(für
Lisi)
Wenn
wieder mal ein Einsatzfahrzeug mit einem
Höllenlärm an uns vorbeibraust, seinen
Vorrang einfordernd uns wieder mal zur
Aufmerksamkeit zwingt, bin auch ich reflexartig
aufgewacht, habe wieder mal
unfreiwillig etwas mitgekriegt. Gleich
einem Er- oder Aufschrecken etwa, wenn man sagt
jetzt bin ich wach (geworden). Nicht,
dass ich vorhin geschlafen hätte - dies
wäre sowieso zu gefährlich im Verkehr -
aber doch fühle ich mich im Moment besonders
wach und hier, von außen, aus der
Großstadt, veranlasst.
Doch
wo bin ich eben gewesen ? Woraus bin ich
aufgewacht ?
Ich
(für mich) sage einmal: Aus dem Zustand des
Gewohnheits-Menschen. Der ist mir weder hellwach,
noch im tiefen Schlaf, vielleicht etwas
verträumt - sinnierend in Gedanken, in
gewohnt-vertrauten Gefühlen der Sympathie und
Antipathie, oder auch in gewohnten Mustern, welche
er sich in Laufe der Jahre zur Reduktion der
Komplexität eben entwickelt hat -
jedenfalls passiv (für
meine Freunde in Bewegung: passiv im Apollinischem.
Wer damit nichts anzufangen vermag oder
möchte, möge die andersfärbigen
Absätze gerne überspringen).
Manches
läuft ja auch wie im Schlaf
so automatisch, besser: wie von selbst.
Das betont mir, dass Jenes, das wie im
Schlaf läuft, vom Selbst errungen worden
ist. Alles Errungene wird später zum
Gegebenem. Beim Einmaleins etwa spart es auf diese
Weise Zeit zu wissen, dass vier mal fünf
zwanzig ist, statt jedesmal nachzurechnen oder dies
erforschend zu ergründen.
Daher
ist mir das zuvor Errungene, das mir jetzt als
Gegebenheit im Alltag zur Seite steht, meine
Ausgangslage - meine Anfangsposition - für
weitere Überlegungen.
Eine
musikalische Entsprechung dazu wohnt mir in der
Terz.
Sie ist mir da so verträumt
normal,
und ich bin da noch eher in mir als wach in der
Außenwelt. Jedoch nehme ich sie soweit
wahr und ich interagiere auch mit ihr. Im Dur
schicke ich etwas von mir hinaus. Ich
grüße die Welt, etwa mit einem
Hallo oder mit den zwei bekannten
Tönen an einer Türglocke
und im
Moll werde ich von etwas berührt, das mir
zu Herzen geht.
Ich
treffe hierzu jetzt die Annahme, dass die
weiteren Schritte von einer Moll-Terz
(vielleicht mal in Forte) ausgelöst werden
- vorausgesetzt ich habe Interesse, aus meinen
Gewohnheiten nicht nur im Dur hinaus zu blicken,
sondern auch hinaus zu
gehen.
Bringt
mich der Schmerz - etwas, das mir zu Herzen geht -
in Bewegung ? Geht nicht jede wahrhaftige Bewegung
vom Herzen aus ?
Fühle
ich mich von etwas betroffen - bin ich getroffen -
so kommt (in mir) etwas in Bewegung, und zwar in
zwei Richtungen: Zum einen werde ich wach und
anwesend, und zum anderen fange ich an, Fragen zu
stellen. Ob gleichzeitig, oder ob in der einen oder
anderen Reihenfolge, ist mir an dieser Stelle egal.
Dies wird bei jeder anders sein.
Das
eine ist die Richtung zur Welt. Da bin ich jetzt
ganz in mir inkarniert, eben
aufgewacht und im Hier und
Jetzt wie vorhin beschrieben.
Das
andere ist die Richtung zu mir. Da gehe ich jetzt
eher in mich, aber auch bewusst-wacher, und ich
komme ins Fragen. Dem kann ich z.B. mit Interesse
an Sachverhalten, mit Rückblicke auf
ähnlich erlebte Situationen in meiner
Vergangenheit, mit Aufnahme von Kontakten und
Gesprächen mit Freunden, bzw. Mit-Betroffenen,
nachgehen. Da gibt es viele
Möglichkeiten.
Eine
musikalische Entsprechung zum einen finde ich in
der Quart.
Sie ist uns vom Lärm der Einsatzfahrzeuge, und
inzwischen wohl auch von der Politik und den
Medien, bekannt - zumindest, was die Betroffenheit
angeht. Denn diesmal sind so gut wie alle
betroffen. Unterschiedliche politische Meinungen
zur Atomkraft, zu Hainburg, zur
(Wirtschafts-)Liberalisierung, zu Privatisierungen,
zu Sparpaketen (auch im Gesundheitsbereich), zu
Religionen, zum Bildungswesen, etc.; oder auch
unterschiedliche Weltanschauungen mit Sachverhalten
zu einem Thema, habe ich vertreten können,
ohne zwingend
- den
Arzt aufsuchen
- ein
Medikament einnehmen oder verimpfen
lassen
- am
Berg Schuhwerk bestimmter Art tragen
- im
öffentlichen Verkehr oder im Büro mein
Gesicht verdecken
- beim
Essengehen ein entsprechendes Zertifikat
mitführen
- den
von Wildfremden (ohne Kenntnis von mir und
Abstimmung mit mir) definierten Zustand meiner
Gesundheit nachweisen
- usw.
zu
müssen.
Das
Vertreten unterschiedlicher Meinungen ist allen
Menschen bei uns im Rahmen der Gesetze möglich
gewesen.
So kann ich mir nur schwer vorstellen, dass jetzt
unsere Gegenwart in jeder von uns nichts in Gang
gebracht hat.
Eine
musikalische Entsprechung zum anderen finde ich
in der Sekund.
Diese liegt näher bei mir, nicht beim
Gewohnheitsmenschen, sondern bei
mir,
und jetzt wird es (mir) wirklich spannend
als
Wesen. Denn
meine wesentlichen Fragen hängen mit meiner
Aufgabe im weiteren - grundsätzlicheren -
Sinn in der Welt zusammen. Letztlich führen
sie mich zum Wofür bin ich in der
Welt ?
also zum Schicksal
zu
meinem Schicksal
zu unserem Schicksal
in Beruf, Familie, Partnerschaft,
Freunde, Begegnungen, etc.
Da
erinnere ich gerne an das Unsere
Begegnung ist kein Zufall
Nichts
geschieht zufällig
!
*).
Verfolge
ich die Richtung zu mir weiter, kann es zum
Meditieren und/oder auch zum Sinnstiftenden aus der
Religion, z.B. aus dem Christentum (Christus
in mir
), kommen.
Aber das ist (mir) individuell ganz
verschieden.
Eine
musikalische Entsprechung begegnet mir in der
Prim.
Von der Sekund ausgehend zur Frage Wer bin
ich ? Dazu möchte aus Respekt zu den
Individuen nichts weiter anführen,
außer das Eine:
Ich bin der Meinung, dass unsere Zukunft davon
abhängen wird, ob sich Menschen selbst als
Wesen aufgreifen und sich selbst ins Spiel
bringen, oder ob sie sich praktisch aufgeben
werden. Wir leben in einer Wende-Zeit der
Entscheidungen - vergleichbar mit (m)einem
Bedarf nach Bekenntnis.
Nun
greife ich aus meinem Bouquet der Bilder jenes der
Taufe auf: Darin erfolgt ein Eintauchen ins Wasser
und dann daraus das Auftauchen. Bei bestimmten
christlichen Glaubensgemeinschaften erfolgt dies
dreimal hintereinander. Beim Eintauchen gehe ich
durch einen Tiefpunkt hindurch und komme daraus
seelisch gewendet, verwandelt wieder
hervor: Der Himmel ist mir durch die Gnade Christi
geöffnet (worden). Nehme ich diese an und
beschreite den Weg den Weg zur Nachfolge,
eröffnen sich mir neue Möglichkeiten und
weitere Schritte
Heavens
Open
Im
Jahreskreis findet sich in Weihnachten, bzw. in der
Winter-Sonnenwende, eine Entsprechung zum
Tiefpunkt. Da hindurchgeschritten kommt Licht ins
Dunkel, die Tage werden wieder
länger.
Eine
musikalische Entsprechung findet sich mir dazu
im
Übergang
von der Quart zur Quint, also vom unteren in den
oberen Tetrakord. In den Tonwinkeln (aus den in
der C Dur angewendeten Stufenintervalle) dazu,
erfolgt nach der Quart ebenso ein durch den
Tiefpunkt Hindurchgehen (Tritonus) mit einem
Wenden der Arme und Handflächen von unten
nach oben, sowie ein
Sprung
vom Zusammenstehen der Beine zu einer
Öffnung. Um zu springen, muss ich etwas in
die Knie gehen, um dann wieder licht aufrecht zu
stehen.
Das
Wenden erfolgt bei den Armen und
Handflächen gleich einer Sekund
und
von der Quart zur Quint ist es eine melodische
Sekund.
Jene
Quint wird mir dann in Beziehung zur Welt ein
neuer Ausgangspunkt, worin ich mich immer wieder
hinein begebe(n muss), denn dies erfolgt mir
nicht wie im Schlaf, sondern im Wachen.
Ein Beispiel dazu habe ich mit der
schwebenden
Quint
beschrieben.
Sie
will immer immer neu ergriffen werden
Tag
für Tag
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