|
Zuerst
male ich uns gerne zwei Szenarien aus, welche im
Beibehalt der gegenwärtigen Trends durchaus zu
erwarten sind.
Danach beschreibe ich mögliche Alternativen,
ähnlich wie schon im Thema
Dabei Sein ist alles
erwähnt.
Zu
erwarten wäre m.E. eine Diktatur, welche in
z.B. folgenden Varianten auftreten
könnten:
Zum
einen die Variante einer Herrschaft im Missbrauch
von Jenem, was uns teuer und wert ist - dies kann
z.B. die Religion, die Familie, Erinnerungen aus
einer verklärten Vergangenheit, oder die
weltliche Heimatregion sein -; und zum anderen die
Variante einer Herrschaft der besten
Köpfe, Kapitalisten und Experten. In
beiden
Varianten wird uns eine bessere Welt versprochen,
und hinter beiden Varianten agieren und wirken
internationale Konzerne und mitunter auch
Einzelpersonen als global player.
Die
zuerst erwähnte Variante ist vielen schon aus
dem vorigen Jahrhundert durch den
Rechts-Populismus, beispielsweise von
Jörg Haider, bekannt. Sie wirkt (mir) auf die
bestehende Politik re-agiered. Wie auch anderswo in
Europa schimmert ein Nationalismus (als Opposition
zu Europa oder anderen
überregionalen und globalen Organisationen)
durch. Mal abgesehen davon, dass ich hier so gut
wie keinen österreichischen, sondern vielmehr
einen deutschländischen Nationalismus
wahrnehme, wirkt mir diese Variante
unprofessionell,
weil sie sehr emotional, polemisch und
gewissermaßen opportunistisch in der Wahl der
Themen daherkommt. Als Partner scheinen sie
unberechenbar.
Solange
sich jene Vertreter in der Opposition befinden,
geben sie sich gar als Freiheitskämpfer
für die wahre Demokratie der Bürgerrechte
und dergleichen. Kommen sie an die Macht ist
schnell Schluss damit, weil sie dann in die
Verantwortung kommen und erst dann sichtbar wird,
dass sich viele Problemstellungen mit dem
Nationalismus und einem ...-Exit aus der EU eben
nicht lösen lassen - z.B. weil wir im
Wirtschaftsleben gar nicht mehr die regionalen
Strukturen wie vor fünfzig Jahren haben und es
ohne Weiteres keinen Weg zurück mehr gibt. Da
ist eher mit einem Anstieg der Korruption zu
rechnen, weil solche (kleinen) Staaten
außerhalb einer größeren
Gemeinschaft leichter käuflich werden. Zudem
rutschen diese Länder früher oder
später ohnedies in den Bannkreis eines
vielleicht viel unattraktiveren
Hegemonen
China spielt hier mit den
BRICS
plus Staaten, welchen Russland angehört,
inzwischen eine nicht zu unterschätzende
Rolle. Gerne darf hierzu bei Kleidung und
Haushaltsartikel nachgesehen werden, wo diese jetzt
erzeugt werden (made in
).
Für
eine (derzeit ohnedies nur geglaubte)
Eigenständigkeit fehlt die Zivilgesellschaft,
deren Mitglieder sich ergreifen und nicht einfach
so gehen lassen. Initiativen für z.B.
regionale Märkte und Betriebe wären mir
aus dem Kreis der Anhänger dieser politischen
Variante nicht bekannt. Viel eher fallen mir da die
Wünsche nach Starken Männern ohne Wickie
auf
und der Rechtsstaat wie auch die
Pressefreiheit bleiben auf der Strecke.
Das
mir derzeit dazu schrecklichste Beispiel ist der
Krieg zwischen Russland und der Ukraine, wo jeweils
ein starker
Präsident
oder Premier für Volk und Vaterland
kämpft, dicht gefolgt vom jahrzehntelagen
Krieg zwischen Israel und Palästina. Das kann
bei der Machtübernahme durch Nationalisten
herauskommen: Krieg in Europa - durchaus
denkbar auch ein Bürgerkrieg im eigenen
Land.
Die
danach erwähnte (zweite) Variante hat seine
Wurzeln auch im vorigen Jahrhundert, tritt mir bei
uns aber erst in diesem Jahrhundert wahrnehmbarer
auf. Ich könnte sie als eine Diktatur
der Fortschrittlichen, oder heute besser als
eine der besten Köpfe und zertifiziert
Gescheitesten, bezeichnen. Verflucht
gescheit ?
Vor
fünfzig Jahren und länger ist bei uns
über die Anliegen der
Fortschrittlichen, welche gerne als
links bezeichnet worden sind, diskutiert
worden. Die Politik setzte auf die
Erwachsenenbildung und auf die Lernprozesse in der
Gesellschaft, und im damaligen Sozialstaat haben
wir uns dies auch leisten können. Viele uns
auch heute bekannte Anliegen sind da transportiert
worden, wie z.B. Umweltschutz (heute: Klimaschutz),
Emanzipation und Gleichberechtigung der
Geschlechter (heute: Gender), Einkommen ohne Arbeit
durch soziale Umverteilung (heute: bedingungsloses
Grundeinkommen), biologische Lebensmittel, sowie
mehr Bewusstsein in der Wahl der Wörter und
Begriffe (heute: political correctness, was man
sagen darf und was nicht)
Dass
heutzutage z.B. die Wahl der Wörter ernst
genommen wird (und in Deutschland selbst bei einer
Faschingssitzung bei Witzen, worüber man vor
fünfzig Jahren noch gelacht hat, der
Erzählende angebuht wird), darf auch als gutes
Zeichen vermehrten Bewusstseins gesehen werden.
Aber zugleich - jedoch vielleicht auch gerade
deshalb
- wird unsere soziale
Not im Umgang
sichtbarer. Auf der Wirtschaftsuniversität
Wien wird von der Wertschätzung
als Chance für die Arbeitswelt gesprochen, und
selbst in den Kreisen meiner Freunde in Bewegung
und im Glauben ist das Gestalten
sozialen Miteinanders zur Hauptaufgabe geworden -
gleich, ob diese ergriffen wird, oder
nicht.
Denn
heute wird nicht mehr diskutiert, heute wird
vorausgesetzt und zwingend verlangt.
Haben
wir früher durch die Erwachsenenbildung noch
die Chance gehabt, uns mit den Ideen
erlebend
zu begegnen, so geraten wir nunmehr in diesem
Jahrhundert in deren Knechtschaft. Ich selbst habe
damals in jenen Prozessen noch erfahren
dürfen, wie viel
Nationalsozialismus noch in mir selbst
steckt, in uns steckt (sei es durch Sozialisierung
in Südkärnten oder durch unreflektierte
Verwendung von gewohnten Worten aus dieser Zeit,
wie Volltreffer, todsicher, bis zur Vergasung
). Wir hatten die Chance zu erfahren
Ich bin es selbst, sowie auch die
Geduld aufzubringen, an mir zu arbeiten und mich
selbst zu verändern. Niemand von uns hatte es
nötig, sich für etwas Besseres zu halten.
Heute werden uns aus mitte-Links,
Ampel, Sozialdemokratie oder Ähnlichem (aus
Zeitnot und/oder Einsparungen im Schul- und
Bildungswesen ?) diese Chancen nicht mehr gegeben
Heute wird nur mehr verlangt und dazu
Abweichendes nicht mehr geduldet.
Zuletzt
ist uns dies - so denke ich - in der Covid-Krise
deutlich
geworden, bei der Klimakrise ist dies zu erwarten,
und bei den aktuellen Kriegen scheint dies schon
anzubahnen. Durch den politischen
Schulterschluss hat es nur noch die
Meinung der besten und wohl entsprechend
zertifizierten
Experten
gegeben, bzw. geben dürfen. Diese ist uns halt
als jene der Regierung mit freundlicher
Unterstützung des Staatsoberhauptes
kommuniziert worden. Davon Abweichendes und die
daraus erwachsende Opposition wird kriminalisiert,
z.B. bis zur Suspendierung langjähriger Amts-
und Kurärzten. Im Übrigen ist da der
Rechtsstaat, und die Pressfreiheit sowieso,
beeinträchtigt worden. Aus der Reaktion
einiger Juristen darauf ist hierzulande die
Gründung einer neuen Partei MFG (Menschen
Freiheit Grundrechte) erfolgt.
Nicht
zuletzt weil uns dies alle betroffen hat, ist
hieraus in unserer Zeitung eine eigene
Themensammlung
entstanden.
Doch haben sich einige Menschen bewegt, und neben
der MFG sind Alternativen aus jenem Reich der
Mitte, das ich meine, erwachsen.
Davon
im nächsten Beitrag mehr.
Ich schlage vor
Nein,
du kannst nicht zurück und einen nach
dem anderen umbringen.
Wenn
der Stab beim erstenmal funktioniert hat, ist
die Sache sowieso gelaufen.
Ich glaube kaum, dass ein größerer
Wirbel entsteht, wenn wir einen nach dem anderen
umlegen.
Wir
dürfen uns auf keine Experimente
einlassen. Das weißt du genau.
Wie
sollten wir das Problem denn sonst lösen
?
Ganz
einfach: Er bleibt am Leben.
Sprich
doch mal mit ihm
(frei
aus Joe Haldemanns Der Schwindel um
Hemingway)
|