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G E R D s

E L E V E N T Y

S T U F E N

Der Kämpfer drei Stufen

(für Georg)

 

Anlässlich der sich uns inzwischen nächsten eingestellten Krise (Krieg Russland gegen die Ukraine und deren Folgen) bedarf es mir folgenden Beitrages, wie das Kämpfen auch betrachtet werden kann.

Wie schon erwähnt gehe ich zunächst davon aus, dass (so gut wie) jede Diktatur oder andere totalitäre Systeme dominanter Staatsoberhäupter etwas Ideales oder Gutes für sein Volk oder für den Menschen wollen. Der Mensch soll nicht durch den Menschen ausgebeutet werden, so eine Maxime eines autoritäten „Ismus“. Die Seelen zu retten, so eine Absicht der Inquisition … Mit dem Egoismus von Führungspersönlichkeiten relativiert sich dies ein wenig, aber selbst unter diesen existieren „Romantiker“ und „weiße Ritter“, die die Welt retten wollen.

So hat man mir unlängst weißmachen wollen, dass uns ausgerechnet Diktatoren wie Trump oder Putin (und vielleicht auch noch Jair Bolsonaro oder Xi Jinping ?), in dem sie bei der manchen von uns unsympathischen „Digitalisierung westlicher Art“ nicht mitmachen, vor Bösem bewahren wollen ... was mir allerdings wenig glaubwürdig erscheint, denn gerade die Digitalisierung ermöglicht bessere Überwachung und Kontrolle … Viel naheliegender erscheint mir die Ukraine als Kornkammer, woraus auch Österreich Tierfutter und Lebensmittel importiert ... Ein Krieg macht jedenfalls alles noch viel schlimmer, meine ich.

Zwar läuft „der Westen“ - im Sinne der westeuropäischen Kultur, welche sich durch den Kolonialismus, den „Amerikanismus“ und durch die Globalisierung weltweit ausbreitet - Gefahr, sich im Materialismus zu verstricken. Daraus erwächst im Übertreiben der Digitalisierung die Versuchung im Konstruieren von Cyborgs die unvollkommene Natur des Menschen zu verbessern ... Affinität zu Klaus Schwabs „Great Reset“ ... Doch dies ist ein eigenes Thema, inklusive des Verhältnisses des Westens zum Osten und zur Mitte. Wenn schon, dann möchte ich mich diesem professioneller nähern, schon alleine weil dessen Geschichte mindestens hundert Jahre zurückreicht und mit den Weltkriegen zusammenhängt. Mehr Professionalität in der Auseinandersetzung, was mich bewegt, ist schon ein Schritt zu mehr Qualität meiner Streitkräfte für ein humaneres Kämpfen, wofür es sich zu kämpfen lohnt.

<-- von Grönemeyer

Wie auch immer, Auslöser für derartige Kämpfe und Auseinandersetzungen scheinen mir Ideale zu sein. Menschen, die einfach so dahin leben wollen (selbst wenn das moderat auf Kosten anderer geht), erscheinen mir weniger gefährlich, als Solche, die glauben, eine Mission zu erfüllen haben. Noch gefährlicher und unberechenbarer sind mir die Spieler. Doch bleibe ich jetzt bei jenen, welche mir vertrauter sind.

Mir ist nachvollziehbar, dass Idealisten … schon wieder so ein „Ismus“ … kämpfen.

Aber wie kämpfen wir, und wie kämpft jede mit sich selbst, angesichts unserer Dramatik mit unseren Mitmenschen ?
„Wer kämpft, kann verlieren, und wer nicht kämpft, hat schon verloren“ habe ich schon im vorigen Jahrhundert vernommen …
aber
auch „Der wahre Glaubenskämpfer ist jemand, der seine Triebseele um Gottes willen bekämpft.“

 

Der erste Stufe der Entwicklung des Kämpfens ist (mir) das gewohnte Kämpfen maskuliner Art mit siegreichem Schauspiel oder mit der Tragödie des Verlustes.
Der Gegner muss besiegt werden, wie z.B. im „Krieg gegen den Virus“, mitunter gegen Impfgegner, Impfbefürworter, 5G, Klaus Schwab, Digitalisierung, usw., oder auch - im religiösem Zusammenhang von Jochi gehört - der alte Adam muss (immer wieder) ersäuft werden.

Dazu zähle ich auch das Aufzwingen der Bedingungen und Meinungen der „siegreichen Seite“, und die damit einhergehende Angst vor dem Vae victis! verbaut humanere Möglichkeiten der Auseinandersetzung.

 

Die nächste Stufe ist (mir) das Zähmen. Diese eher feminine Art eines gewinnenden Verhaltens erscheint mir integrativer.

Der Dämon (aus dem Elementarischen) muss nicht vernichtet, sondern kann gezähmt und mitunter auch dienstbar gemacht werden. Bestes Beispiel aus dem Tierreich ist der lange Zähmungs-Prozess der Wölfe zu Hunden. Der Künstler Beuys hat während eines Amerika-Aufenthaltes einen Wolf gezähmt. Voraussetzung ist die Zeit für die nötige Auseinandersetzung, des Sich Befassen mit der Anderen, des einander Kennenlernens, des Verstehens und für den Prozess einer gemeinsamen Verwandelung. Schnelle Lösungen sind mir hier nicht möglich.

Ich behaupte, dass sich sich durch die Zähmung überhaupt erst Zivilisationen entstehen und zu entwickeln vermögen. Ein Beispiel dafür sind die Olympischen Spiele zu Ehren der Götter im Sport und Wettstreit als Kulturimpuls im alten Griechenland gegen die Kriege der Stadt-Staaten. Wie wäre es, diesen Impuls wieder aufzugreifen ?

Mit dem Gewinnen der Anderen meine ich nicht ein „Überzeugen“, worin mir wieder ein eher zwingender Charakter wohnt. Im Zähmen und Gewinnen kommt das Gemeinschaftliche, ein Stück gemeinsame Geschichte hinzu, denn erst diese schafft die Räume einer völlig neuen Art des Kämpfens … füreinander … mitunter auch zur Einsicht, wer oder was der unser beiden eigentliche Feind ist - ein Motiv, das immer wieder bei „Star Wars“ vorkommt.

Die dritte und mir edelste Stufe in der Entwicklung der Streitkräfte ist die Erlösung in der Nachfolge des Einen, der uns bereits erlöst hat und vorausgegangen ist: Jesus Christus.

Diese ist mir selbst noch in der Zukunft … Ich denke, sie hat mit Diakonie, Begleitung und noch mehr Zeit zu tun. Die vordergründigen Ziele verblassen angesichts dessen, was da zu tun sein wird … Schicksal … Jedenfalls wird mir dazu ein Leben im kleinen Glück (ohne Erfolgszwang) dienlicher sein. Ein Beispiel dazu ist mir im meditativen Begleiten des Coronavirus als Beitrag von Thomas Mayer begegnet.

 

Mahatma Ghandi hat sinngemäß ausgedrückt: Am Anfang wirst du totgeschwiegen, dann wirst du belächelt, dann diffamiert, dann wirst du bekämpft, aber dann wirst du siegen.

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