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Österreichische Bundesregierung /
Österreichischer Rundfunk
Ich
(Johannes) muss zugeben, dass ich leider nicht
weiß, welche offizielle Einrichtung der
Bundesrepublik uns dieses wundervolle,
großartige, einfach nicht zu
übertreffende Wortungetüm beschert hat.
Trotz meiner redlichen Bemühungen, immer
wieder mal ein kleines, boshaftes Wort zu erfinden,
haben meine geistigen Verrenkungen mir bislang
nichts so wundervoll Entsetzliches beschert. Tja,
Realität übertrifft Satire aus dem Stand,
ohne sich zu bemühen.
Die
wörtliche (!) Aussage, der dieses Wort
entstammt, kam aus dem Radio (konkret Radio
Niederösterreich) und lautete "Die Regierung
hat die Vorstellung ihrer Demenzstrategie
verschoben
"
Ich
wäre fast aus dem Sitz gefallen, was
glücklicherweise angeschnallt nicht
möglich war.
Mit einem klein wenig (und ich bin mit einem
reichen Vorrat gesegnet !) bisschen an boshafter
Phantasie lassen sich so herrliche Sachen
hineininterpretieren.
Zum
Beispiel: Die Regierung arbeitet eine Strategie zur
Verblödung aus (wessen? ihrer selbst?), mit
dem Ziel, dass alle Betreffenden am Ende komplett
dement sind.
Man fragt sich, wie weit diese Strategie wohl schon
gediegen sein mag
Oder
auch: Die Regierung hat sich gefragt, was wohl
geschähe, wenn sie vertrottelte.
Also arbeitete sie eine Strategie aus, die ihr auch
in diesem Fall ein ungehindertes Regieren
ermöglichen würde.
Sozusagen alles für den Notfall - was ist,
wenn wir verblödet sind und uns nichts Neues
mehr ausdenken können?
Was tun wir dann? (In diesem Fall ist es ein klein
wenig besorgniserregend, dass die Strategie
verschoben
werden musste
)
Natürlich
weiß ich, worum es geht: Es geht um die
bedauerliche Zunahme an Dementen, die versorgt
werden müssen; um diese Versorgung
sicherzustellen, hat die Regierung eine Strategie
ausgearbeitet beziehungsweise arbeitet noch daran.
Das ist ja sehr gut und lobenswert, also sollte man
sich darüber nicht direkt lustig
machen.
Andererseits
- wenn ich mir so das ORF-Programm betrachte,
stelle ich fest, dass es sich um eine offenkundige
Falschmeldung handeln muss:
Die Demenzstrategie der Bundesregierung steht schon
lange fest, und sie dient dazu, die
Bevölkerung dement zu halten. Als
willfähriger Bundesgenosse dient das
offensichtlich regierungstreue Fernsehen, kurz ORF
genannt, das dem öffentlich-rechtlichen
Bildungsauftrag mit Sendungen nachkommt, die nur
sehr selten die Schmerzgrenze erreichen. Weil sie
nämlich zunächst die
Absolut-Unerträglich-Grenze, die
Ich-halt's-im-Gehirn-nicht-aus-Grenze und die
Das-ist-kein-Niveau, das-ist-nur-noch-au-Grenze
überschreiten müssten.
Okay,
seien wir fair: Zu Zeiten, wo kein Mensch mehr
fernsieht, bietet der ORF nicht beworbene, aber
durchaus qualitativ hochwertige Sendungen an
(ebenso auf ORF III - ist eigentlich schon jemandem
aufgefallen, dass der ORF merkwürdig
zählt? ORF eins, ORF 2 und ORF III - das sind
drei Zahlen und drei verschiedene
Möglichkeiten, diese Zahlen zu schreiben. Da
muss sich irgendjemand enorm kreativ
vorkommen.).
Und
die Gegenstrategie? Ganz einfach, wir machen jetzt
unsere eigene Demenzstrategie, oder am Besten:
Wir verzeihen ihnen noch mal, dass sie ein sehr
gutes Programm mit einer so dämlichen
Bezeichnung versehentlich verunglimpft
haben.
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