Neulich
bin ich mit ein paar Berufskollegen deLuxe am
Spitelberg essen gegangen. Da haben wir uns
über iphones, apps und andere Neuerungen, von
welchen die Jugend angetan scheint, gesprochen. Da
meinte ich dazu, dass sich der Markus, wie die
anderen auch, da gut zurechtfinden wird
...
Mein
zweiter (und stiller) Gedanke dazu hat mich dies
aber anzweifeln lassen, denn angesichts der
Luftschlösser (und ihrer Kosten) der
Finanzmärkte wird es schon seit zwanzig Jahren
für den Mittelstand enger, und demnach wird
viel mehr Müll produziert. Wer weiß, ob
diese Neuerungen zugänglich, und
falls ja, dann auch funktionieren werden ?
Schon jetzt hatte ich um den neuen PC so einiges an
Müll heruminstalliert. Zwei- oder dreimal nur
durch Neustart ein Netz die Woche, und mittlerweile
fährt das Ding schon mal gar nicht hoch, weil
es bei der Ermittlung der Netzverbindung in
Paralyse verfällt ... Glücklicherweise
vermochte hier ein befreundeter Techniker Ordnung
zu schaffen.
*
Der
Film Let's make money hat uns bei
unserem jüngsten Vereinstreffen in der
Region Oberpullendorf eher an einem
Tag danach denken lassen.
Schon jetzt sind 7/8 der Gelder an den
Finanzmärkten irreal, und da wird abermals
deutlich, worin ich schon im Artikel
Illusionen hingewiesen habe:
Die
vorgegebene Wirklichkeit entpuppt sich
gerade an ihrem Realitätsanspruch mehr und
mehr als Illusion, während unsere Geschichten
aus der Cinque Terre im
übertragenen Sinn eher verwirklichbar sind,
und dadurch an realer Relevanz gewinnen.
Könnte es sein, dass wir, bzw.
jeder
Einzelne
von uns, Wirklichkeiten im
umsetzenden
Handeln
entdecken, während die vorgegebene in das
Reich der Maja und Illusionen wegkippt ? Vielleicht
werden wir mal auch darüber zu Rate
sitzen.
Jedenfalls
ist uns bei den Moneymakern die
Einstellung eines Jetzt alles, und morgen die
Sintflut aufgefallen. Die Korruption hat
globale Ausmaße angenommen, und der Einzelne
sieht sich dem zunächst ohnmächtig
gegenüber und ist versucht in einer
Weltuntergangsstimmung sich im
Selbstmitleid zu baden. Dabei existiert immer ein
Ausweg, und Alternativen können gefunden
werden ...
Der
wahre Glaubenskämpfer ist jemand, der seine
Triebseele um Gottes Willen
bekämpft
sagte schon der Prophet Muhammad .
Gleich
einem Training im Kampfsport vermag sich der
Einzelne in der Selbst-Dizipilin und im
moralisch-ethischen Handeln zu üben, um sich
eben nicht korrumpieren zu lassen. Aber es gilt
auch sich zu vernetzen und gemeinsame Interessen zu
entwickeln. So fällt uns auch das mangelnde
Bewusstsein über die Vorteile von Vernetzungen
auf. Alleine im Leserkreis um unsere Zeitung finden
sich so einige Individualisten, aber jeder agiert
allein auf seiner Insel, und es gibt keine
Kommunikation oder einen Austausch untereinander,
obwohl man (z.B. durch unsere Zeitung) voneinander
weiß. Darin sind wir mitunter Ungläubige
unseres
eigenen Könnens geworden.
Was
an Let's make money niederschmetternd
war, ist im Gegensatz dazu beim Themaabend
Schulden bezahlen im Wiener
Hauskreis aufbauend gewesen.
Es
handelt sich dabei um einen Artikel des
Goetheanum (Wochenzeitschrift für
Anthroposophie) zum Jubiläum 150 Jahre Rudolf
Steiner. In dieser Ausgabe sind 24 Gedanken und
deren weiterführende Überlegungen
beschrieben worden, und einer davon handelt um das
Schulden bezahlen, welches thematisch
gut mit dem im Vereinstreffen angesehenen Film
korrespondiert.
Der
Artikel überrascht uns mit dem einleitenden
Gedanken, dass, was wir aus Liebe tun eine
Bezahlung von Schulden sei. Dies spießt sich
doch mit der Selbstlosigkeit einer Liebestat.
Welche (vergangene) Schuld wird mit Liebe bezahlt ?
Eignet sich die Liebe überhaupt für einen
Schuldenabbau ? Welche Art von "Schuld" würde
da überhaupt beglichen ?
Ich
interpretiere und "übersetze" den Artikel aus
dem Athroposophischen, das bei manchen Skepsis
hervorruft, folgendermaßen:
Es handelt sich um das seelische Streben nach dem
Ebenmaß zwischen "Geben" und "Nehmen" in der
freien
Dankbarkeit.
Meine persönliche Weiterentwicklung in meiner
Menschwerdung empfinde ich später als
"gegeben", und im Erleben der Dankbarkeit
darüber erwächst in mir eine Art "freie
Dankesschuld" im Bestreben nach dem sozialem
Ebenmaß. Ich schreibe auch in meinen
Geschichten darüber. Gleiches erwächst
auch aus dem Annehmen des Geschenkes Gottes in
Jesus Christus (z.B. evangelische
"Werksgerechtigkeit"). Im einem gesunden
Seelenleben wächst das Bedürfnis auf das
Geschenk des Gegebenen zu
antworten.
Darauf baut das Christentum: Alles Handeln und
aller Gottesdienst erfolgt alleine aus
freier
Dankbarkeit
für meine Erlösung durch und in Jesus
Christus. Sehr schön tritt dies bei
afrikanischen Christen in ihren Lobpreisungen zu
Tage.
Alles
Weitere kann hiervon abgeleitet werden.
Was uns aber durchaus gefallen hat, ist das Erleben
von Freude über die Liebestat aus jener freien
Dankbarkeit, die den Erlösten nicht
zwingt.
Das
ist doch ganz was anderes als die Niederungen des
"Let's make money" - es ist doch eigentlich ein
österliches Thema,
und mir wie die Erhöhung in die Welt der
Farben und Klänge aus den Niederungen der
sklavenstädtischen Grautöne
...
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