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G E R D ' s

E L E V E N T Y

M O L L I G . B E R G A U F

Die Landschaft spüren

den Berg hinauf gehen

Immer wieder komme ich in Situationen, worin ich in meiner sozialen Umgebung keine Bewegung wahrnehme. Da ärgere ich mich manchmal.

Aber manchmal bewege ich mich, finde selbst einen Weg und vernetze mich dabei mit anderen …
und gemeinsam stimmen wir uns ab, klären, ringen um ein gemeinsames Bild … und setzen dann die eine und andere Aktion.
Dies alles zunächst mal ohne die Linie zu fragen - denn die bewegt sich ja kaum … Sie ist mir zu vorgegegeben und -gezeichnet.

 

Ich nehme an, zumindest im Zweiteren werden viele Leser vorausgegangene Willensimpulse nachvollziehen können. Ich setze mich in Bewegung und gehe aktiv meinen Weg …

Aber werden dieselben Leser im etwas Zulassen, im Kommen-Lassen und im mich auf etwas Einlassen, auch Willensimpulse vermuten ? Dies wirkt doch etwas passiv, oder ?

 

Beim Bergauf-Gehen habe ich in Kärnten oder im Wienerwald irgendwie beides erlebt:

Zum einen meinen Impuls jenen Weg hinauf zu gehen, aber zum anderen das Bergauf-Gehen selbst. Darin bin ich weniger aufrecht gestreckt und vielmehr gebeugt, und es ist mir auch mehr anstrengend als eben zu gehen. Im Umgehen mit dieser Anstrengung gelange ich in eine Stimmung, welche mich bewegt und die ich bewege.

Ehrlich (etwas) gebeugt, vergleichbar mit dem Moll in der Musik: „Schwäche“ zulassend und darin etwas heranführend kommen-lassen … ich bin da mehr bei mir, schon durch die leichte Beugung im Gehen eher „rund“ als gestreckt „gerade“.

Aber auch in meinem Wandeln zum Aufsehen und -richten dann doch ein ebenso werdendes Dur im Aufsteigen, aber die Steigung des Geländes verlangt doch wieder ein „Moll“ im „runden“ Ausholen und Mich-Sammeln …

also atmend im: leicht gebeugt und aufsehend, und wieder leicht gebeugt und aufsehend … Moll und Dur, aber im Gesamten eher Moll, weil mir im Rhythmus und Atem des Gehens jenes Moll in der Länge wohnt und jenes Dur in der Kürze.

In der Länge ist die Bewegung im Gehen, in der Kürze das Aufsehen (Innehalten im Augenblick), und dann gleich weiter mit der nächsten Länge mit der ich bergauf gehe.

.

Die Stimmung ist pilgerartig … demütig … langsam den Berg hinauf zum Tempel.

Gleich wie Mose den Berg hinauf gegangen, ja hinauf gepilgert sein wird, um die Gebote zu empfangen.

Eigentlich empfange ich ja schon im Hinaufgehen, aber erst oben am Berg wird mir das hell, weil ich im Hinaufgehen aus dem Aufsehen ja gleich wieder in jenes Moll gelange. Erst oben fällt die Anstrengung weg, da kann ich wieder aufrechter gehen, und sogleich wird in mir das Empfangene voll und frei. Der Gipfel ist der Wendepunkt … und da oben ist ja auch der Sitz der Götter.

Dies kann übrigens jede am eigenem Leib ausprobieren, da ein bisschen in sich hinein hören ...

 

Fortsetzung folgt hier.

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