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G E R D ' s

E L E V E N T Y

G I - L I

Zum Bild und Namen der Ausgabe

Seit sieben Jahren entwickeln wir in unserer Vereinigung eigene Geschichten mit Völkern und Kulturen, worin jede etwas vom Charakter des jeweiligen Autors erzählt.
Zum einen stimmen wir in unseren Vereinstreffen uns einander in der Rahmenhandlung und -geschichte ab, und zum anderen steht es jedem Autor frei die Geschichten aus dem Blickwinkel „seines Volkes“ zu erzählen. Angeregt durch die Erzählweise von Thomas (Hydronen) in Gegenwart, habe ich mich entschlossen dies auch zu tun und darüber hinaus auch eine Innensicht zu üben. Angefangen habe ich in der Rolle des Beobachters von außen und in der Mitvergangenheit. In der
Innensicht bieten sich Ich- und Wir-Form, wie die Gegenwart und Vergangenheit an ...

Seit gut zwei Jahren erscheinen meine Erzählungen aus der (Innen-)Sicht der mir vertrauten Tanzenden in Fortsetzungen hier in dieser Zeitung. Darin wird sie dies, wofür sie von Anfang an - so seit dreißig Jahren - gedacht war: eine Weltenzeitung. Das gemeinsame Entwickeln der Rahmenhandlungen, das einander Abstimmen und Erzählen was das „eigene Volk“ darin so macht, wirkt auch auf uns Autoren zurück. Beispiele sind Gedanken zur Bedeutung des Feenstaubes und zum Charakter des Schwebens und in der realen Welt.

 

Im Üben der Innensicht und im Bestreben Wahrgeschichten zu entwickeln komme ich - es scheint so zufällig - nach und nach auf reale Entsprechungen, welche vorher gar nicht in meinem Blickfeld gewesen sind, bzw. welche ich vielleicht so gar nicht wahrgenommen habe. Es kann einem Außenstehenden mitunter vorkommen, dass ich zuerst auf jene Dinge (welche mir jeweils reale Entsprechungen sind) gestoßen bin und dann diese hier in abgewandelter Form in den Geschichten einbaue. Das kommt mitunter schon auch vor, es ist aber meistens umgekehrt. Wie etwa: "Der Tanz ist ein selbständiger Rhythmus, eine Bewegung, deren Zentrum außerhalb des Menschen. Der Rhythmus des Tanzes führt zu den Urzeiten der Welt. Die [klassischen] Tänze [vor rund hundert Jahren] sind eine Degeneration der uralten Tempeltänze, durch welche die tiefsten Weltgeheimnisse erkannt wurden." als reale Entsprechung über eine zentrale Komponente meiner Erzählungen.

Demzufolge komme ich oft ins Staunen und/oder mitunter gleichzeitig zu einem „Geistesblitz“, gefolgt von der Stimmung einer feierlichen Ernsthaftigkeit, vom Nachdenken, von einer Freude über die Stimmigkeit und dann vom weiteren Verarbeiten ... Dies sind dann jene Momente, worin die Wirklichkeit kräftiger, substanzieller und schöner als die Geschichten ist. Überraschungen kommen da durchaus vor.

Im Zuge dieser Entwicklungen und Begegnungen mit realen Entsprechungen bin ich nun auf die Eurythmie gekommen. Ich hab' schon vorher gewusst, dass es sie gibt, aber ich hatte weder eine praktische Vorstellung noch einen Begriff davon. In unserem Verein wollten wir uns schon vor bald fünfzehn Jahren mit Michael Endes „Unendlicher Geschichte“ befassen. Es ist zwar nicht dazu gekommen, aber Thomas und ich haben mal vom Spiegel, worin der Betrachter etwas Verborgenes und mitunter Unerwartetes von sich selbst gezeigt bekommt, gesprochen. Es war uns ein Blick auf die andere Seite. Atréju von Phantasien sieht Bastian Balthasar Bux aus der realen Welt, welcher das Buch über die Unendliche Geschichte zu lesen begonnen hat …

Die Eurythmie ist mir hier auch diese andere Seite - zum einen von mir selbst, zum anderen jene der Geschichten aus den Tänzen der Philianer.

 

 

Im G schafft der Tanzende aktiv einen Raum und schiebt dabei etwas beiseite. Im Bild sind dies mir die schattenwerfenden Wolken. Nun entsteht ein Freiraum, in welchen das I des Tanzenden auftritt. Im Bild ist das Wirken des I, welcher das Zusammenspiel zwischen Stofflichem und Lichtem gestaltet und führt, dargestellt. Durch jenes Zusammenspiel wird das Lichte hier auch sichtbar. Was wir hier sehen (können) ist ein Kleid des I, das hier auftritt und im G das Dunkle teilt - und in seinem Umkreis so Manches anspricht.

Ich habe mir sagen lassen, dass heutzutage die Eurythmie Gefahr läuft veräußerlicht zu werden. Ich denke und spüre [auch], dass sie besser von innen kommen möge.
Das Bild erzählt mir, dass etwas Wesentliches durch die wolkenartigen Vorstellungen hindurch leuchtet, quasi im Spiel aus seinem Inneren äußerlich in Erscheinung tritt und das Stoffliche ergreift.

Hier vermag das „LI“ (auch) auf die Jahreszeit hinzuweisen. (Diese Lautkombination kann ebenfalls eurythmisch - z.B. in Verbindung mit „lieb“ - dargestellt werden, aber das ist eine andere Geschichte.) Im „nachgeburtlichen Himmel“ aus dem Buch der Wandlungen steht das „Li“ im Süden und im Jahreskreis für den Hochsommer. „Li“ ist auch der „Vorhof der Sonne“ und weist auf das Licht und auf die Wärme hin. Trifft es auf das Wasser, wandelt es von unten nach oben, wird zum „oberen Wasser“ und zum Dunst. Trifft es auf die Erde, erwärmt sie sich, und es entstehen Winde

 

Inzwischen (nach elf Jahren): GI - LI ... Gillich

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