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M E I N . L A N D

I S T . G R Ü N

Die Begegnung mit den Bergfeen

Nach der Begegnung mit den Hydronen, dem Sprechenden Wasser oder auch Lachenden Wasser, beschossen die Kröten, selber die Welt außerhalb ihres eigenen Urwaldes zu erkunden. Es gelang ihnen, sich hierzu einer speziellen Art von Papageien zu bedienen, mit denen sie in telepathischem Kontakt standen und die quasi als Haustiere fungierten - und dafür auch belohnt wurden. Zunächst betrachteten die Papageien den Dschungel von oben. Am Abend bemerkten sie, und damit natürlich auch die mit ihnen in Verbindung stehenden Kröten, Lichtphänomene im Schatten des Gebirges, den dieses bei Sonnenuntergang wirft.

Weder die Quelle dieser Lichtphänomene noch die Gesetzmäßigkeit war den Kröten bekannt, denn Lichter, die willkürlich leuchteten, kannten sie bisher nur von verschiedenen Glühwürmchenarten. Daher wurde beschlossen, die Papageien zur näheren Betrachtung dieses Ereignisses auszusenden.

Dies zeitigte ein unerwartetes Ergebnis: In einigen tiefen Bergseen zeigten sich detailgetreue Abbildungen der Papageien, allerdings leuchteten die Abbildungen von sich aus. Offensichtlich ging das Licht von einer Quelle aus, die in der Lage war, sich ein Bild des Papageis, der eben über den See geflogen war, zu machen. Die Wesen, die dafür verantwortlich waren, mussten also zumindest einigermaßen intelligent sein. Die Kröten beschlossen, weitere Papageien zur genaueren Untersuchung und Kontaktaufnahme auszusenden.

Die Lichtwesen waren offenbar zu einem ähnlichen Entschluss gelangt, denn sie zeigten verschiedenste Bilder, Formen oder einfach nur Farbspiele und -kombinationen. Ähnliche Verhaltensweisen waren den Kröten schon von der Begegnung mit den Hydronen her bekannt - das unbekannte Volk wollte anscheinend ebenfalls Kontakt aufnehmen. Die Papageien wurden veranlasst, bestimmte Farb- und Lichtmuster zu imitieren, da diese Papageienart in der Lage ist, Gefiederfarben durch jeweilige Stellung der Federn zum Sonnenlicht bewusst zu verändern. In mehreren Seen entstanden daraufhin Pfeile, die als Richtungsangabe zu einem bestimmten See hindeuteten.

Diese Entdeckung faszinierte die Kröten, denn das deutete darauf hin, dass alle Lichtwesen in direktem Kontakt zueinander standen. Als die Papageien gelandet waren, wurden sie als sitzend abgebildet - und einige winzige Wesen verließen das Wasser. Nun erst erkannten die Kröten, dass diese Wesen ein sehr kleines, zartes, zweibeiniges und zweiarmiges, aufrecht gehendes Volk ist. Jedes Wesen kann für sich allein verschiedene Farben machen, aber sie hatten bewiesen, dass sie es auch in großen Gruppen tun konnten - und somit vermutlich eine telepathische Verbindung zueinander haben mussten.

Die Kröten einigten sich rasch darauf, es erneut mit Tonfiguren zu versuchen. Die Papageien bekamen Proviant und Tonfiguren mit, landeten - immer früher, damit die Kommunikation vom Abend immer mehr in den Tag hinein verlagert werden konnte und somit länger dauern konnte - und zeigten die Tonfiguren her. Die vorgebrachten Laute wurden von den Lichtwesen durch Farben und Muster quasi graphisch dargestellt. Um eine Brücke zu schlagen, präsentierte sich ein Papagei auffällig und sagte das Wort für „Papagei“ dazu. Dann zeigte ein anderer Papagei einen kleinen Tonbaum vor und sagte „Baum“ dazu.

Die Lichtwesen begriffen offenbar, denn sie stellten einen ganz anderen Baum dar, nämlich einen Nadelbaum. Also hatten sie nicht nur begriffen, dass dieser Baum gemeint war, sondern sogar, dass ein Baum an und für sich, also das Konzept „Baum“ gemeint war. Außerdem wurde klar, dass die Lichtwesen in Bildern dachten, nicht in Worten oder Lauten - nicht weiter verwunderlich, immerhin hatten sie noch kein Geräusch von sich gegeben.

Es dauerte eine ziemlich lange Zeit, ehe die gegenseitigen Verständnisschwierigkeiten weit genug abgebaut waren, um zu erklären, dass nicht die Papageien, sondern die Kröten die intelligenten Wesen waren, die für die Kontaktaufnahme verantwortlich waren.

Schließlich wurde ein Treffen an einem Karstsee im Dschungel vereinbart. Eine kleine Gruppe der Bergfeen - so nannte sich das Lichtvolk selbst - kam dorthin, ebenso wie ein paar Kröten. Natürlich wurde die unangenehme Atmosphäre erleichtert, um die Bergfeen nicht zu vertreiben. Der Begriff für „Kröte“ wurde geändert, denn mit dem Auftauchen der Kröten bildeten die Bergfeen zum ersten Mal die große Kröte in richtigen Farben ab. Damit war das erste Kennenlernen abgeschlossen, und gegenseitige Besuche ermöglicht.

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