sowjetunion - auf sich selbst aufpassen
muss und sich der jeweilige Einzelstaat im
Ernstfall auf eine Hilfe der USA nicht mehr
verlassen kann.
Verwirklicht
sich nun mein Spaziergang
?
Wie
darin schon erwähnt - aber auch
unabhängig davon - bieten sich aus dieser
Krise Chancen für ein erneuertes und ein
für dieses Jahrhundert tauglicheres
Europa.
Oder
Anlass, sich zu besinnen ?
Mir
sagen Trumpy und die starken Männer, dass
Europa den USA und der Sowjetunion
entwachsen
ist - mit der Chance zum Wohle der Welt.
So
direkt sagen sie uns dies nicht, doch zwischen
ihren Zeilen darf dies herausgehört oder
-gelesen werden, meine ich.
Bei
der Sowjetunion und dem Warschauer Pakt ist dies
recht deutlich geworden. Da hat sich Osteuropa von
der Sowjetmacht und mitunter Russland emanzipieren
können. Dadurch hat Russland zwar auf globaler
- jedoch nicht auf regionaler
Ebene - seinen bedrohlichen Charakter verloren.
Jeder westlich angrenzende Nachbar ist schon
alleine durch dessen Bevölkerungszahl, im
Vergleich zur ehemaligen Sowjetunion, und auch noch
zu Russland, ein Kleinstaat. Der davon
größte von diesen ist noch die Ukraine,
eine ehemalige Sowjetrepulik.
Bei
diesem Gedanken möchte ich
innehalten.
Denn
die Vielfalt der Völker in den Sprachen,
Religionen und kulturelle Gepflogenheiten vermag
Europas Schwäche oder Stärke zu sein, je
nachdem.
Der
Schlüssel für Europas Bestehen auf der
Weltbühne ist seine Einigkeit.
Vor langer Zeit hat ein Indianer weit weit westlich
von uns gelebt und erklärt, dass 13 Pfeile
schwieriger zu brechen sind, als ein
einzelner.
Schon
alleine von der Bevölkerungszahl her
betrachtet, verwandelt sich jeder Einzelstaat
Europas zu einem Zwerg im Vergleich zu anderen
Gemeinschaften auf der Weltbühne, und es gibt
mehr Russen als jede andere Volksgruppe in
Europa.
So
widersprüchlich und vielleicht bizarr das
für Manche klingen mag: Trumpy und die starken
Männer teilen uns mit, dass wir uns die
Nationalismen nicht mehr leisten (werden)
können. Sie erinnern uns in ihren
De-Globalisierungsbestrebungen durch ihre
Zölle gegen andere Gemeinschaften, dass wir in
einer globalisierten Welt leben und uns auf ihr
eigenständig
platzieren müssen. Die Welt wartet
darauf.
Putin
hat in Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg
gemeint Wir haben gesiegt, weil wir
zusammengehalten haben. Dies dürfen wir
durchaus ernst nehmen. Europa wird in der Welt
frei
und ungeteilt
nur durch seinen Zusammenhalt bestehen können.
Gleich wie vor gut hundert Jahren meine weltliche
Heimat Kärnten, von der ich
herkomme.
Der
Nationalismus würde mir nur zum Untergang
Europas als eigenständige Gemeinschaft
führen
Die alten Nationalstaaten haben
ausgewaltet
Europa wäre neuerlich auf
mehrere Hegemonien der Großmächte und
-konzerne aufgeteilt, und wir alle fänden uns
in einer korrupteren Umgebung mit weniger
Rechtssicherheit wieder. Unsere Zukunft findet sich
weder in den USA, MS, Russland, noch in China,
sondern in einem geeinten Europa
mit Berücksichtigung der lokalen
Heimat
- Regionen
und des Individuums.
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Daher
stelle ich mir/uns als Mitteleuropäer
eine konstruktivere Vision für Europa
vor - ein Bild vom Reich
der Mitte.
.
Dieses verstehe ich anfangs einmal
individuell, denn als Individuum und
konkreter Mensch kann ich in meiner
unmittelbaren Umgebung (in welche ich mich
hinein geschickt habe
also mein
Schicksal) auch etwas bewirken.
Ich
jenen abgehobenen Gremien - worin
über das Vorgehen Europas, angesichts
eines Austritt der USA aus der NATO,
dessen Begehrlichkeiten an Kanada,
Grönland
dann Island und
weiterer Inseln bis zum Ärmelkanal
, oder der an China ausgelagerten
Lieferketten, debattiert wird - hätte
ich ohnedies nichts verloren.
Denn
eigentlich kann ich nur an jenen Orten und
in jenen Themen, worin ich durch meine
An-Wesenheit dabei
bin,
mitreden und -gestalten. Dies gestattet
mir mehr Natürlichkeit, ist mir
realistischer und freier von
überzogenen Ansprüchen.
.
So
greife ich gerne auf die in unserem Verein
durchgeführten Fatasiespiele
zurück, weil ich in diesen schon
damals
mehr Wahrheitsgehalt als in
jenen Illusionen aus meiner realen
Umgebung gefunden habe. Das ist zwar
inzwischen schon einige Jährchen her,
aber was sich daraus für uns und
Europa heute herausfinden lässt,
erzähle ich im nächsten
Beitrag.
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