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G E R D s

E L E V E N T Y

B R A Z I L D O

ich bin wer bin ich

Neulich habe ich (Gerd) meine Frau Margit zum Gottesdienst in der Christuskirche in Wien begleitet. Als Trompetenspielerin gestaltet sie diesen gemeinsam im Bläserchor mit. Dabei bin ich auf das nebenstehende Glasbildmotiv gekommen.

Das ist ein an sich recht bekanntes Thema, doch ist mir dieses bei (m)einer Erstbetrachtung gar nicht gekommen … vielleicht, weil das Gesamtbild zweigeteilt ist, denn daneben finden sich ebenso bekannte Charaktere, wie Hirten, Schafe und andere Tiere aus dem Stall.

Spannend sind für mich oben und unten (was sich durch das langgestreckte Format anbietet), die Farben, sowie die Bekleidung der Charaktere. Was Jochi einst einmal als „Theologie der Identifikation“ erwähnt hat, hat sich bei mir unmittelbar … wie von selbst … als Spiegelung eingestellt. Sehr ernst frage ich mich: Wer von diesen Charakteren bin ich ?

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Unten ein nackter Mensch, ernst, gezeichnet, mit vielleicht nachdenklichem Blick zur Erde. Noch gehalten von (m)einer Mutter ist klar, woher ich komme, aber auch wohin wohin die Reise geht: In die grau-braune Welt der Nöte. Ich wende mich der Welt zu, nackt im Sinne von authentisch ohne Verkleidung, … gleich wie schon im Heiligen Tanz des Yü zur Bewältigung von Krisen erzählt: ... Daraus erwachsen die Aufgaben, denn gleich wie sich der Himmel der Welt angenommen hat, ist auch die Tanzende einst aus dem Himmel in die Welt gekommen. Will ich nun (daraus) „den Dingen auf den Grund gehen“, gelange ich in den Charakter des (tiefen) Sees, bzw. des Sumpfes …

Oben ein farbenfroh und prächtig gekleider Charakter … sehr schön anzusehen … Dagegen wirkt der untere Nackte recht erbärmlich … Oben die zelebrierte Leichtigkeit und Freude, unten die Schwere und das Umsorgende ... Es ist doch viel schöner und freudvoller, sich in der oberen Hälfte aufzuhalten, oder ? … und größer bin ich auch noch … und dem Himmel näher … ?

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Dieser Kontrast:

H … das Leben ist schön … tanzen, gestalten, kreative Ideen haben … aufwärts strömen zum Licht …

Hinab gefallen … die Mühen der Umsetzung, die Sorgen, die Verantwortung, Sich Kümmern Müssen, das Tagesgeschäft, die schwierigen Kunden … die schwere Last, alles will nach unten …

Leuchtet mir der Nackte mehr ? Jenes ernste Kind in mir ist (in) weiß … durchlässiger … unmaskiert, -bedeckt und -verkleidet. Aber so ernst, sodass mir scheint, das eigentliche Opfer ist, auf die Welt gekommen zu sein. Denn wer auf die Welt gekommen ist, der ist von Anfang an dem Tod geweiht. Kommt doch das Leid aus dem Ernstnehmen meiner Aufgaben.

Mir muss einmal etwas gefallen haben … mich angezogen haben … sonst wäre ich nicht dort~hin~gefallen, hinab gefallen.

Aber das Weiß … zeugt es nicht von einem Lichte von hinten, das hindurchschimmert … oder gar von einem Eigen-Licht, von einer kleinen Sonne ?
Licht in der Welt … das Unten ist ja dunkler gehalten … Bin ich ein Licht in der Welt ? Der Dunkelraum, worin sich das Zukünftige heranträgt, Licht ? … des Ich Bin.

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