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G E R D ' s

E L E V E N T Y

F R Ü H L I N G . 2 0 0 9

Uns einander erlebend, tanzend und gefallend

die Mater Erde verwandeln ...

Seit drei Jahren erzählen wir uns (das sind Thomas, Gerd, Evamaria, Johannes und manchmal auch Margit) einander selbst geschriebene Geschichten und lassen sie auch in unseren Hauskreisen und Vereinstreffen entstehen. Wir gelangen damit schön langsam zu den künstlerischen Metaebenen, worin komplexe Situationen und Charaktere an Hand von Erzählungen dargestellt werden. Dies kann in jedem von uns dann in weiterer Folge als künstlerische Grundlage für das Agieren im Alltag wirken. Ich habe davon schon im Artikel „Glaube, Vertrauen und Feenglanz“ in unserer vorherigen Ausgabe berichtet.

Wir erfreuen uns einfach an der Art der Ausdrucksweise, an der „Magie“ unserer Völker, sowie an ihrem Zusammenspielen untereinander.
Dazu ist auch eine hübsche
Webseite entstanden, worin wir unsere Geschichten auch anderen Interessierten zugänglich machen.

Bislang haben wir unsere Erzählungen in der Rolle eines Beobachters und meistens in der Mitvergangenheit geschrieben.
Spezielle Ereignisse und Beschreibungen werden auch in Gegenwartsform erzählt, was mich zur Überlegung veranlasst hat, dies auch mal zu probieren.

Dies ist für mich recht schwierig gewesen, denn bisher habe ich das noch nie gemacht, zumal ich „meine Völker“ durch Entwicklungsprozesse beschreibe und keine „stehende“ Eigenschaften - wie ich sie etwa im Beruf für Produktbeschreibungen anführe - aufzähle.

Als ich dann durch ausgedehnte Waldspaziergänge auf das Geheimnis gekommen bin, dass „meine Völker“ eigentlich gar nicht bloß „meine Völker“ sind, sondern für einen allgemein zugänglichen Charakter stehen, habe ich mich auf den Versuch meine Geschichten in der Ich- und Wir-Form, sowie in der Gegenwarts- und Vergangenheitsform zu erzählen, eingelassen. Damit wechsle ich die Rolle vom Beobachter, welcher aus den Auswirkungen von Handelnden zu Beschreibungen kommt, hin zur Erzählenden aus dem Volke und ihrer Kultur selbst. Diese Erzählende spricht von Ereignissen aus der Sicht von Innen für einen Außenstehenden, welcher mit Vertretern dieses Volkes befreundet ist.

Dies ist mitunter recht anstrengend (etwa eine Stunde pro Seite), aber schön.

Denn alleine durch das Erzählen in der anderen Rolle sind mir Züge und Eigenschaften jenes Volkes zugänglich geworden, auf denen ich vorher nie gekommen bin.
Umgekehrt habe ich erfahren, dass jemand aus der Innensicht manches überhaupt nicht erzählt, weil sie so sehr darin lebt. Dadurch kommt die Erzählende gar nicht darauf, dass etwas ihr Selbstverständliches für jemanden Anderen interessant oder faszinierend sein könnte - es sei denn, es findet ein „empathischer Austausch“ statt.

Daher werde ich ab dem vierten Teil der Erzählungen wieder einen befreundeten Beobachter einführen, der die Erzählende ergänzt. In den vorangehenden drei Teilen entwickelt dieses Volk bestimmte Fähigkeiten, aus dessen Anwendung Gegenstände für einen Tanz mit dem hinzukommenden Freund entstehen. Über diesen Tanz wurde teilweise bereits im Winter vor drei Jahren in der Zeitungsausgabe „Lei kamot“ (auch in PDF) erzählt.

Hier findet sich eine Kostprobe (in PDF, lesbar durch den frei zugänglichen Acrobat Reader) aus dem zweiten Teil der Erzählungen.

Die Gegenwartsform wähle ich bei erlebten Ereignissen, um die Nähe der Erzählenden dazu auszudrücken.
Die Vergangenheit kommt zum Zug, wenn zeitlich länger andauernde Prozesse beschrieben werden, um diese nicht zu bestimmend oder zu vorgebend wirken zu lassen.

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