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G E R D s

E L E V E N T Y

A L L E S ~ S C H ~ W E B T

Im Alltag sind wir es gewohnt, (unbewusst, bzw. „passiv“) auf unsere selbsttragende Leiblichkeit zurück zu greifen.

Das Erdelement unseres Körperbau - Knochen mit der Wirbelsäule, dem Brustkorb, usw. - in Verbindung einer ermöglichten Aufrechte, verhindert das Einsacken und gestattet uns eine entsprechende Haltung einzunehmen.

Im Alltag befinde ich mich zunächst in der (vorgegebenen) Schwere, welcher ich mit einer gewissen Aktivität der Haltung begegnen kann. Verbleibe ich jedoch im Passiven, gelange ich nicht in die Haltung und gehe mehr oder weniger gebeugt, und mit der Zeit mitunter gebückt. So fortgesetzt gelange ich in ein rundes „Sich Gehen Lassen“ und im Sich Zurücklehnen, Hinlegen mit Schlafen. Im Phasen des Ausruhens greife ich darauf zurück, bin schließlich in der Horizontalen der Schwere hingegeben und verlasse mich auf die Tragfähigkeit der Erde.

Im Passiven des Gewohnheitsmenschen geht alles wie von selbst. All diese Gegebenheiten sind jedoch der vorgegebenen Schwere ausgesetzt und müssen daher stets dem Ruf nach unten folgen.
So muss alles nach unten … Es sei denn, wenn sich dazu eine ausgleichende Aktivität einfindet.

 

Hierzu ein paar Szenen und Bilder, welche ich jedoch nur in anderer Weise wie das hier Vorangegangene zu beschreiben vermag:

(Meine) Freude über eine Gute Tat … erlebt zum Beispiel im Verhältnis von der Mutter zu kleinen Kindern … die Mutter beruhigt ihr Kind, indem es zu sich drückt und selbst trägt (anstatt es irgendwohin abzulegen oder mitzuzerren), die Tante oder Großmutter küsst das kleine und sich räkelnde Kind (anstatt sich daran zu stoßen) … ein weinender kleiner Bub verzögert das Vorankommen der Mutter am Gehsteig unter einem Baugerüst; anstatt ihn zu beschimpfen, hockt sie sich zu ihm hin, spricht mit ihm und hebt ihn dann auf, nimmt ihn in ihrem Arm und trägt ihn - und der kleine Bub sieht sich um und hört zu weinen auf ...

Wenn ich auf etwas komme und mir darin „etwas aufgeht“ … so etwas wie lichte Erkenntnis ? … Verbindungen … Zusammenhänge …

(Meine) Freude über eine nette Geste … erlebt im Umgang (Nachbarn, Freunde, Kollegen um mich ...) miteinander …

Überhaupt (meine) Freude über das Unerwartete, über das Wunder, das jetzt gerade geschieht … Stillleben in der Natur und im Sozialen …

Oder - aus anderem Blickwinkel - für meine Freund*innen im Glauben: Ein meditativ ergriffenes „In mir ist Gott“ (am Tage) und „Ich bin in Gott“ (in der Nacht).

 

Mir ist dies nicht nur zu Tränen rührend oder auf andere Weise allzu emotional (dann würden mir meine Gefühle etwas im Wege stehen), sondern ...

es ist gut so … stimme dem zu … lächle … komme ins Staunen und in eine gewisse Ehrfurcht … (in Stille) in ein Weiten … meine Arme werden leicht … komme von einer bislang lümmeligen Sitz- und Abstützstellung in eine Art Aufrechte, worin von meinem Leib so wenig wie möglich der vorgegebenen Schwere ausgesetzt ist. Mein Gewicht verteilt sich auf eine kleinere „Standfläche“ … und um mich bildet sich (im Erleben) ein heller Raum, worin alles ~ in gelassener Ruhe ~ schwebt …

Da reflektiere und denke ich nicht (wieder) in gewohnter Weise nach, überhaupt würde mich jedes irgendwie Gewohnte wieder schwer machen und mich zurück ins Alltägliche werfen …
Ich muss es so sein lassen, wie es gerade ist …

Die Stille möge nicht gestört werden …

Komme ich wieder in eine solche Situation, darf ich das Folgende nicht so erwarten … Überhaupt darf ich nicht von einem zuvor herniedergeschriebenen und dann „vom Blatt“ reproduzierten Vorgang ausgehen …
Alles wird und ist da immer wieder neu … (und kann nicht einfach so wiedergegeben werden) ... und mitunter ist es ein Geschenk ~ im Kommen Lassen.

 

Ist bei manchen Leser*innen der Eindruck entstanden, dass bei jenen Tänzen, die ich meine (und worüber ich schon viel - auch in Geschichten - erzählt habe),
oder im Bilde vom Reich der Mitte, das Ziel das Aufsteigen sei, so muss ich dies nun korrigieren:

Das Erstrebenswerte ist das Schweben

Das bislang betonte Aufsteigen ist unserem Kontext des herunterziehenden Materialismus, im Zusammenspiel mit der Digitalisierung, geschuldet.
Jenes Aufsteigen ist mir einst nötig geworden, um in das Gleichgewicht zu kommen, bzw. mit einem Ungleichgewicht umzugehen.

 

… im Bilde die Schwebende in Gelassenheit im Charakter des Wassermann, und wenn ich entdeckend darauf komme im Charakter der Waage.

(Inwiefern davon die gleichnamigen Jahresstimmungen - manchen aus der Astrologie bekannt - zu erzählen vermögen, wäre ein eigenes Thema; ist jetzt damit aber nicht gemeint.)

 

Und dies Schweben ist zugleich ein Anfang, denn es ist mir die Voraussetzung für jene Tänze, die ich meine, bzw. für jene Kunst aus dem Kreise einer Freund*innen in Bewegung, geworden.

So - denke ich - gestattet mir dieser Anfang nicht nur das in Bewegung zu kommen in der Kunst, sondern auch das Voranschreiten und (m)einen Fortschritt im Allgemeinen.
Doch gerne komme ich auf die Aktivität zurück, welcher das „Alles muss nach unten“ ausgleicht.

Links zur Chronologie des Erwach(s)ens: der stille Raum des Gleichgewichts / Schweben und Fliegen / Auf dem Weg ... / Herz Frei Bewegt

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