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G E R D s

E L E V E N T Y

B A C K . I N . T I M E

Universalismus und die praktizierte Weltanschauung

Beitrag zu Thomas Buchtipp aus der vorigen Ausgabe

für Harald und Johannes

 

Im vorigen Beitrag und in jenem vom Übergang des Ende zu neuem Anfang habe ich (Gerd) über Motive und Beweggründe berichtet. Demnach erwächst (mir) aus Aktivitäten nur dann ein Mehrwert, wenn der jeweilige konkrete Mensch sich selbst - von innen her bewegt oder in Bewegung gelangend - einbringt. Ist sie nicht anwesend, nicht dabei, erwächst auch kein Mehrwert aus ihrer menschlichen Arbeit, und es kommt nichts Neues dabei heraus …

Ohne „Ich bin“ greift auch die volkswirtschaftliche Theorie der Drei Produktionsfaktoren, wonach - neben „Boden“ (des Vaters) und „Kapital“ (des Hl. Geistes) - nur die „menschliche Arbeit(im Sohn der Verwandelung und Reformationen, des weltlichen Stoffwechsels in den Prozessen) Werte schafft, ins Leere.

Doch der Umgang mit Sinn-Fragen, denke ich, wird von der Weltanschauung der jeweiligen Person beeinflusst oder mitunter sogar bestimmt. Im Begriff des Universalimus geht es mir daher nicht nur um die Motivation des konkreten Menschen, sondern um die praktizierte Weltanschauung, selbst wenn diese den Menschen nicht bewusst ist.

 

Beim Universalimus gehe ich davon aus, dass die Welt nach Gesetzmäßigkeiten oder „Ideen“, welche überall und für alle gelten, geordnet ist. Mit schon dieser Aussage könnte ein eingefleischter Materialist nichts anfangen, denn für diesen existiert kein „höheres Prinzip“ und auch keine „Idee“, nach welchem*r die Welt „geordnet“ ist, sondern eben nur das Materielle … Für „grobe Materialisten“ ist daher der Universalimus nicht anwendbar.

Meistens nehme ich in meiner sozialen Umgebung jedoch zumindest eine (unbewusste) Weltanschauung wahr, welche einem „höherem Prinzip“ folgt, nämlich jenes der Mathematik. Praktiziert wird diese (meist unbewusste) Anschauung durch die Digitalisierung. Jene Formel, welcher die Welt „gehorcht“, oder welche diese abbildet, ist dann das jeweilige Programm mit seinem Regelwerk, Bedingungszweigen, Berechnungen, etc. bis hin zur „künstlichen Intelligenz.“

Manchen Menschen erwähnen dazu, dass es sich hierbei „nur“ um Simulationen handelt. Konsequenterweise darf ich annehmen, dass sie (unbewusst ?) noch von weiteren Prinzipien oder „Ideen“ als jene der Mathematik ausgehen. Mir ist die klassische Naturwissenschaft vom Rationalismus bestimmt. Wenn jedoch - wir haben es bei Covid gesehen - aus Ressourcengründen bei der Simulation verblieben wird, auf die aufwändigere Feldforschung verzichtet wird, und alleine aus den Ergebnissen der Berechnungen und ihrer Vorhersagen bereits politische Maßnahmen abgeleitet werden, dann leben wir im Mathematismus … heutzutage wahrscheinlich die am deutlichsten wahrnehmbare (meist unbewusst) praktizierte Weltanschauung … aus Sparsamkeitsgründen ein durch die Digitalisierung „reduzierter Rationalismus“ … auf den Ahriman aufsetzen könnte ?

Ahriman ? Oh, um davon zu sprechen, bedarf es einer völlig anderen Weltanschauung … Bei den Vertretern der beiden eben erwähnten Anschauungen wäre jetzt schon eine Entschuldigung fällig.
Vielleicht hat bislang meine Beweglichkeit im Wechsel der Weltanschauungen manche Leser*innen verwirrt ?

 

Nehme ich jenen, von Thomas in seinem Buchtipp vorgestellten, Omri Boehms radikalen Universalimus ernst, wäre dieser immer noch nicht anwendbar, weil dieser von moralischen Gesetzmäßigkeiten und von der „Idee“ der Gerechtigkeit spricht. Überhaupt Gott zu erwähnen, ist für einen konsquenten Mathematist oder Rationalist ohnedies nicht zweckmäßig, weil für sie eben nicht existent …

Für jenen Universalimus benötigt es zumindest den Idealismus, welche neben der mathematischen Idee und weiteren mit dem Verstand erfassbaren Prinzipien, auch z.B. moralische beinhaltet … Gott wird zwar erwähnt, scheint aber eh' keine Rolle zu spielen. Gott (bloß) als Idee ? Nun, ja.

Wenn ich - etwa im Kreis meiner Freunde in Bewegung - „weiter“ in das Wesentliche gehe und dabei auch noch von (geistigen) Wesen spreche, gelange ich (über zwei weitere hier nicht erwähnte Stationen) zur Weltanschauung des Spiritualismus.

Als Beispiel können die eben erwähnten und kommentierten Drei Produktionsfaktoren aus Adam SmithWohlstand der Nationen“ dienen. Um mit jenen in Grün angeführten Worte etwas anzufangen und in ein Gespräch zu kommen, bedarf es (mir) des Spiritualismus oder einer seiner verwandten Anschauungen.

 

Nicht unerwähnt bleiben darf die Bedeutung der Qualität und Redlichkeit in der jeweiligen Weltanschauung (welche für ihren Bereich ihre Berechtigung hat). Die Anforderungen an die Qualität sind je nach Anschauung verschieden.

Der Mathematismus, in Begleitung mit der Digitalisierung etwa, hat seine Qualitätsanforderungen. Die meisten meiner Kollegen werden das bei ihren Projekten und Vorhaben bestätigen. Gleich wie eben die Qualität in Mathematik und Rationalität erforderlich sind, so gilt dies freilich auch für den Spiritualismus (z.B. vom Glauben zur Erkenntnis) mit der praktizierten Geisteswissenschaft.

 

Fazit: Mir ist der (radikale) Universalimus (dennoch) relativ, weil dessen Anwendbarkeit von der Weltanschauung mit der innewohnenden Qualität, sowie von der Beweglichkeit des jeweiligen Menschen in seinen Anschauungen und Verständnissen abhängt.

Aus der Weltanschauung des konkreten Menschen resultiert zum eine seine Art des Denkens, wie aber auch seine Handlungen.

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