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E R D s E
L E V E N T Y I C
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U C H Die
Eurasische Mission eine
bessere Alternative als unser Rechtspopulismus
? für
Thomas Sehr
erstaunlich finde ich das Titelbild dieses
Buches von Alexander Dugin. Mir
ist dies ein schönes Zusammentreffen
von strahligem Licht mit dem Dunkel des
Schattenraums. Sehr stimmig erscheint mir
der Dunkelraum jener betonten Eurasischen
Gemeinschaft, wie auch das dazu hellere
Licht der Strahlen und des Namens des
Autors. Ja freilich ist dieser ein
Individuum, welcher sich und seine Mission
hervorhebt und in das Licht stellt. Ja,
wie sonst sollte diese Mission eine
Antithese zum westlichen Liberalismus sein
? Ich
sehe daraus, wie westmännisch
unsere Welt geworden ist, dass jene
Mission auf diese Mittel
zurückgreifen muss, um überhaupt
wahrgenommen zu werden
Doch nun zum
Buch. Dugin
formuliert darin eine deutliche
Gegenposition zum Liberalismus des
westlichen Menschen. Er betont die
Gemeinschaft und stellt (aus unserer
Sicht) traditionelle Werte der (aus
ihrer/seiner Sicht) dekadent werdenden
westlichen Einzelmenschen-Strömung
gegenüber. Angesprochen
hat mich dieser Buchtipp aus einer
Leseecke, weil mir Ansichten und
Strömungen einer (traditionellen)
Gemeinschaft durchaus bekannt sind. Zwar
habe ich den östlichen Menschen im
Nebel von Gesang und Weihrauch noch nicht
erlebt, aber die Betonung der Familie,
Sippe, des Clans und weiter des
Großvaters oder Pate als deren
Anführer ist mir durchaus
untergekommen. Mein Freund Nogge aus
Kärnten wird in Zusammenhang mit
Südosteuropa davon sicherlich ein
Lied singen können. Anfangen
beim Zusammenhalt in der eigenen Familie
und in der Dorfgemeinschaft mit dem damit
verbundenen sozialem Druck haben auch hier
bei uns und unserer Umgebung
traditionelle Gemeinschaften
verschiedene Gesichter: Im Nahen und
mittleren Südosten steht die Religion
- am auffälligsten der Islam -
für das Einende der Gemeinschaft, und
im nahen Westen wie auch bei uns ist dies
der Nationalismus.
1) Dazu
wird noch beides gegeneinander
ausgespielt, und dies noch dazu in recht
beliebiger Weise: Zum einen möge der
Staat (also die Gemeinschaft) die
Souveränität des Individuums und
seiner Geschäfte respektieren (und
die Gemeinschaft des Sozialstaates muss in
den Hintergrund) treten, und zum anderen
hat es in der Corona-Krise durch den
Schulterschluss nur eine
Meinung geben dürfen, und das
Individuum muss die Klappe halten und in
den Hintergrund treten. Denn
in der Natur ist beides gleichwertig vorhanden.
Beides verdient aufgegriffen zu werden. Gehen wir
hinaus und sehen, was uns Sonne, Luft und Schatten
zeigen
In
den acht Strahlen im Titelbild der
eurasischen Mission vermag ein Schatz aus
dem Dunkelraum der Gemeinschaft
wahrgenommen zu werden: Dadurch
dass die Individuen alle gleich sind, sind
alle Richtungen gleich
Jene
Gemeinschaft im Bilde gestattet mir eine
gewisse Gleichgültigkeit
2)
- im Sinne, dass alle Richtungen und
Weltanschauungen gleich gültig sind
und ihre Berechtigung haben
wenn
sie nicht schon wieder durch das
westmännische Verständnis in
einen Eurasianismus verdorben
wird. 2)
Jene
könnte Simon
Weil,
von welcher ich hier in einer eigenen
Ausgabe
schon erzählt habe, gefallen. So
ist eine gewisse Wassermasse, wenngleich sie sich
aus Teilen zusammensetzt, welche sich
unablässig bewegen und voneinander
abstoßen, vollkommen ruhig und
ausgeglichen. Eleventy.at
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Als
bessere Möglichkeit erscheint mir (im Bilde),
den Schattenraum des durch die gemeinsam atembare
Luft gestreuten Lichtes in gleichwertiger Weise wie
das strahlige und hervorhebende Licht
ernstzunehmen, wie auch umgekehrt.
1) Speziell
stellt mir Österreich und Nationalismus in
sich ein Widerspruch dar, gleich wie eine
Russische Föderation. Mehr
darüber im nächsten
Beitrag.
Hierzulande handelt es sich mir selbst beim
Patriotismus um einen Deutsch-Nationalismus, worin
unser jetzt noch neutrales Heimatland als ein Teil
von einem großen Deutschland gesehen
wird.
In ihrer lesenswerten Anmerkung zur
generellen Abschaffung der politischen
Parteien erwähnt sie Rousseaus
Beweggrund, den Willen des Volkes einem
Einzelwillen vorzuziehen:
Mit ungetrübter Wahrheit spiegelt sie den
Gegenständen ihre Bilder zurück. Perfekt
zeigt sie die Horizontale an. Fehlerlos verrät
sie die Dichte der Dinge, die man in sie
taucht.
Es ist ganz offensichtlich, dass Rousseaus
Überlegung haltlos wird, sowie es
kollektive Leidenschaft gibt. Diese ist ein
Antrieb zur Lüge und Verbrechen, der unendlich
mächtiger ist als jede individuelle
Leidenschaft.
Ein Gewässer, das von einer heftigen,
reißenden Strömung bewegt wird, hat
keine horizontale Oberfläche mehr, zeigt nicht
mehr die Dichte der Dinge an