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G E R D s

E L E V E N T Y

G A R T E N . W A L D . B A D E N

Die ihren Dienst versehen

Im Zuge meines zuvor erwähnten Dabei-Seins (während meines Urlaubs zu Pfingsten bis Fronleichnam etwas unfreiwillig in den Teststraßen, und zuletzt bei der ersten Impfung) möchte ich nun jener gedenken, die im Dienst stehen und ihre Arbeit machen (müssen oder auch wollen).

Ich schätze diese Dienenden des Bundesheeres in der Grenzen-Assistenz, wie jene in den Teststraßen und -orten, gleichermaßen.
Sie dienen auch am Wochende, an Sonn- und Feiertagen, und bewahren dabei meist eine Freundlichkeit …
Bewundernswert.

Eigentlich zeigt mir ihr Dienst im Bewahren einer Menschlichkeit im Umgang, dass wir hierzulande unsere Demokratie nicht verloren haben. Ich bin nicht überzeugt von der Politik, aber jene Menschen, mit welchen ich konkret zu tun habe, zeigen mir, wie es jedoch wirklich um die Freiheit und die Demokratie steht. Vor allem, wenn die Tat im Dienste vom Herzen kommt - selbst bei abweichender Meinung zu jener der (jeweiligen) Regierung und ihrer Medien. Dieser Dienst ist uns nicht verboten und wird es auch nicht sein können. Dies liegt an jeder Einzelnen und an uns (die jeweilige Gruppe, das jeweilige Team).

Positiv überrascht, mit glücklicherweise jeweils einem negativen Testergebnis und dann einem freundlichen Verlauf auf der Impfstraße in Wien, widme ich diesen Bediensteten (wie auch jenen Nichtsichtbaren im systemrelevanten Hintergrund) eine einfache Komposition aus der Kunst des bewegten Seelenturnens.

In der räumlich sichtbaren Form gehe ich von einer Kronenform mit sieben Eckpunkten und den sie verbindenden Wegen aus.

Sie besteht vorne (zum Publikum gewandt) aus drei Zacken, deren Spitzen/Eckpunkte auf einem leicht nach hinten gewölbten Bogen liegen, sodass die linke und rechte weiter nach vorne reichen, als die mittlere. Der hintere Teil verbindet die am weitesten außen liegenden Eckpunkte mit einem (größeren) Bogen gleicher Wölbung wie der vordere. Diese Form ist gleich einem Teil eines Tortenstückes, welcher nach vorne hin durch die drei Zacken begrenzt ist.

Bei den drei vorderen Zacken kommt noch eine Schleife dazu. Sie erwächst jeweils aus dem Weg zur jeweiligen Zacke setzt diesen in einem (nach vorne gestreckten) Bogen über vorne in den Weg von der Zacke zurück zum nächsten Eckpunkt fort.

Bewegt wird diese Form ausgehend vom Eckpunkt links hinten nach vorne zu den Zacken, zum Eckpunkt rechts hinten, und schließlich im Bogen über hinten zum Ausgangspunkt zurück. Ein Innehalten im Flow (des Dabei-Seins, Darin-Seins) erfolgt an den Eckpunkten dieser Form, sowie auf halben Wege zwischen jeweils hinterem Eckpunkt nach vorne zum Beginn der Schleife.

Ein Weg verläuft von hinten über die jeweils vordere Schleife bis zum nächsten Eckpunkt nach hinten. Der hintere Bogen ist ein eigener Weg.

In der
Landschaft (worin die Form wohnt) liegt - im Bezug zum Publikum - im hinteren Raum der Himmel, vorne die Erde als konkrete Welt, und dazwischen (im Mittelbereich) der Raum zwischen Himmel und Erde, in welchem wir uns bewegen.

In der bewegten Geschichte gelangt die Tanzende vom Himmel hoch kommend in die Welt …

Gestaltungselement sind hier die Gebärden der musikalischen Intervalle, ausgehend vom Grundton, oben beginnend, über vorne fallend über Sekund und Terz bis zur Quart.
In der Quart ist die Tanzende inkarniert. Sie hält da inne …

… und kündet (dann in Taten und Auseinandersetzung) von der Mär, aus welcher sie sing'n und sagen will.

Sie macht sich bereit von der Quart zur Quint bewegend. Die Quint in der Gebärde vorne mittig auf Brust- und Herzhöhe. Die Tanzende ist (dann) bereit in ihrer schwebenden Quint im stillen Raum des Gleichgewichtes oder auch der gleichen Gültigkeit aller Richtungen. So vermag sie wahrzunehmen und daraus weiter das Wie ihrer Kunde abzustimmen.

Im Künden und in der Auseinandersetzung wechselt das Gestaltungselement zur Lautierung, welche im Bereich zwischen halblinks und vorne bis halbrechts im Verlauf der bewegten Form, sowie zwischen halboben und halbunten, erfolgt.

 

Der erste Weg ist einer der Notwendigkeiten, worin sich Menschen als Getriebene der Sachzwänge erleben. Demnach erfolgen im Eintauchen in die Welt Auseinandersetzungen im Diskurs wie auch im Wie der Taten (etwa zwischen Vergangenem, Gewordenem und dem Zukünftigen). Teams werden als zusammengewürfelt und Begegnungen als zufällig oder „notwendiges Übel“ betrachtet. Da werden Erfahrungen gemacht, worin es mitunter rauh zugehen kann.

Die Tanzende bemerkt, dass es einer Wende und Verwandelungen bedarf, um in der Entwicklung weiter zu kommen … 'L … weil u.a. im Vordergrund das Handlungsziel aus der Notwendigkeit, kaum die jeweilige Begegnung selbst steht. Eine Entsprechung existiert zu einer anderen Übung, welche mit „Wir suchen uns“ beginnt - und tatsächlich bedarf es immer wieder einer Suche nach Mitwirkenden in der Bewältigung einer Aufgabe, deren Zuweisung schwer nachvollziehbar erscheint.

Im zweiten Weg erfolgt der Austausch, geläutert und verwandelt, in einer sozialeren Qualität des Aufeinander Zugehens, Ausgleichens, Vermittelns, um gemeinsames Gleichgewicht bemüht … M …
viel freier, weil die Not zuvor gewendet worden ist. Hier vermag sich ein „Dabei-Sein ist alles“ einzustellen, etwa ein Sich Unterrichten Lassen aus Begebenheiten, welche aus sich selbst sprechen …

Die Tanzende erlebt sich als frei für Begegnungen. Neben den äußerlichen Handlungszielen besteht die Freiheit für das Interesse einander. Teams werden als Gelegenheit, andere Menschen kennen zu lernen, wahrgenommen. Da besteht ihr ein Gleichgewicht zwischen „Beziehung“ und „Aufgabe“. Das Gemeinsame ist nicht mehr bloß zweckbezogen, sondern erhält einen Eigenwert. In jener zuvor erwähnten Übung wäre dies der Schritt im „Wir fühlen uns nah“.

Im dritten Weg vermag sich Erkenntnis einzustellen … N' …

Der Tanzenden Zusammentreffen hat einen tieferen Grund, welcher weit über die momentane Aufgabe hinausreicht. Begegnungen und das Entstehen von Teams werden nicht mehr als „vorgegeben“, sondern in größeren Zusammenhängen erlebt. Der Tanzenden Begegnungen ergeben sich aus ihrem Schicksal, woraus sich ihrer Gemeinschaft auch die Aufgabe anders erschließt. „Beziehung“ und „Aufgabe“ werden eins im Erkennen des Schicksals: Da kennen wir uns wohl.

Schicksal vermag gemeinsam gestaltet zu werden.

 

Nach dem „Tagewerk“ in der Schleife als Du-Form bewegt sich die Tanzende wieder zurück in den Himmel ihrer Regeneration, zum Beispiel in jene des Schlafes in der Nacht.

Gestaltungselement sind wieder die Gebärden der musikalischen Intervalle, ausgehend von der schwebenden Quint - welche nun aus dem Erleben der Kreuzung erwachsen darf -, in der Mitte vorne beginnend, aufsteigend über Sext und Septime bis zur Gnade (d.h. bereit für den Empfang) der Oktave.

Der zweite und dritte Weg beginnt im (Greifen des) Grundton oben.

.

Schließlich verarbeitet die Tanzende ihre Erfahrungen aus den vorherigen Wegen in einer Gemeinschaft des Himmels.

Demnach endet der dritte Weg in einer Oktave Gebärde, und der vierte beginnt mit einer blau gefärbten Umhüllung des ganzen Geschehens (als eine Abrundung).

 

Erweiterungsmöglichkeiten bei mehr als einer Person:

* kanonisches Bewegen der vier Wege durch vier Tanzende, welche hintereinander beginnen und auch wieder hintereinander enden.
Fortsetzen bei mehr als vier Bewegenden. Die fünfte kommt, wenn die erste abgeht, usw.

* Das ist auch möglich bei zwei Personen auf den ersten drei und eine auf dem viertem Weg, was der Besetzung der ursprünglichen Kronenform entspricht.
Bei gleicher Abfolge der Tanzenden drehen sich jene in der Gestalt, mit Blick nach vorne, im Bilden der Oktave Gebärde zur jener des Grundtons oben in Richtung Zenith.

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