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für
Margit
Wie
wohl alle musikalischen Intervalle, scheint mir die
Quint
viele Gesichter zu haben. Eines davon ist mir
anlassbezogen nun zum zweiten Male innerhalb eines
Jahres im Kleide des Dreiklang Moll-Akkordes
gekommen, doch durch das Konkrete meines
persönlichen Bezuges wird mir Allgemeines
besser sichtbar.
So
hat uns am Ewigkeitssonntag der Pfarrer unserer
evang. Gemeinde in Floridsdorf erzählt, das
einer jeden Leben einem Puzzle gleicht, und beim
Verlieren eines geliebten und nahestehenden
Menschen ihr nun ein Teil aus dem Puzzle fehlt. Da
klafft in meinem Lebensbilde plötzlich ein
Loch durch das fehlende Teil.
Wie
von selbst ward und ist es mir gegeben, dieses
Bild, diese kleine Geschichte unseres Pfarrers,
fortzusetzen.
Neben
dem gewohnten Nachtrauern des verlorenen Teiles
eröffnet sich (mir) noch eine weitere
Möglichkeit:
Jenes
Loch wird mir wie ein Tor, durch welches die
Verstorbene hindurchgegangen ist.
Jenes Loch verwandelt sich in etwas, wo ein
Lichtstrahl hindurchkommt, mir etwas entgegen kommt
- wie eine Ahnung aus dem Raum der verstorbenen
Ahnen
eine
mögliche Ahnung
unserer Ahnen, welche uns ahnen.
Das
ist mir wie ein Loch in einer bemalten Mauer, in
welcher jetzt ein Ziegelstein fehlt. Dieses Loch in
der Mauer gestattet mir hinaus zu
blicken,
in das Licht zu blicken.
Durch verschiedene Löcher, bzw. fehlenden
Puzzleteilen, erwächst uns im Bilde ein
Sternenhimmel, worin die Sterne als helle Punkte
wie Löcher in einer dunklen Hülle
sind.
Im
Moment ist mir (zunächst) das fehlende
Puzzleteil licht geworden, auch im Sinne der
Verstorbenen, wohin sie jetzt geht
Dies
wird mir zum Trost in meiner Trauer und führt
mich auch von (m)einem Egoismus weg, da mein Blick
in dieses lichte Loch mich von mir zum weiteren Weg
der Person, um die es ja eigentlich geht,
führt
rührt mich dann zu
Tränen
der Trauer und Freude
gleichermaßen.
Bin
ich schwach, etwa durch Betroffenheit oder (zu)
viel Herankommendes, das mich bewegt, also in Sorge
und im Schmerz.
Bin
ich schwach, weil mir etwas zu Herzen geht, so
erzählt mir die (von rechts kommende) Quint
Es wird alles gut
Engel und
Mächte stehen Dir zum Bund. Sie richtet
mich in Zuversicht wieder auf.
So
wird sie mir im Prozess der Trauerarbeit eine
Begleiterin für geknickte
Menschen. Sie mögen sich durch sie
wieder aufrichten und ihr Gleichgewicht zwischen
Innen- und Außenraum wieder herstellen,
sodass alleine sie selbst, ihr Inneres entscheidet,
was durch die Schale ihrer Quint hindurchdringen
darf oder außen vor bleiben
muss.
Umgekehrt
stehen sie dann mitunter selber vor einem Tor, und
ihr allmählicher Blick voraus lässt sie
eine Sext erahnen
Vorausgeahnt.
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