für
meine Liebe unter Freunden in Bewegung
Manchmal
zeigt mir (Gerd) das Licht zuviel, oder es lenkt
meine Aufmerksamkeit auf das von der Sonne
Beschienene. Zu sehr gibt mir die Sonne, wenn ihre
Strahlen so direkt auf den Erdboden mit den
Pflanzen und Bäumen darauf treffen, vor. Vor
allem in der Jahresstimmung des Widders fällt
mir dies auf, weil es zu dieser Zeit in den
Laubwäldern am hellsten ist, weil deren
Hülle noch nicht ausgebildet ist.
Wenn
es zudem auch noch recht warm ist, dann suche ich
die Schatten der Baumstämme auf, woraus ich
uns schon etwas erzählt
habe.
Vor zwei Jahren habe ich mich in das Beschienene
und Behütete hineinversetzt. Jetzt
erzähle ich, wie es mir als Spaziergänger
im Walde (er)geht.
Das
Licht ist mir recht strahlig und
gerade, mitunter auch richtungsweisend.
Das Dunkle betont mir das Räumliche - ist mir
rund - und mitunter entdecke ich mehr
in jenem Dunkelraum.
Der Schatten gestattet mir mehr Freiheiten,
selbst
etwas zu entdecken, er gibt mir weniger vor, und im
Bilde ist mir alles Betrachtete untereinander viel
gleichberechtigter
als im vorgebenden und hervorhebenden
Sonnenschein.
Friedensreich
Hundertwasser
- so habe ich mir vom einstigen Zeichenlehrer in
Klagenfurt sagen lassen - hat sein Schiff
Regentag
benannt, weil ihm das Sonnenlicht die Farben der
Natur verfälscht.
Diese kämen ihm viel besser bei Bewölkung
zur Geltung. Am liebsten ist ihm demnach einen
trüber Regentag, während er im
Sonnenschein (nur) die Kontrate seiner Umgebung
bemerkt.
Im
direktem Sonnenlichte vermag ich spitze
Strukturen, Details und Einzelheiten durch den
Kontrast und dem Schattenwurf wahrzunehmen,
während sich mir im Dunkelraum des Schattens
eher das Räumliche und eine größere
Fläche im Gesamten zeigt. Im Lichte tritt das
Einzelne (Individuum) hervor, während ich im
Schatten zunächst eher auf eine Gemeinschaft
stoße.
So
finde ich im Schatten, worin sich mir der unebene
Boden im Räumlichen zeigt, eher einen Pfad als
auf einen direkt beschienenen Waldboden, wo sich
mir die einzelnen Grashalme und die kleinen
Schatten der einzelnen (im Herbst herabgefallenen)
Laubblätter regelrecht
aufdrängen, und ich den Boden als
kleine Landschaft visuell kaum mehr
wahrnehmen kann.
Doch
wenn ich an jenem warmen Apriltag in die Baumkronen
hinaufsehe, sehe ich jedes einzelne kleine
hellgrüne Blatt. Das Licht leuchtet hindurch
und im Kontrast des Schattenwurfes vermag ich jeden
einzelnen Zweig zu bemerken. Eine Vielzahl von
Einzelheiten (oder Individuen im Bilde)
findet sich mir da. Wenn ich mir hierzu den
gemeinsamen Raum (im Aufgreifen des Dazwischen)
denkend betrachte, dann kommen mir
kleine Geschichten der bewegt Tanzenden, von
welchen ich dann und wann mal schon erzählt
habe, wie etwa
[begeben uns] in das Dach jenes Waldes und
beleben in unseren Tänzen das Dazwischen in
der Bäume Kronen. Mit den Winden spielen wir
uns in den Zwischen-Räumen der Wälder
Dach und der Wiesen Gräser und duftenden
Blumen hin und her, mitunter von Wiese über
das Dach zur Wiese, von Lichtung über der
Bäume Kronen zur Lichtung, von Dach zu Dach
Doch habe ich sie in mir zusammentreffen lassen.
Dies hat mir das Sonnenlicht nämlich nicht
gezeigt.
Und
wenn ich an jenem warmen Apriltag wieder meinen
Blick zum Boden in den Schatten eines dicken
Baumstammes richte, so finde ich im (den Einzelnen
einander gleichberechtigendem) Dunkel zunächst
eine Gemeinschaft. Will ich darin etwa eine
schöne blühende Blume betrachten, so muss
ich
sie im Blicke hervorheben, um sie zu bewundern.
Dies nimmt mir das Licht hier nicht ab, aber ich
bin frei mir das Schöne auszusuchen. Der
Schatten ist mir hier freilassender als das allzu
vorgebende aufzeigende Licht.
Im
Schatten findet sich jedoch nicht nur der
Dunkelraum, denn sonst würde ich kaum etwas
sehen. Da kommt mir noch die Luft, die
Atmosphäre, hinzu. Diese streut das Licht,
sodass ich auch im Schatten etwas sehen kann, denn
das reflektierte Licht würde den Schattenraum
nicht soweit erhellen.
Durch
die Streuung verliert das Licht seinen
geraden Charakter und verwandelt sich
mir von einem Strahlen zum Leuchten. Das Licht wird
durch die Luft erhellend
und hebt etwas Bestimmtes nicht mehr so hervor.
Wenn ich den Charakter der Luft als Lungenmensch
aufgreife, so entdecke ich das Vermittelnde im
Schatten, der da nicht nur Dunkelraum ist, sondern
in ihm auch das gestreute Licht wohnt. Kein Wunder
also, dass mir da im Bilde eher Gemeinschaften
auffallen.
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