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E R D s E
L E V E N T Y S T
U F E N Als
Töpfermönch in Australien (für
Margit) Mitten
im Regenwald bei Lorne hat sich ein
Künstler einen
außergewöhnlichen Ort
geschaffen. Das
war meine erste Aufgabe:
Hier
aufzuräumen,
und da war so viel Schutt. Der Mieter, der
hier vorher lebte, hatte jede Menge
Müll aufgehäuft. Leere
Bierflaschen und alte Baustoffe
einfach nur Müll
Nachdem ich
ein Jahr lang hier gearbeitet hatte, kam
er vorbei und fragte, wo ist all mein
Metallschrott ? Und ich sagte, ich hab'
ihn dahin zurückgebracht, wo du ihn
her hast - in die Senke der
Mülldeponie. Dreißig
Jahre später ist aus dem abgelegenem
Grundstück das größte
Kulturzentrum und der
Hort für moderne Kunst in der Region
geworden. Es
war sehr einsam. Es kamen nur ganz wenige
Besucher, und am Tag fuhr vielleicht ein
Auto vorbei. Ich war froh, denn ich wollte
mich einfach nur auf meine Arbeit
konzentrieren. Ich hatte nur ganz wenige
Freunde. Obwohl Lorne nur zwei Kilometer
von hier entfernt ist, hatte ich keine
Beziehung zu dem Ort. Ich machte keinen
Sport, ging nicht an die Hotelbar trinken
ich lebte einfach nur wie ein
Mönch. Ein
Töpfermönch
Wie
ich die Künstler auswähle ? Es geht
weniger um ihren Ruf, als die Qualität ihrer
Arbeit und ihren kreativen Geist. Jung oder alt,
das spielt keine Rolle. Solange dieses Spirit
vorhanden ist, fördere ich das und sage, wenn
Du eine Ausstellung willst, kann ich Dir dabei
helfen. Es geht nicht ums Geld. Oftmals werden sie
sehr gut, und dann kommt ein Galerist aus Sydney
oder Melbourne und übernimmt sie
Das
ist in Ordnung, denn ich weiß, es kommt schon
wieder ein neuer. G.W.
ist aber nicht nur Kunstmanager, er sitzt auch
selbst noch im Atelier. Später, wenn die
Besucher gegangen sind, und er wieder allein im
Regenwald ist. Wir
gehen einfach mit dem Flow
So
einfach ist das
dann kommst Du zu
mehr Abstraktion
und machst etwas
anderes. G.W.
stammt aus Melbourne und er lernte die
Kunst der Keramik an verschiedenen Orten
der Welt, bevor er sich vor gut
dreißig Jahren in Lorne
niederließ. Hier findet er immer
neue Inspiration für seine
Werke. Hier
kann man eine Menge Sachen sehen, die ein
Gefühl von Natur wiedergeben
Ich
fange schon lange mit keiner Idee mehr an.
Die Idee kommt, während ich arbeite,
und es funktioniert. Es ist ganz leicht,
aber man braucht ein ganzes Leben, um
darauf zu kommen. Eleventy.at
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Und
jetzt hab ich hier Musik, Theater, Seminare, und
alle zwei Wochen neue Ausstellungen
Als junger Mann kam G.W. nach Lorne und
kaufte sich mit seinem letzten Geld ein
Grundstück im Regenwald. Damals war
es völlig verwahrlost.
Der Künstler hatte es in Eigenregie
errichtet. Vor allem die ersten Jahre hier
waren nicht einfach.