In
der Ausgabe Taì
12/13
ist der Ausgleich zum Guten als Wendezeit
beschrieben
worden.
In der Dramaturgie unserer Natur um uns entspricht
dies der Wintersonnenwende, wo das Licht der Sonne
aus ihrem Tiefpunkt wieder aufsteigt - gefeiert
einst im Mithras-Kult und heutzutage am Heiligen
Abend.
In
dieser Ausgabe kehrt das Taì wieder, jedoch
als Geburt, sozusagen als Durchbruch, gleich die
junge Pflanze die Erdkruste durchbricht und in
Erscheinung tritt.
In der Dramaturgie unserer Natur um uns entspricht
dies dem Frühlingsbeginn oder einer leiblichen
Geburt eines neuen Lebens in der Welt - gefeiert
einst in den Frühlingsfesten und heutzutage zu
Ostern. Darum auch der Hase und die Eier zu Ostern:
Das Ei, woraus das neue Leben geboren wird, und die
Feldhasen in ihrer Paarungsstimmung zu
Frühlingsbeginn. Sie schlagen aus, wie dann
der Frühling
ausschlägt.
Auch
zeigt sich das Taì in einem schon bekannten,
aber doch anderen Bild. War es um Weihnachten noch
eher ein Konzept, schwarze Linien auf weißem
Hintergrund, so ist das Bild jetzt
ausgeprägter. Etwas tritt in Erscheinung, es
tritt auf in der Welt und bekommt nun Farbe, gleich
wie im Frühling des Jahreskreises das neue
Jahr aus seiner geistigen Vorbereitung (welche im
Winter stattfand) nun geboren wird und
der Waldboden färbiger wird.
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Meine
Mutter möchte gerne auch das Datum
der Ausgabe wissen.
Als
ich begonnen habe, diesen Artikel zu
verfassen, hat es folgende Konstellation
gegeben. Es war am 3.3. um 11:14 Uhr.
Alles unter dem türkisen Bogen
entspricht dem unten des
Innens, wo äußerlich noch
nichts sichtbar ist. Der dunkelrote Bogen
ist der Sonnenlauf im Jahreskreis, bzw.
der Zug Helios in seinem Sonnenwagen am
Himmel über unserer Stadt. (Ort der
Herausgabe ist Wien.)
Jener
Bereich dieses Bogens unter dem
türkisen, der hier angebildet ist,
entspricht dem Winter. Einige
Himmels-Leibliche haben sich im letzten
Abschnitt des Untens versammelt. In jenem
Abschnitt, worin der Sonnenlauf steiler
nach oben geht, kündigt sich das
Kommende an. Es ist die Zeit der
Niederkunft und guter Hoffnung, wie auch
der Raum der Ahnungen und der
Vorgeburtlichkeit ...
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In
der Welt eines Individuums Leiblichkeit existiert
ebenso ein Winter, worin ich ganz bei mir bin
(gleich wie die Erde im Winter bei sich ist) und
äußerlich noch nichts sichtbar ist. Es
beginnt mit einem Einfall, erlebbar mitunter als
Aha-Erlebnis, mit einem
Berührtsein im Inneren, woraus etwas im
Inneren geboren wird, was sich - dem
Charakter nach - mit Weihenachten in aller Stille
vergleichen lässt. Es ist auch Mitter-Nacht,
weitab vom Tageslicht entfernt, aber doch bewirkt
jene Geburt im Inneren ein Aufsteigen aus dem
Tiefpunkt, aus den inneren Höhlen. Imaginativ
ein Höhlenleuchten ?
Im
Winter darauf arbeitet etwas in mir,
bzw. arbeite ich im Seelischen an dem Kommenden,
aus dem Dunkel meiner Seele trägt sich dann
das Zukünftige heran, das dann irgendwann
äußerlich geboren wird.
Weihnachten als innere Geburt, gefolgt
von Wandlungen und auch innerem Streit zwischen dem
bequemen Alten und den Konsequenzen des Neuen, der
Passionszeit, bis schließlich zu Ostern die
äußere Geburt
erfolgt.
Äußerlich
sichtbar und in Erscheinung tritt das Neue in
meinen Handlungen. Anfangs recht impulsiv und viel
ausprobierend, wie es eben in der Dramaturgie
unserer Natur um uns den Widder
entspricht. Dann kommt durch die harmonische Venus
der anfängliche Impuls in eine praktikable
Form, wird für meine Mitmenschen greifbarer,
bekommt Profil (dies entspricht dann dem
Stier). Das geht dann so weiter, wie
wir es an unserer Natur um uns im Jahreskreis
beobachten können: Alles auf die Welt
Gekommene hat seinen Lebenszyklus.
Darüber spricht auch der von meiner Mutter und
von mir (vor einigen Jahren) entwickelte Kalender
Christus verwirklichen.
Nun
wieder zurück zum Titelbild. Im Buch der
Wandlungen entspricht das Unten dem Innen und
das Oben dem Außen. Das ist leicht
nachvollziehbar, wenn ich ein Buch oder ein
Schriftstück vor mir halte, um es zu lesen.
Das untere Ende liegt näher bei mir als das
obere Ende. Auch die Zählung der
Reihen, bzw. der Linien, erfolgt von
unten noch oben. Überhaupt ist das
von
unten nach
oben
ein herausfordernder Gedanke, schon an und für
sich etwas Neues, mitunter Revolutionierendes:
Obwohl im eigenen Garten gut sichtbar, erscheint
doch eine soziale oder politische Entwicklung von
unten nach oben aufeinmal nicht mehr passend. Warum
eigentlich ?
Das
liegt m.E. am verweltlichten Verständnis der
geistigen Hierachien, in Verbindung mit Rom und mit
der Schwerkraft, welche auf alles Körperliche
wirkt.
In der Welt wird durch die einfache Physik die
schwarze Erde unten und der weiße Himmel oben
zu liegen kommen.
Und
doch sehen wir es anders im
eigenen Garten !
Die Blumen wachsen von unten nach oben. Wenn die
Sonne scheint und ihr Li' auf die Erde trifft, so
ist es unten wärmer als oben. Die Wärme
gehört zum Element des Feuers (wie das Zeichen
des Widders in der Dramaturgie des
Jahreskreises auch) und kann auch innerlich erlebt
werden. Bildet nicht das Feuer (imaginativ als
Feuerkreis) ein Tor zum Himmel ? Und in unseren
Landschaften ist es doch unten wärmer als
oben, und der Frühling zieht früher als
oben in den Bergen ein. Auch das ist Physik. Wenn
es unten wärmer ist als oben, und das Tor also
in mir, der da unten lebt, ist, ist dann der als
"oben geglaubte" Himmel überhaupt
der
Himmel
und nicht bloß Illusion ?
Unten
ist es also wärmer, und der Weizen
schießt von unten nach oben empor. Wie ist
denn das möglich ?
Wie ist denn überhaupt ein Leben aus dem Unten
der schwarzen Erde möglich ? Umringt von der
Enthropie und der Endlichkeit
Gerade
die Frage, was denn die Erde und unseren Leib am
Leben erhält, ist passend für den
Frühlingsbeginn und ebenso auch für das
Taì und für unser Titelbild. Gut, der
Regen kommt von oben, aber auch nur, weil das
Wasser zuvor von unten nach oben aufgestiegen ist.
In manchen Schriften aus der Zeit des Buches der
Wandlungen wird von der täglichen Vereinigung
zwischen Vater Himmel und Mutter Erde gesprochen,
interessanterweise immer dann, wenn es Abend und
Nacht wird, und die visuelle Wahrnehmung zwischen
Schwarz (der Erde) und Weiß (des Himmels)
schwindet.
Der
Vater (im) Himmel hat sich also der Mutter (auf)
Erde(n) angenommen.
Er hat sich darin auch meiner
Erde
angenommen. Meine
Erde - mein Leib:
die Physis, meine Biologie und meine Landschaften
im Seelenleib - Der Bräutigam hat sich seiner
Braut Israel angenommen, und aus dem Hause Davids
ist ein neuer König geboren worden - der
Fürstensohn, von welcher in unserer Ausgabe um
Weihnachten die Rede gewesen ist. Er ist nicht
gekommen zu herrschen, sondern um zu dienen. Der
Himmel ist nahe herbei gekommen, mehr noch: er
trägt und erhöht unsere Erden - die Erde.
Dadurch ist neues Leben möglich. Siehe,
ich mache alles neu.
Genauso
dürfen wir es in der Nachfolge Christi mit
unserer inneren Wirklichkeit verstehen. Eines jeden
innerer Himmel durch Christus in
ihm belebt die äußere Welt, belebt
uns einander. Auf den klassisch oberen
Himmel können wir uns ohnedies nicht
mehr verlassen, denn Er hat jede
bei ihrem Namen
gerufen,
Er kommt zu uns, in jede Einzelne, und so wirkt Er
durch und in uns von unten her in die Welt herein.
Nicht von oben kommt "der Blitz". Wenn es denn ein
Blitz sein soll, dann sind wir
jener Blitz und der Knall darauf - oder wir sind
auch jene Sanfte und Zärtliche, deren
Handlungen die Welt verändern.
Deswegen
liegt in der Imagination des Bildes der weiße
Himmel unten und die schwarze Erde oben. Wir
und
mit uns die Erde
sind in jenem Himmel verwurzelt.
So verstehe ich auch Christus in der
Welt. Daher und daraus erwächst das
Kreuz der Erde vom Himmel erhöht in der Welt,
schließlich die Himmels-Leiblichkeit,
getragen von Seiner Auferstehung ...
So
verhält es sich schließlich auch mit
unserem Garten:
Weil
der Himmel die Erde erhöht und trägt, ist
es unten wärmer, und
die Rosen wachsen von unten nach
oben.
Der Himmel innen, die Erde außen; und so
erschließt sich auch ein Geheimnis der Erde
als die Sich-Fügende und Gehorsame. Sie bringt
Frucht und Nachkommenschaft hervor, weil der Himmel
ihr begegnet und sich ihrer angenommen hat. Wenn
wir
der Erde neu begegnen und uns der Welt neu
anzunehmen vermögen, wird sie uns Frucht und
Nachkommen hervorbringen können. Dann wird es
zur Wandlung zum Guten kommen - der Himmel und die
Erde werden uns neu werden.
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