für
Viktoria
Mal
ganz unabhängig von gegenwärtigen Krisen
hat mich das Stück
Espalmador
von Afterlife angesprochen.
Daraus ist mir bald das Bedürfnis erwachsen,
dieses zu bewegen. Dafür hat es nicht einmal
eines Lockdowns gebraucht.
Zunächst
einfach improvisierend den Melos in Tonhöhen
bewegend und dabei auch Kraftgestalten (darunter
z.B. Rhythmus, Dynamik, Motivschwünge ...)
anwendend, haben mich bald darauf bestimmte
Töne angesprochen. Da ich ich keine Noten
über dieses (nicht klassiche) Stück (vom
Jahre 2012) verfüge, habe ich diese im
hörenden Vergleich mit Hilfe eines virtuellen
Keyboards vom
Netz
herausgefunden. Im Bewegen haben sich mir dann auch
Intervalle angeboten.
Dann
sind - auch (wegen der Kraftgestalten) zum Teil
gleichzeitig - vom Heraushören die Motive
(Abschnitte) hinzugekommen. Ich habe zudem bemerkt,
dass jenes Stück über mehrere Spuren
verfügt, und so habe ich mich entscheiden
müssen, welche ich bewege. Dabei wechsle ich
mitunter die Spur. Das hängt davon ab, was mir
daraus vom Charakter her wesentlich wird - stets am
eigenem Leib ausprobiert und das Feedback aus der
Bewegung achtend. Daraus und aus dem Hören
sind mir Bilder erwachsen.
Am
Strand
(erstes Motiv)
(Das
Meer als) tragender Bass: D
E
D .
H
D
in Sekund aufwärts ins E, und von dort dann
Sekund und Terz abwärts
so
weiter
beim
dritten Mal (wo auch Schlagzeug hinzukommt): D
E
und plötzlich hohes H
hinein - D . H
dann
beim vierten Mal noch G dazu
daraus
folgt (mir)
Wechsel
des Fokus auf Sternenhimmel mit
Spiel in H . A . G . A . H (mitunter blechernes
G zwischen den Bögen)
nach
ein paar Mal so
dann
als überspannender Bogen ein weitklingender
(andauernder) Hauch ins A
und dann ins H
in gleicher Weise.
Im
Nachvollziehen der Töne und der Stimmung (z.B.
Dur/Moll) habe ich die Möglichkeiten, in
welcher Tonart das Stück komponiert worden
ist, einschränken können.
So habe ich dann eine ausgewählt, worin das A
die erste Stufe ist. (Freilich birgt dies das
Risiko, dass ich dann in der Wahl jenes
Stück transponiert habe. Jedoch bleibt das
Verhältnis zwischen den Tönen
gleich.)
Die
Wahl der Tonart hat mir das Aufgreifen der
Stufen-Intervalle ermöglicht, und daraus haben
sich mir aus dem Bewegen stimmige Bilder
gezeigt.
Mein Er-Hören des Musikalischen, woraus mir
Bilder gekommen sind, hat der Bewegung
benötigt.
Kraftgestalten,
Töne, Intervalle und Stufen ... machen mir das
Stück deutlicher,
und ich entwickle mich aus einem
allgemeinen Improvisieren in eine
konkrete Aussage
(und damit auch Bild -> Geschichte) weiter.
Das ist zwar mitunter anstrengend und
zeitaufwändig, aber es lohnt sich
schließlich. Geschichten sind mir bislang
weniger alleine aus der Improvisation, sondern mehr
aus den konkreten Gebärden
erwachsen.
Wellen
(zweites Motiv)
(im
Hintergrund als Bass bleibt erstes Motiv D
E
D . H)
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Beginnt
mit D Schlag --> 4. Stufe:
Quart.
Dann
wellend in D, sekund abwärts in C,
und quartbogen in Quart (4. Stufe) - dabei
eingestreut leiseres Echo in blechenes G,
wahrscheinlich aus dem Hintergrund-Motiv,
sowie der Bass im Grund-Tönen D
(Sekund) E (Quart, welche mit der Stufe
der Hauptstimme zusammenfällt) H eher
im Hintergrund.
erste
Welle Quart
zweite
Welle Quart mit melodischer Sext
(jeweils als stärkers Echo)
dritte
Welle Quart mit melodischer Quint, ab
hier in der Welle begleitend HD HD GA
GA ...
vierte
Welle Quart mit melodischer
Sext
fünfte
Welle Quart mit melodischer Quint
sechste
Welle Quart mit melodischer
Sext
siebente
Welle Quart mit melodischer
Quint
Begleitung
HD HD
(Terz), und GA GA
(Sekund)
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Im Bewegen bin ich die Welle (in der Form nach der
Tonhöhe, in den melodischen Intervallen und in
der Quart-Intervallstufe in Forte):
In
der ersten und zweiten (und dritten) Welle: Die
Welle rollt mit dem D etwas nach vor, sammelt sich
nach hinten in der Sekund ins C und ...
Ab der (dritten oder) vierten Welle
greife
ich die Begleitung auf:
Eine aufsteigende Terz, gefolgt von einer
aufsteigenden Sekund, und dann ...
brandet
mit der Quart-Stufe in Forte an die Küste, und
das Wasser spritzt im
melodischen
Sext-Intervall
weg (Bild der Brandung).
brandet
mit der Quart-Stufe in Forte an die Küste,
aber nicht so intensiv, und so steigt das Wasser
und zieht sich wieder zurück.
Das Wasser verhält sich mir wellenartiger
im
melodischen Quint-Intervall, die Arme zwischen Herz
und Schulterhöhe
webend
(Bild der sanfteren Welle).
Aus
der Stimmung und weil es mir hier
wälländ
(er)geht (w
l
) bedarf ich einer
Gelassenheit, um nicht soweit sentimental zu
werden, dass ich aus der Bewegung herausfalle (also
in jene Falle der Traurigkeit und Sehnsucht der
enneagrammischen Vier hineintappe) ... Die
Bewahrung der Gelassenheit in,
und nicht über, der Musik ist mitunter gar
nicht so leicht
Das
dritte Motiv
beginnt mit einem Aufschwingen ins H nach der zuvor
siebenten Welle.
Es
ist eine Wiederholung/Variante des ersten, wobei
ich mich im Bewegen für das Bild des
Sternenhimmel entschieden habe;
zumal die zwei überspannenden Bögen in
ein Weitklingendes schon früher kommt und zwei
mal erklingen.
überspannender Bogen ein weitklingender
(andauernder) Hauch ins A
dann in H
dann ins A
und dann wieder ins H
in gleicher Weise.
Das
vierte Motiv ist
eine Wiederholung/Variante des zweiten, worin die
Wellen anders sind:
Beginnt
auch mit D Schlag --> 4. Stufe:
Quart.
Dann
wellend in D, sekund abwärts in C, und
quartbogen in Quart (4. Stufe) - dabei nichts
mehr eingestreut, auch kein
Grund-Tönen.
erste
Welle Quart, aber mir weiter weg vorkommend
(eher schon ein Rauschen vernehmend)
zweite
Welle Quart, wo das Grund-Tönen
wiederkommt und sich deutlicher hinzugesellt.
Dieses wird (mir) jetzt
bedeutsamer.
dritte
Welle Quart mit Grund-Tönen
vierte
Welle Quart mit Grund-Tönen und mit
(dazu) leiserer melodischer Sext
fünfte
Welle Quart mit Grund-Tönen und mit
(dazu) leiserer melodischer Quint
sechste
Welle Quart mit Grund-Tönen und mit
(dazu) leiserer melodischer Sext
siebente
Welle Quart mit Grund-Tönen und mit
(dazu) leiserer melodischer Quint
achte
Welle ohne Grund-Tönen und ohne
melodisches Intervall leiser werdend
verfließend.
Das
Stück wird leiser und endet.
Im
vierten Motiv, wo das Grund-Tönen weggefallen
ist, ist in mir eine Stimmung des Allein-Seins
aufgekommen.
Ich nehme an deswegen, weil der tragende Bass
bislang immer dabei gewesen und nun wegfällt.
Da ist mir sein Wiederkommen deutlich wahrnehmbarer
geworden..
Ich
habe jene Stück bei Lisis Geburtstagsfeier bei
ihr in unserem Wiener Hauskreis
bewegt/aufgeführt.
Espalmador
ist eine kleine Insel im Mittelmeer, südlich
von Ibiza und nördlich von Formentera. Sie
gehört zu den Pityusen, die wiederum ein Teil
der Balearischen Inseln sind.
Die
Insel liegt im Naturschutzgebiet des Parque Natural
de Ses Salines.
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