(für
Martina)
Rund
drei Monate später als bei meiner zweiten
Ausfahrt
der Saison, habe ich (Gerd) wieder den Wiener Wald,
diesmal bei der Einsiedelei nördlich von
Mauerbach, besucht.
Ich fahre schon viel öfters in den Wald hin,
doch dieses Mal zeigt sich mir der Wald in einer
anderen Stimmung:
Der
Kontrast zwischen dem Licht des Hochsommers und der
Dunkelheit im Walde ist (mir) viel stärker als
im Frühling.
Während
des Frühlings bildet sich die Hülle des
Blätterdaches der Baumkronen noch aus. Jetzt
im Hochsommer ist diese Hülle voll
ausgebildet. Auch sind mir die Trails
jetzt schwer zugänglicher, weil der Waldrand
auch am Boden dichter (zu)gewachsen ist
und
wohl ebenso zur Hülle gezählt werden
darf. Bin ich mal drin im Walde, habe ich so gut
wie keine Zutrittsschwellen mehr. Mitunter
bewundere ich da und dort einen Wald Garten (mit
speziellen Gräsern, ohne dass hier eine
Lichtung ist), der mich zum Stillleben
führt.
Jetzt
liegt so gut wie alles im Schatten der gewachsenen
Hülle, während drei Monate zuvor die
Sonne den Boden geweckt hat, die Schatten nur durch
die Stämme gebildet werden und eine Ausnahme
sind. Nun sind die lichten Flächen eine
Ausnahme und sie treten im Walde kaum noch auf.
Auch sind die Blätter der Bäume (und
damit ein Teil der Hülle selbst) dunkler
geworden.
Doch
der Raum bleibt
und tritt durch den stärkeren Kontrast des
dunklen Schattens zur Helligkeit der Mittagssonne
sogar noch stärker hervor, wird noch besser
durch die ausgewachsene Hülle
wahrnehmbarer.
Jetzt existiert mir ein dunkler Innenraum des
Waldes im Verhältnis zum lichtdurchfluteten
Außenraum des Hochsommers.
Da
drin wollen mir die Gärten ihre Ruhe haben,
sie wachsen und duften nicht mehr so hervor (mir
entgegen) kommend, nicht mehr so
kommunikativ, sondern sie wollen
für sich sein
Auf das äußerliche Wachstum kommt
es nicht mehr an.
Freilich
sind sie besuchbar, doch
jetzt mir einer anderen korrespondierenden Stimmung
als noch vor drei Monaten
zum Beispiel mit
mehr Respekt
(im e).
Entsprechungen
zum Jahreskreis finden sich z.B. im Bilde des
Krebses, daraus etwa Ich muss abnehmen und Er
muss wachsen, i.S.v. dass sich das Wachstum
vom Äußerlichen in das
Innerlich-Wesentliche wandelt. Warum soll sich
dieses Ereignis nicht auch in der Natur
wiederfinden ?
Legende:
Die grünen Kreise sind besuchte
Ausgangspunkte, der gelbe rechts unten der Wohnort
mit Vereinssitz.
Das
erinnert mich an ein Dunkelraum
mit (Chance auf) Eigenlicht, worin die Welt
(bzw. der Wald vor Ort als kleine Welt
und Gegend) auch wieder zu sich kommen - und/oder
das Innere von der Wärme seines
lichtdurchfluteten Umkreises ausgebrütet
werden - wird.
Zu diesem Stimmungsbild bin ich übrigens auch
im Hochsommer gekommen, an einer anderen Stelle im
Wiener Wald vor rund zwei Jahren
damals
in eine Geschichte unserer damaligen Fantasiespiele
verpackt.
(Ausgehend
vom anfänglichen Bild und der Stimmung)
Weitererzählend erwachsen im Schutz des
Dunkelraumes mehrere
Eigenlichter, innere Lichtquellen, welche in der
Lage sein könnten, sich durch ihre eigene
lichte
Leichte
von der vorgegebenen
Schwerkraft (Richtung nach unten) zu emanzipieren
und in alle Richtungen beweglich zu werden
Ob sie dann [in der jeweiligen Scheinwelt]
selbst auch [äußerlich]
leuchten, den Dunkelraum etwas
erhellen
und was damit gesagt werden will
hängt dann von der Geschichte und der
Intentionen des Autors ab.
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