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G E R D s

E L E V E N T Y

G A R T E N . W A L D . B A D E N

Ich bin es selbst

für Lisi

 

Jetzt stelle ich folgende These auf und behaupte:

1) Größe spielt keine Rolle.

2) Es kommt auf den Willen an.

3) Eine jede selbst ist - und wir sind - der Schlüssel der Veränderung.

Zeiche oder bewege ich eine Form, zum Beispiel eine liegende Acht, so ist sie dieselbe auf einer Briefmarke, auf einem Badetuch, im Wohnzimmer, in einem Saal, am Wiener Rathausplatz oder wie auch immer über Österreich …

Es vollig egal, wie groß diese Form ist. Sie wird immer eine liegende Acht sein, und ihre Geheimnisse werden immer dieselben sein. Größe spielt keine Rolle.

Spende ich jemandem Geld, so spende ich … eine Zeitung, ein Essen, eine Miete, ein Grundeinkommen, ein Forschungsprojekt, zehntausend Dollar, hundert Millionen Euro … Es wird immer dasselbe sein. Ich spende. Wieviel spielt keine Rolle, denn es ist immer dasselbe Verhalten: ich schenke jemanden etwas. Das gilt übrigens auch für das Finden von etwas, bevor der andere dies verloren hat.

Gleiche ich zwischen zwei Formen als Dritte in der Mitte aus, so wird jene Form zwar von den beiden anderen abhängen und zunächst jeweils unterschiedlich sein, auch wenn wir drei die gleiche Form zu bewegen versuchen. Aber ich gleiche aus, egal ob zwischen der einen und der anderen, ob zwischen zwei Stakeholdern, Senatsräten, Regierungen, Global-Playern, oder ob zwischen Margit und Markus. Die Absicht wird immer dieselbe sein: Ich gleiche aus, vermittle und versuche zu verstehen.

Ob die Tat aus der Absicht gelingt, und wir daraus zu einem gemeinsamen Verständis, einer gemeinsamen Vorgehensweise und Form kommen, hängt schon nicht mehr von mir alleine ab. Dies aber führt zum Bedarf nach dem gemeinsamen „Gesamt Kunstwerk“ und auch zu dem, worauf es ankommt.

 

Mir ist dies der Charakter der Haltung, der Intention, mein Beweg-Grund … und wie frei (oder getrieben) ich darin bin. Es ist mein Antrieb.
Im
Islam wird in diesen Zusammenhang von der Trieb-Seele gesprochen, in der Eurythmie von der Seelen-Tätigkeit des Wollens im Verhältnis zum Denken und zum Fühlen.

Nehmen wir ein Beispiel aus unserem Kontext:

Herrschaft durch Kontrolle

worüber ich neulich schon geschrieben habe.

So abwegig ist das gar nicht … ich suche im Kontext nach zu Grunde liegenden Eigenschaften des Handelns … und weil Größe keine Rolle spielt, bringe ich diese dann in meine eigene „kleine Welt“ und Umwelt - also mit mir selbst in Verbindung. Wo will ich (m)eine Herrschaft durch Kontrolle, bzw. wo bin ich versucht, dies zu wollen ?

Da muss ich gar nicht weit gehen und kann schon im Beruf, im Kreis der Seelenturnenden, oder im Straßenverkehr fündig werden:

Wie schön, dass eine EDV das mir Abwegige verhindern kann … so erlebt in der Sicherstellung des Bemessungsgeschehens an Hand eines elektronischen Kataloges von Richtsätzen … dazu hat es schon vor einem Viertel Jahrhundert kein Corona gebraucht. Ich bin dabei gewesen. Das war eines der erfolgreichsten Kleinprojekte. Inzwischen sprechen wir (auch schon Jahre vor Corona) von Registern, zentralen Datenbanken mit Meta Informationen, um Bürgern zentrale Services anbieten zu können. Über China habe ich schon auf einen Vortrag hingewiesen, und jetzt noch über den Grünen Pass mit ID2020 zu sprechen ist schon fast überflüssig …

Es ist immer dasselbe! Größe spielt keine Rolle.

Um bei knappen zeitlichen Ressourcen z.B. im Lernfortschritt, oder auch in einem Projekt, weiter zu kommen, liegt die Versuchung, sich zeitaufwändige Umwege eines wahrnehmenden Kennenlernens durch Mitgehen in Bewegungen ersparen zu wollen, nahe. Auf die andere einzugehen erspart man sich lieber ? … Kommt man doch alleine viel schneller weiter … Für das Üben Aufeinander einzugehen fehlt dann einer schnell die Zeit … so mögen dann bestimmte - freilch messbare - Kriterien das Eine oder Andere sicherstellen, um aufeinander nicht eingehen zu müssen, um Zeit zu sparen … Schöne Grüße von Momo, bei dieser Gelegenheit.

Über die Ranger im Donaudelta, welche sich fragen, wie sie dort im riesigen Gebiet und verwinkelten Aulandschaften das Einhalten der Gesetze des Naturschutzes kontrollieren wollen, oder über verärgerte Wanderer im Wienerwald, welche sich durch die Montain Biker (die sich nicht an die Regeln halten) beeinträchtigt fühlen, brauche ich nicht mehr näher einzugehen.

Die Intention der Herrschaft durch Kontrolle und zu einer Diktatur ist in uns … vor allem im Besser-Wissen. Wen wundert es noch, dass da Diktaturen oder ein Land, das ständig im Krieg lebt, zum Vorbild genommen werden ? Es hätte doch auch das demokratische Schweden, womit wir uns Österreicher gerne verglichen haben, sein können.

Die Botschaft aus Schweden lautet (mir):

Wir können die Risikogruppe (über 65 Jahre alt) schützen und setzen auf Durchseuchung und Herdenimmunität.

Demnach brauchen wir keinen Lockdown und keinen Überwachungsstaat. Wir betrachten die Impfung entspannt als eine Möglichkeit von vielen.

Die Botschaft aus China lautet (mir):

Mit Lockdown, Quarantäne, Social Distancing, PCR-Test, Kontaktverfolgung und Überwachung der Bürger lässt sich eine komplette Eindämmung des Corona-Virus erfolgreich erreichen.

Nur wer sich impfen lässt, bekommt seine Normalität zurück.

Auch die Grenzen der Machbarkeit spielen keine Rolle. Ob sogleich durchführbar oder nicht, der Wille, der Antrieb, ist immer derselbe … Nur rein äußerlich scheinen momentane Unmöglichkeiten den Trieb aufzuhalten. Denn trotz zwei Millionen Geimpfter muss jetzt getestet werden, und trotz vier Millionen Geimpfter muss … wir werden schon sehen. Voriges Jahr, wo noch niemand geimpft war, gar nicht, weil es die Infrastruktur zu den Massentests und -impfungen noch nicht gegeben hat; jetzt aber schon.

Ich denke, jener Wille ist jedoch schon voriges Jahr derselbe gewesen … und schon vor Jahrhunderten derselbe gewesen:

Königsweg Lockdown und dann impfen … die einzige Möglichkeit Leben zu retten.

Die allumfassende Kirche, der einzige Weg, die einzige Wahrheit … die Inquisition, um Seelen zu retten.

Noch weiter zurück ?

Überflüssig ! Es ist immer dasselbe.

Auch dass durch jene Herrschaft durch Kontrolle in der Vergangenheit und auch jetzt etwas Gutes bewirkt werden wollte. Zum Beispiel, dass der Mensch nicht durch den Menschen ausgebeutet werden darf.
Selbst gescheiterte Dikaturen haben sich im Recht gefühlt und wollten etwas Gutes oder ein besseres Leben -
eine bessere Gesellschaft - „sicherstellen“.

 

Es lebe die Quart … ich bin es selbst (z.B. in der Idee einer besseren Gesellschaft vor inzwischen schon längerer Zeit).

Und darum vermag mir das zunächst Unbequeme zum Trost zu werden. Weil ich es selbst im eigenen Willen bin, bin ich auch selbst der Schlüssel zur Verwandelung, zur Veränderung der Welt.
Da brauche ich andere nicht zum geglaubten Glück zu zwingen und mich auch nicht nach China oder zum Weltwirtschaftsgipfel zu begeben … Ich käme ja ohnedies nicht dorthin.

Nun bei mir selbst angekommen, besteht die Möglichkeit Fragen zu stellen, etwa: Warum denn Herrschaft durch Kontrolle oder umgekehrt ? Warum etwas „sicherstellen“ oder „garantieren“ wollen ?
Die führen etwa zum Thema Angst … z.B. jene, etwas zu verlieren, worüber ich hier auch schon
geschrieben habe … Je nachdem ... das hängt von meinen Beweg-Gründen ab.

Das kann dazu führen, was uns Johannes schon in der vorigen Ausgabe mitgeteilt hat: ... oder sogar einsehen, dass unser System erweitert und korrigiert werden muss.
Im extremsten Fall können wir sogar erkennen, dass wir bisher unrecht hatten und unsere Meinung komplett ändern.

So meine ich schließlich, es ist kein Zufall, dass wir - inzwischen jede Einzelne - dies durchmachen, was wir jetzt durchmachen. Es ist unser Schicksal.

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