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G E R D s

E L E V E N T Y

K A M M T H A L

„Eleventy-Day“ in der Weisselgasse

für Michael

 

Zunächst sind Margit und ich (Gerd) - wie inzwischen schon üblich geworden - bei einem Gottesdienst in unserer „neuen“ evang. Gemeinde in Wien Floridsdorf dabei gewesen.
Margit war mit ihrer Trompete bei den Musizierenden und ich als ihr Begleiter „im Publikum“.

Aber verkleidet sind wir beide gewesen. Sie als Hippie mit langem Haar und ich als brasilianischer Fußballer, bzw. besser gesagt: Fußball-Fan.
Denn es ist ein Faschingsgottesdienst … und aus diesem erwächst uns ein Bezug zur „Eleventy“ … gewesen:

Bernhard hat uns in seiner Predigt von Situationen der Peinlichkeit erzählt, von Situationen, worin ich mich unfreiwillig zum Clown gemacht habe und mitunter ausgelacht worden bin … Situationen, worin ich mich betreffend meinem christlichem Glauben geoutet habe.

Dabei erfolgt mein Outen eher selten, wie bei vielen gewohnt, in gesprochenen Worten, sondern eher durch tönende seelische Gesten, wenn ich dies mal so nennen darf … Denn (m)ein Christ-Sein erstreckt sich nicht alleine auf das Gesprochene, sondern auf Lebensstimmungen in meinem Verhalten. Einer meiner Kollegen hat mir da in diesem Zusammenhang (m)eine „Beiss-Hemmung“ attestiert. Ich habe mich an meine frühe Jugendzeit in Villach erinnert.

Heute ist es die Eurythmie … mein bewegtes Erzählen … in welche ich in meiner konventionellen Umgebung Gefahr laufe, mich unfreiwillig zum Narren zu machen, oder zumindest umstritten zu sein.

Christen sind anders - selbst in Wien, das sich selbst ja auch als anders betrachtet.

 

Wenn mir also wer die rote Nase des Clowns aufsetzt, so Bernhard weiter, dann besteht u.a. die Möglichkeit diese Nase anzunehmen und mit Humor zu antworten … was freilich eine gewisse Übung braucht, um das zu können … mit Humor mich selbst nicht so ernst nehmen, dafür aber die Sache, worum es als Christ-Sein oder -Werden geht, umso mehr … ein Weg zur Selbstlosigkeit ?

Noch eine Möglichkeit wäre, gemeinsam Clown zu sein und darin zu den „Schrägheiten“ unseres Christentums zu stehen … Wir haben gesungen, geklatscht und sind gesprungen …
vielleicht die eine oder andere
auf der Sehnsucht Seil … wer weiß ? Unwahrscheinlich ist das nicht.

 

 

In unserer Sonderausgabe in Form eines überreichten oder versendeten Büchleins von Simon Weils Traktat zur generellen Abschaffung der politischen Parteien, wird im dritten Abschnitt die Eleventy als Jahreszeit (heute würde ich Jahresstimmung sagen) erwähnt.

Dort wird der Bogen vom Advent über Weihnachen bis zum Fasching gespannt, und der Fasching, worin wir uns verkleiden, wird als Teil eines Prozesses gesehen.

Der christlich eurythmisch beziehungskünstlerische ... Clown hat auch die Narrenfreiheit … und die Elf zählt „elfe“ als Narrenzahl, so eben der elfte Tag der elften Jahresstimmung … Wassermann … welcher da am 31.1. als „Eleventy-Day“ bezeichnet wird.

Am Sonntag vor dem Faschingsdienstag hat sich (mir) in Floridsdorf so ein „Eleventy-Day“ ereignet - im Gottesdienst und im geselligen Beisammensein danach.

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