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M E I N . L A N D

I S T . G R Ü N

Die Begegnung der Kröten mit den Hydronen

Einige Kröten bemerken während eines Gespräches, dass sich Wasser in ihrer Umgebung eigenartig verhält. Ihnen sind einige Eigenartigkeiten von Wasser bekannt, aber Nebel, der nicht mit dem Wind fliegt oder Wasser, das plötzlich und ohne Grund auf sie herabfällt, ist ihnen noch nie begegnet. Demzufolge beschließt eine von ihnen, dieses neue Phänomen zu ergründen. Sie begibt sich an die Stelle, wo dieses Phänomen beobachtet werden kann, und tut genau das. Sie beobachtet dieses außergewöhnliche Schauspiel.

Eine Weile dauert es, ohne dass handfeste Ergebnisse bekannt werden, dann gesellt sich eine weiter verblüffende Eigenschaft zu diesem Phänomen hinzu: Es gibt Laute von sich. Und zwar nicht einfache Wassergeräusche, dass wäre zu erwarten gewesen, sondern der Sprache der Kröten vergleichbare, aber keinerlei Sinn ergebende Silben.

Dies lässt darauf schließen, dass dieses besondere Wasser nicht nur ein interessantes Phänomen, sondern Ausdruck einer unbekannten Intelligenz ist, vielleicht diese Intelligenz selbst. Um einen fremden, offensichtlich nicht gefährlichen Besucher zu ermutigen, beschließen die Kröten, überall dort, wo dieser spezielle Nebel bekannt geworden ist, die abschreckende Atmosphäre, die Steppentiere und andere nicht im Dschungel heimische Wesen abschreckt und schädigt, bewusst zu erleichtern und zu dämpfen.

Die Reaktion des Wassers ist sehr erstaunlich: Es nimmt die Körperform einer Kröte an. Diese trotz allem sehr unerwartete Reaktion muss natürlich der gesamten Gemeinschaft mitgeteilt werden, also vollziehen die Kröten das sogenannte „Eins-Denken“, einen telepathischen Zusammenschluss, der es ihnen ermöglicht, quasi als ein einziges, entsprechend verbessertes, Gehirn zu denken und allen alles mitzuteilen.

Das Ergebnis der Überlegungen lautet, dass dieses Wasser offensichtlich kommunizieren möchte und eine erhebliche, allem bisher Bekannten überlegene Intelligenz aufweisen muss.
Eine Kommunikation sollte daher möglich sein.

 

So machen sich einige Kröten daran, die Sprache zu entschlüsseln. Zunächst präsentieren sie, unter anderem aus Lehm gefertigte, Gegenstände und warten auf Benennungen derselben durch ihre unbekannten Besucher. Diese führen, anscheinend in Gruppen, verschiedene Stationen ihres Lebens vor. Es ist ein sehr weit schweifendes, den Kröten zunächst vollkommen unverständliches Leben, aber durch gründliches Nachdenken wird klar, dass die Wasserwesen ihr Leben und ihre Ankunft im Dschungel darstellen.

Um nun ihrerseits entsprechendes Verständnis ihrer eigenen Natur zu ermöglichen, führen die Kröten ihre Besucher durch den Dschungel und versuchen zu erklären, was denn die verschiedenen Dinge seien.

Es dauert natürlich sehr lange, bis ein wechselseitiges Verständnis geschaffen ist, aber es gelingt dank der Intelligenz, Ausdauer und Beständigkeit beider Seiten schließlich doch.

Die neuen Bekannten nennen sich selbst „Hydronen“, sie wandern weit durch die Welt und sind am Leben interessiert.
Da die Kröten ebenfalls am Leben in all seinen Facetten überaus interessiert sind, bemühen sich beide Seiten fortan um Wissensaustausch.

 

Einige Kröten schließen sich zusammen und beschließen, eine neue Schule zu gründen, das Vierte Haus, die Schule dessen, was sein könnte bzw. sein sollte. Durch die Erzählungen und die gestalterische Kraft und Tätigkeit der Hydronen kommen die Kröten ebenfalls auf den Gedanken, ihre Umwelt zu verändern und zu beeinflussen - natürlich nie, ohne auf alle Interessen und Implikationen ihres Handelns sorgfältig Rücksicht zu nehmen. Aber von Zeit zu Zeit werden die Hydronen um ihre Mithilfe gebeten. Als Dank wird ihnen die sichere und von der für sie unangenehmen Atmosphäre möglichst freie Durchreise gewährt, um den Dschungel zu erforschen.

Auch die gedankliche Anregung, wo Wünsche herkommen, wie damit umzugehen sei und was dann konkret umgesetzt werden sollte oder eben nicht, wird jetzt erstmals genauer unter die Lupe genommen.

Bei allen Veränderungen bleibt der ewig veränderliche Dschungel dennoch voll und ganz das, was er immer war. Und weitere Gedanken kommen hinzu. Erstmals wird klar, was die beiden Völker nicht wussten, ja, noch nicht einmal wussten, dass ihnen manches mögliche Wissen fehlt. Zudem betrachten beide die Welt und das Leben offensichtlich so unterschiedlich, dass klar wird, dass es vollkommen verschiedene Möglichkeiten gibt, Konzepte zu entwickeln - und dementsprechend vielfältige Konzepte.

 

So wird bald darauf, nach der Entdeckung des Gestaltens und der Ästhetik, noch eine weitere Schule, das Fünfte Haus, die Schule der Konzepte, gegründet, um zu erforschen, wie verschiedenartige Konzepte möglich sind und entstehen. Die Mitglieder dieser Schule sind fortan die am besten Geeigneten, um Kontakte mit anderen Völkern aufzunehmen und ihre Art und ihr Denken zu verstehen.

Die Freundschaft und der Austausch zwischen den beiden Völkern besteht seitdem unvermindert weiter.

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