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G E R D ' s

E L E V E N T Y

T I E F W E I S S . 2 0 0 9

Glaube, Vertrauen und Feenglanz

Und da wurden Kinder zu Jesus gebracht, dass er die Hände auf sie legte und betete. Die Jünger aber fuhren sie an.
Aber Jesus sprach: „Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Himmelreich.“

Und er legte die Hände auf sie und zog von dannen.

 

Wer von uns hat sich schon gefragt, wie diese Begebenheit die Kinder empfunden haben ? Wie haben sie das Händeauflegen erlebt ? Wie würden Kinder das malen, zeichen oder anders bildlich ausdrücken ? Welche inneren Bilder vermögen Begegnungen mit Jesus Christus hervor zu rufen ?

Durch jene „Cinque Terre“ unseres Literaturkreises, und durch den Mitte November erschienenen Film „Tinkerbell“ aus dem Hause Walt Disney's, bin ich wieder auf mein Kind im Inneren gestoßen: Sei es durch die „Begegnung im Tun“ zwischen Hydronen und den Freien Wüstenvölkern oder durch den faszinierenden Feenstaub, der von den fliegenden Feen auf die wartenden Wiesen und auf die empfangsbereiten Blumen und Gewässer herunter schneit.

Ich erwähne das Kind einerseits, weil für viele Erwachsene - mitunter gerade bei Protestanten - der Sinn für das Bildhafte abhanden gekommen ist, und andererseits, weil mit dem Zulassen der Kinder vor Jesus Christus, den Ermöglichenden, auch unser inneres Kind gemeint ist.
Unser Kind im Inneren kann da durchaus als Brücke zum Himmelreich verstanden werden, weil es sich stets in den Vorhöfen den Einen Gottes, des Prachtvollen, aufhalten kann. Das Kind im Inneren kann aufgeschlossen, natürlich und unvoreingenommen sein. Lassen wir es zu, dann vermögen wir in die Nähe zur Schönheit des Einen Gottes zu gelangen - z.B. in jener Zeit, in der unsere reale Welt in seinem Jahreskreis zu Ihm zurückkehrt, im Advent, in der Wiederkunft unseres Herren.
Das Kind im Inneren vermag durch seine ganz eigene Dramaturgie eine einfach verständliche Brücke von der Jahreszeit Advent zum persönlichen Advent zu bauen. Aus dem seelischen Erleben heraus können völlig überraschende und neue Erkenntnisse vorbereitet werden.

Aus dem Zusammentreffen der Gefühlsdenkenden mit den Lichtpflegern auf einer speziellen Insel (bzw. Kontinent) wurde einerseits deutlich, dass ein Verbleiben nur im Erleben nicht ausreicht, aber andererseits auch, dass das Erleben am Beginn von Erkenntnis-Prozessen und neuer Erfindungen stehen kann.
Lassen wir das Eintauchen in die Bilder unserer inneren Kinder zu, können Feen und andere Gestalten in dem Maße zu existieren beginnen, als unsere eigenen Geschichten (wieder ?) erlebt werden können. Interessant dabei ist die Übersetzung der Charaktere, bzw. die Sichtung derselben Eigenschaften aus unseren inneren Bildern in der „äußeren, realen“ Welt.

*

Dies haben wir in unserem Literaturkreis noch nicht begonnen, weil wir uns selbst einfach mehr Zeit geben und unsere wunderbaren Geschichten gemeinsam entwickeln, einander erzählen und ausbauen wollen. Aber an Hand der Feen und Peter Pan (z.B. aus Walt Disney's Welt) wage ich mich jetzt an solch eine Übersetzung heran, zumal mir da meine Religion entgegen kommt:

Der Feenstaub regnet stets von oben nach unten herab. Er bewirkt Farbe und Glanz und ein wenig Wasserwellen. Er wird zum Werkzeug des „Schön-Machens“, der Hervorkehrens des Besonderen im augenscheinlich Gewöhnlichem und Alltäglichem. Die Feen lehren uns, dass es eigentlich nichts „Profanes“ gibt, sondern alles „heilig“ ist, oder anders: Jede ist etwas Besonderes, wenn sie das Besondere in ihr entdeckt hat, in ihrem Herzen bewahrt, hegt, pflegt und weiter entwickelt.

Die Feen bewirken mit ihrem Feenstaub die Hervorkehrung und Entdeckung des Wesentlichen einer Pflanze, Blattes, Blume, Gewässers und von all jenen Dingen und Tieren, mit denen sie durch ihren Feenstaub arbeiten. Eigentlich bewirken sie das in uns, wenn sie uns in ihrem Wirken zusehen und vielleicht sogar teilhaben lassen.
Das bedeutet, dass die Feen uns auf das Wesen von Dingen, Gegenständen und Lebewesen aufmerksam machen, denn das Wesen einer Pflanze, Blattes, Blume, ... ist einfach
schön. Nicht umsonst hören wir von Gläubigen, dass die Schönheit (in) der Welt auf die Schönheit Gottes verweist.
Die Feen führen uns in ein „wesensgemäßes Betrachten“ und Denken, und indirekt auf ein interdiszisplinäres und vielfältigeres Erkennen von Sachverhalten aus dem Erleben motiviert. Dies kann sich bereichernd auf die Wissenschaften auswirken.


Wenn die Hervorkehrung des Wesentlichen in der Natur durch den Feenglanz erlebt wird, kann dies in weiterer Folge eine seelische und dann auch geistige Nahrung werden. Dadurch steht der Feebstaub, der von oben herab regnet, für das Himmelsbrot im Unterwegssein des Menschen in sein inneres Gelobtes Land.

In „Peter Pan“ werden zum Fliegen (nicht nur ins Neverland, wo sich übrigens auch das geheime Tal der Feen befindet) einerseits eine erhebende, aufhellende Stimmung und etwas Feenstaub gebraucht.

Nun, das Fliegen kann in der realen Welt viele Aspekte haben. Ich „fliege“ sogar in meinen Projekten und gewinne vom Feenglanz. Fliegen steht hier für ein wendiges Denken und für eine natürliche Flexibilität von innen her; und der Feenstaub auf meinem Haupt steht hier bildlich für nichts anderes als den Segen (z.B. durch das Handauflegen). Könnte ich nicht fliegen, fiele ich in die Schwere der Resignation, wie andere Kollegen seit langem schon - besonders in jenem Projekt, zu dem ich im Herbst nachträglich als Systemanalytiker beigezogen wurde.

Mein Optimismus, dass wir es noch schaffen können (wenn alle über ihren Schatten springen und zusammenarbeiten) rührt bildlich vom Feenstaub, der mir mein Fliegen und die Levitation gegen den Sog der Traurigkeit ermöglicht. Und ich habe in meiner Laufbahn schon vieles geschafft (sonst wäre ich wohl nicht der erste offizielle „Business-Analyst“ in meiner Abteilung), nicht zuletzt aber gemeinsam und durch gute, eingespielte Teams.

So wirkt der Feenstaub sogar im Erfolg: Ein Wesentliches im Erfolg ist ein gutes Projekt-Team und das Zusammenspiel unterschiedlicher Fähigkeiten. Gemeinsamer Erfolg ist schön.
Gemeinsames Scheitern kann auch schön sein, wenn das den Blick auf das Wesentliche lenkt. Erst durch das Scheitern mancher Projekte wurde die Rolle des Systemanalytikers neben den überbetonten Projektmanager salonfähig, obwohl so einige aus der Betreuung analytische Arbeit bereits seit Jahrzehnten machen. Der Feenglanz aus dem Scheitern wird im kommenden Durchbruch der Erkenntnis, dass wir in erster Linie eine Abteilung mit Fachkompetenz (und weniger mit Managern, denn die gehören in die Direktion !) sind, sichtbar werden.

Aus dem Bedarf einer "bloßen", anfänglichen aufhellenden und erhebenden Stimmung, wird im Laufe der Zeit ein Bedürfnis nach der rechten "Grund-Stimmung" und dann auch Einstellung, um fliegen zu können. Das Fliegen selbst wird bunter, reichhaltiger und schöner; und ich werde - so Gott will - daher von entsprechenden Feen besucht ...

*

Feenglanz steht auch für Begeisterung und Begeisterungsfähigkeit von jenen, auf den der Feenstaub fällt. So ein bisschen schwebt man ja über den Boden, im Leben der Begeisterung - und ich hebe ja auch so schön philianisch ab und kehre dann auch wieder zurück, um das Fliegen in meinem Wirken, im Realisieren von manchen Ideen aus vielen bunten Ordnern, umzusetzen.

Ich sage euch, was ich da erlebe in der Begeisterung, das entspricht dem Fliegen, ja ist vielleicht sogar das Fliegen vieler Feen um mich herum.
Das Prickeln auf meiner Haut ist dann der ganz schön viele Feenstaub, der dann auf mich fällt ...

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