|
für
meine Liebe unter Freunden in Bewegung
Aber
trotz bewirktem Anfang
ist und bleibt die Schwerkraft
vorhanden.
Denn
sobald die Muße im Dur verklungen ist
und ich übrig bleibend auf mich
selbst zurückgeworfen worden bin,
und bemerke, dass mich der Zug nach unten (die
Schwere) wieder erfasst hat
beginnt
quasi wieder der Ernst des Lebens mit
seiner Schwere, der begegnet werden
muß.
Sobald
eine Geschichte von seinem Anfang mit der
Muße in die Bildung der Absichten, Ziele und
damit einhergehenden Handlungen tritt, ist alles
wieder der Schwere ausgesetzt.
Denn
was in der Welt ist und lebt, ist der Schwere
ausgesetzt. Doch durch sie und der
Tragfähigkeit der Erde ist uns die Aufrechte
ermöglicht und damit eine Zutat im Begegnen
mit ihr gegeben worden.
So
führt mich das Ignorieren der Schwere - die
oftmals in meiner Umgebung erstrebte
Schwere-Losigkeit - nicht in jenes Schweben und
nicht in jene Beweglichkeit, die ich meine, weil
mir in ihr auch jene Zutat, um der Schwerkraft zu
begegnen, abhanden kommt. In der Losigkeit von der
Schwere findet mein Gleichgewichtsinn kein Oben und
Unten, kein Himmel und keine Erde, mehr. Selbst im
Wasser und in der Luft äußert sich die
Schwere durch den jeweiligen Druck, welcher unten
größer ist als oben. Fehlte die Schwere,
könnte das Wasser zwar noch eine Form bilden,
aber die Luft würde entweichen, und unsere
Erde hätte keine Atmosphäre
mehr.
Daher
komme ich lieber auf die Tragfähigkeit der
Erde zurück. Denn hierzu sind mir folgende
Gedanken in Zusammenhang mit Passion und Ostern
begegnet:
So
hat (nach Joh. 3,16 ) Gott
die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen
Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht
verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Der
Himmel, bzw. der himmlische Vater, hat
sich der Welt angenommen
Wer Jesus sieht,
erkennt seinen Vater. Dieser bleibt selbst in jedem
menschlich - seelischen Abgrund tragender und
heilender Urgrund.
Dieser
liebende Urgrund bleibt nicht oben in den Himmeln
und nicht unberührt von menschlichem Schicksal
Davon erzählt uns z.B. Schillers
Nänie,
auch angesichts der heutigen Dramatiken und den
Abgründen,
...
Und
die Klage hebt an um den verherrlichten
Sohn.
Siehe
! Da weinen die Götter, es weinen die
Göttinnen alle,
Dass
das Schöne vergeht, dass das Vollkommene
stirbt.
Auch
ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten, ist
herrlich,
Denn
das Gemeine geht klanglos zum Orkus
hinab.
Wie
es uns geht, ist in diesem Bilde den Göttern
nicht egal. Sie sind betroffen, es berührt sie
und sind mit uns
Gott ist nicht nur in den Höhen des
Glücks und der Freude zu finden. Er ist
überall. Seine Liebe zieht es tief nach unten
in jede Hölle des Menschen
So
begegnet (mir) Jesus meinen Freunden im Glauben
(und mich) mit der Zu-Mutung zu glauben,
vertrauensvoll in
die Kraft des tragenden
Urgrundes,
seines Vaters, hinein
zu stehen
und so in
die eigene Kraft
zu kommen.
In
einem Aspekt des Bildes zur Trinität
entspricht die Erde dem Festen, alles Gewordenem
und Geschaffenem, alles was eine Form angenommen
hat und uns aus der Vergangenheit als Basis
dient.
Eine
feste Burg ist unser Gott ... wissen die
Evangelischen angesichts ihres (damaligen)
Bedrängtwerdens, und wer sein Haus auf festem,
felsigen Grund baut, dem geht es besser als jenem,
der sein Haus auf Sand baut. Gottvater vermag uns
also durch Seinen Sohn zum Urgrund
die
eigentliche Tragfähigkeit der Erde über
das Physische hinaus zur Qualität
zu werden.
Diese
Haltekraft angesichts der Schwerkraft darf und
möge ergriffen werden. Dann sie erlaubt uns
das Aufstehen nach dem Hinfallen im Lernen vom
Krabbeln zum Gehen, das meine Beweglichkeit
erhält:
Haben
sich die Voraussetzungen, überhaupt in
Bewegung zu kommen, eingestellt, kann es losgehen
Doch das Weiterführen
meiner Bewegung - bzw. meiner Geschichte - bedarf
der Begeisterung.
Diese
erwächst z.B. aus ...
dem mir in meiner Einsicht entgegen gekommenen
Sinn
...
meinem Motiv aus dem Stillleben -->
Motivation
meinem Erleben, dass Dies und Jenes einfach
wahr
ist, wie etwa Nelly Sachs
Einwilligend
in Wechsel bleibst du beständig.
Einwilligend
in Leid, kann deine Freude Wurzeln
schlagen.
Einwilligend
in Gebundensein wird deine Freiheit
geboren.
...
oder das zuvor erwähnte offene Geheimnis
des Glaubens
meiner Freude aus dem Erleben der Stimmigkeit,
wenn sich in der Kunst Form und Sinn/Bedeutung
finden
meinem Darin- und Dabeisein im Aufgreifen, im
Mitleben in einer freien Gemeinschaft
und
überhaupt aus Jenem, worüber ich schon am
Anfang in das Schweben gelangt bin.
Christus
hat uns zur Freiheit befreit, darum steht
aufrecht und lasst euch nicht wieder durch das
Joch der Sklaverei festhalten (Galater
5,1)
...
darum bleibt spirituell aktiv, seid aufrichtig
und fällt nicht wieder zurück in die
Gefangenschaft [aus] der unbeantworteten
Schwere.
Es
ist mir in meinem Da-Sein gar nicht so einfach, mal
die der abwärts lastenden Schwere
gegenüber liegende Position des aufwärts
strömenden Lichtes einzunehmen (und hier von
der Leichte in gleicher Weise wie von der Schwere
zu sprechen). Jenes sch~webende Gleichgewicht
zwischen Schwere und Licht ist uns nicht einfach so
gegeben - nur die Schwere ist ohne unser Zutun
vorhanden. Das Licht hingegen muss ergriffen werden
- doch alles Errungene wird uns dereinst eine
Gegegebenheit sein
|