Mich
mit meiner Heimat im konventiellen Verständnis
zu beschäftigen, war schon immer von
außen getrieben;
denn meine Heimat war und ist meine innere Kultur,
und manchmal ist es mir gegeben meine Heimat
zu
sein.
Einer
der äußeren Anstöße ist
über unseren Verein, worin wir uns mit der EU
beschäftigt haben, gekommen. Da bin ich auf
die weltlichen Heimatregionen versus den
Nationalstaaten gekommen, und darin, dass mir
Österreich recht katholisch ist.
Ein anderer kam aus dem erweiterten Leserkreis
unserer Zeitung, worin sich manche über
die Moslems in Wien artikuliert haben.
Da bin ich auf einen wesentlichen Grund warum, der
Ansicht von der deutschen Bundeskanzlerin nach, die
multikulturelle Gesellschaft gescheitert ist,
gekommen: Wir
selbst
haben keine Kultur, und daher existiert eine
Leit-Kultur nur als Illusion,
außer den globalen Materialismus, unter dem
wir alle - auch die Muslime in Wien - zu leiden
haben und an ihre Äußerlichkeiten
festhalten. Das würden wir wohl insgeheim auch
gerne, aber wir haben unseren Kultus seit dem
ersten Weltkrieg (und dann mit dem
Nationalsozialismus und mit den
Großstädten) verloren !
Wer
das nicht glaubt, den frage ich mal, wer beim
jüngsten Erntedankfest Brot gebacken,
Blumenkränze geflochten, den Altar
geschmückt hat, und wer überhaupt in die
Kirche gegangen ist, um seinen Korb weihen zu
lassen. Wer von uns hat den Erntedank
gefeiert
und war nicht bloß dort, um gesehen zu werden
?
Jetzt oder nie - wascht ihr nur eure Autos
- weiß ein Liedermacher aus
Deutschland.
Jetzt
haben wir neben den platten Status-Symbolen keine
kulturellen oder völkischen
Symbole zum Festhalten, und dies scheint Probleme
zu machen.
Mögen doch die anderen
aufhören als Solche sichtbar zu sein und
genauso verwässert leben. Dieser Anspruch
trifft wohl auch schon Individuen.
Doch
nun habe ich mich unlängst an eine kleine
Begebenheit im Fernsehen in der Zeit meiner
frühen Jugendjahre erinnert: Das war eine
abendliche Show in Deutschland, bei der auch der
Österreicher Peter Alexander eingeladen war,
und er brach (mir) das Eis der deutschen Routine
mit einen Guten
Abend !
als Gruß bevor er Platz nahm. Das war so
anders und beeindruckend für mich und hatte
für mich damals einen österreichischen
Ton von einem Mann von Welt. Ein
österreichischer
Mann von Welt ist für mich auch heute schon
etwas Besonderes, weil dies so ungewöhnlich
ist.
Nun,
von Peter Alexander ist auf Grund jüngster
Ereignisse viel geschrieben worden. Da brauche ich
wohl nichts hinzufügen, als meinen Eindruck
vor gut dreißig Jahren. Seine Ruhe, sein Ton,
seine Sprache und Musik hatten den Duft einer
österreichischen Weite und Größe,
wie sie mir heute kaum über den Weg
weht.
Dem
großen Österreich von Welt zolle ich
Respekt, ich mag nur nicht das kleine
Österreich auf dem Niveau der gleichnamigen
Zeitung, das nur auf sich selbst beschränkt
ist.
Denn
viele Österreicher haben einiges bewirkt in
der Welt, und gerne werden sie später mit
Deutschen verwechselt;
und so halte ich es fest, damit es die nächste
Generation auch noch weiß: Peter Alexander
war ein Österreicher.
Und
wenn ich schon gerade dabei bin: Noch eine Person
ist aus Österreich, auch wenn diese in
Deutschland mehr Erfolg hatte (aber dies scheint ja
das Schicksal vieler Österreicher zu sein
).
Es ist Rudolf
Steiner,
der am 27.2. vor 150 Jahren auf die Welt gekommen
ist. Die Anthroposophie ist zwar nicht gerade eine
österreichische Erfindung, aber sie ist von
einem Österreicher wesentlich
mitbegründet worden. Hoffentlich bewahren das
jene Amerikaner, die von ihr angetan sind, in ihren
Herzen - auch wenn einige Diplomaten ihres Landes
nicht viel von Österreich halten, wie man
weiß ...
|