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Die Bergfeen bemerkten, als sie eines Tages vor Sonnenuntergang bereits in die Karstseen kamen, dass bunte Vögel über den See flogen, Vögel, die sie noch nie gesehen hatten. Diese Vögel hatten krumme Schnäbel und bunte Federn, außerdem konnten sie interessante Laute von sich geben. Die Bergfeen gaben den Vögeln - es handelte sich um Papageien - einen Namen, indem sie sie in stilisierter Form abbildeten. Zunächst bildeten sie die Form eines fliegenden Papagei von unten ab, dann passten sie die Farbe an. Der See lag bereits im Dunkel, während die Papageien hoch in der Luft vom Licht der untergehenden Sonne beschienen wurden. Im nachtblauen See leuchtete das Bild des Papagei strahlend heraus, da die Bergfeen die Farben strahlend überzeichneten. Als die Papageien näher kamen, versuchten die neugierig gewordenen Bergfeen, die Vögel anzulocken, indem sie ihnen verschiedene Bilder in verschiedenen Seen zeigten, teils zeigten sie Abbildungen, teils abstrakte Farbmuster, insbesondere probierten sie die bunten Farbkombinationen der Papageien aus. Schließlich stiegen die Bergfeen so dicht wie möglich an die Oberfläche der Seen, damit sie besser sehen konnten. Nun sahen sie, dass die Papageien im Formationsflug und durch das Spiel des Lichts in ihrem Gefieder ebenfalls Muster in den Himmel zeichneten, die teilweise den von den Bergfeen im See gezeichneten ähnelten. Dadurch erkannten die Bergfeen, dass intelligente Wesen mit ihnen kommunizieren wollten, allerdings konnten sie damals natürlich noch nicht wissen, dass die Papageien nur die Boten der Kröten waren, sie hielten die Papageien selbst für die Wesen, die Kontakt aufnehmen wollten. Die Bergfeen bildeten Pfeile in verschiedenen Seen ab, mit denen Sie die Papageien zu einem bestimmten See lotsen wollten, wo die Vögel am Ufer gut landen könnten. Als die Vögel landeten, bildeten die Bergfeen in dem See einen sitzenden Papagei ab. Einige besonders große, kräftige Bergfeen verließen sogar das Wasser um die Vögel aus der Nähe betrachten zu können. Durch das gemeinsame Bewusstsein der Bergfeen wussten nunmehr alle, wie die Vögel aus der Nähe aussahen. Die Bergfeen hörten von den Papageien zum ersten Mal gesprochene Sprache. Zusätzlich hatten die Papageien kleine Tonfiguren von den Kröten mitgebracht, welche sie den Bergfeen zeigten. Die Bergfeen reagierten auf die ungewohnten Laute, die Sprache der Papageien, indem sie die Klangbilder der Worte durch Farben und Muster darstellten. Ein Papagei sprach das Wort Papagei in der Sprache der Kröten aus, plusterte sich dabei auf und präsentierte sich besonders schön. Nach einigem Überlegen kamen die Bergfeen drauf, dass dieses Wort zu dem Vogel gehören musste und bildeten daraufhin einen Papagei ab. Nun zeigten die Papageien die Figur eines Baumes und sagten dazu Baum. Nun erkannten die Bergfeen, dass die Papageien versuchten, ihnen ihre Sprache beizubringen und sie erkannten auch, was ein Baum sein kann, also bildeten sie ihr Bild für den Begriff Baum ab - einen kleinen, knorrigen, dunklen Nadelbaum, wie nun einmal die Bäume im Hochgebirge aussehen. Die Bergfeen kannten keine Bäume, wie sie im Dschungel standen. So begannen die Bergfeen und die Kröten, langsam die Sprache und die Konzepte des jeweils anderen kennen und verstehen zu lernen. Es dauerte sehr lange, bis die Bergfeen die Sprache der Kröten so weit verstanden, dass die Kröten ihnen erklären konnten, dass die Papageien nur Boten waren und die eigentlichen Gesprächspartner die Kröten waren, die im Dschungel geblieben waren und über telepathischen Kontakt durch die Papageien sprachen. Die Papageien kamen langsam immer früher, da sie nicht nur in der Dämmerung sondern auch am Tag mit den Bergfeen reden sollten. Die Bergfeen merkten, dass ihre Gesprächspartner sich tagsüber wohler zu fühlen schienen als nachts und begannen deshalb ebenfalls, tagsüber aus dem Berg zu kommen. Auf diese Weise gewannen die beiden Völker mehr Zeit um miteinander zu kommunizieren. Da die Bergfeen noch nie eine Kröte wie die Kröten des Dschungels gesehen hatten, bildeten sie die kleine Tonfigur einer Kröte ab, wenn sie über Kröten sprechen wollten. Auf Cinqueterre gab es auch Karstquellen mitten im Dschungel. Die Kröten wollten die Bergfeen schließlich auch persönlich kennen lernen und teilten dies den Bergfeen über die Papageien mit, sodass eine Gruppe Bergfeen sich aufmachte, diese Quelle zu suchen. Diese Gruppe fand die Quelle dank der präzisen Beschreibung recht rasch und stieg tagsüber darin hinauf, während die anderen Bergfeen still im Inneren des Berges verharrten, damit die Gruppe sich voll und ganz auf ihre Aufgabe konzentrieren konnte und nicht durch die Eindrücke des gemeinsamen Basisbewusstseins abgelenkt werden würden. Da die Kröten die selbe Wortsprache benutzten wie die Papageien, konnten die Bergfeen die Kröten sofort verstehen. Als die Bergfeen das erste Mal direkt einer Kröte gegenüberstanden, staunten sie sehr über deren Größe, denn sie kannten nur die kleinen Froschlurche, die im Gebirge lebten, und die kleinen Tonfiguren. Derart große Kröten hatten sie nie gesehen. Nunmehr verstanden sie, dass ihr Begriff für Kröte nicht korrekt war, da sie ihr Bild den Tonfiguren nachempfunden hatten, und nun dem echten Original gegenüberstanden. Aus diesem Grund korrigierten sie ihr Bild Kröte so, dass es der Wirklichkeit mehr entsprach. So begann das gegenseitige Kennenlernen zwischen Bergfeen und Kröten. |