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G E R D s

E L E V E N T Y

K U R SZ W E C H S E L

Bringe Opfer, oder werde selber eins

für Martina

 

Seit ich (Gerd) versuche, mir zu „Corona“ einen Reim zu machen, greife ich stets in den Gatsch. Daraus habe ich neulich eine von vielen Absurditäten aufgegriffen:

„Wenn einer krank ist, muss man ihm helfen. Auch, wenn es ein Römer ist.“ sagt schon Miraculix aus dem Asterix Universum, während jenes Triumvirat von Asterix, Obelix und ihm nach Condate reisen.

„Wenn einer krank ist, muss man ihm helfen. Auch, wenn er ungeimpft ist.“ scheint (kleiner) man heute (undifferenziert) zu meinen, aber niemals vor laufender Kamera oder lauschender Presse auszusprechen. Das ist doch selbstverständlich, oder ? … und bedarf keiner Diskussion.

Aber wenn einer gesund ist, dann gibt es Schläge … politische Schläge:

Entweder verpflichtende Stiche - aber damit hat sich's noch lange nicht: Lockdown für null- bis vielfach Geimpfte, Maskenpflicht in Öffis, und auch im Büro - selbst wenn alle mehrfach geimpft sind. Von den Schüler*innen und deren Familien fang' ich gar nicht erst an, zu erzählen …

Andernfalls zum Beispiel zünftige Strafen, Mobbing, Rufmord im medialen Sozial-Raum … Selbst Ärzte kommen in Bedrängnis ...
woraus sich ebenso zünftige Streitereien ergeben können, etwa zwischen Anwälten, Politikern, oder sogar zwischen Freunden.

Aber wenn die Römer gesund ist, dann gibt’s eine zünftige Keilerei … praktiziert unser liebenswürdiger Obelix in Condate und anderswo -
und meint dazu, dass manchmal, ja manchmal, die Römer ein kleines bisschen Haue gern haben ...
Willst Du da noch gesund sein ?

Also ist dies doch nicht so absurd ? Was wir alles vom Triumvirat des Asterix-Universums lernen können ! ...
Tropf, tropf, trief ! ... Ach, Du unerlöste Zwei ... Vergessen wir's ?

 

Mit der bislang mir vertrauten Logik, dem Verstand, oder mit folgerichtigem Denken aus meinen Erfahrungen, komme ich jedenfalls nicht weiter.
Da erscheint mir wahrlich
„prinzipiell alles möglich“ - so wie mir ein Kollege vor Jahren das mal in Zusammenhang bei ganz bestimmten Verfahrensarten erzählt hat.

Deswegen habe ich vor rund einem Jahr das vorausschauende Ausmalen oder Erahnen des Kommenden mittels bisheriger Denkweise in Sachen „Corona“ aufgegeben und mich von der Erfahrung Simeons bei der Jesu Darstellung im Tempel inspirieren lassen, worüber ich in der Ausgabe „Gut so“ erzählt habe.

Inzwischen habe ich erfahren, dass ein Wandern von Standpunkt zu Standpunkt interessant sein kann. Nicht etwa, dass ich keinen hätte, sondern gerade deshalb, weil ich einen eigenen habe und mich für die eine oder andere Form (im Spielraum zu bewegen) entschieden habe, kann ich es mir leisten beweglich zu sein, mir die Andere einfach anzuschauen, ohne in das andere Lager überlaufen zu müssen. Beim Islam in meinem biografischen Vorfrühling zur Eurythmie hin ist mir dies auch schon geglückt.

Wenn es mir (mental) möglich ist, mich nicht zu beschweren, dann habe ich Glück … denn das Beschweren verminderte meine Beweglich- und Reise-Fähigkeit.
Statt (m)einem bislang gewohnten Beiwohnen der Schlagabtäusche, versetze ich mich (lieber) in der Anderen Position und - wenn möglich - bewege ich mich in ihrer Form ein Stück weit mit … um sie
kennenzulernen.

Ich leugne nicht, dass mir dies mitunter recht anstrengend und zeitaufwändig sein kann, aber dies vermag mir ein Anlass, meine Ansprüche zu überprüfen, zu werden.
Bedeutet nicht ein ein Stück weit Mitgehen mit der Anderen Diakonie ? „... und wenn Dich eine nötigt, eine Meile mit ihr mitzugehen, dann gehe mit ihr zwei ...“ ?

Dies hat mir gestattet, mal einen der Impf-Gegner möglichen Gedanken zu erfassen:

(Vielleicht im Mitgehen mit dem „Main-Stream“) … Ich könnte das Opfer bringen, laut der Bitte unseres Bundespräsidenten (Ende August 2021) Teil der Lösung zu werden, mich impfen zu lassen …
weniger aus medizinischen Gründen, denn die überzeugen mich nicht … aber aus Gründen, etwas sichtbar zu machen - und damit etwas zu bewirken.

Wenn so gut wie alle geimpft sind, dann tritt „das Wunder“ ein, und die Pandemie findet ihr Ende - oder das Scheitern des Experimentes neuer Technologien auf Gentherapiebasis (mRNA, Vektor) wird dann auch für die „breite Masse“ sichtbar und kann dann nicht mehr geleugnet werden. (Vielleicht mag es anderswo sichtbar sein, aber für die meisten, die hier leben, eben nicht.)

Tritt „das Wunder“ ein, haben wir die Chance, daraus etwas dazuzulernen. Wird das Scheitern für alle sichtbar, haben wir etwas bewegt.
Vielleicht wird es etwas dazwischen. Wir werden allerdings etwas bewegt haben - auf jeden Fall.

Seltsamerweise ist mir dieser Gedanke am selben Tag - vielleicht sogar zeitgleich - mit dem Beschluss der Regierung (beim Tiroler Treffen) in Österreich eine Impfpflicht einzuführen, gekommen.

Das halte ich für keinen Zufall mehr.

 

Nun ein anderer Gedanke, denn derer gibt es viele:

Ich könnte das Opfer bringen, dies was ich von „der Politik“, „den Entscheidungsträgern“, „den Experten“, „der Kirche“ … erwarte, nun selber tun.
Mein (Er-)Warten, dass „die anderen“ etwas tun und etwas entscheiden, was mir in den Kram passt, nun beenden und selbst

* abwägen und eine Balance „in den Maßnahmen“ (d.h. meinen Entscheidungen) suchen,

* eingehen auf andere (u.a. welche, die nicht meiner Ansicht sind), sie versuchen zu verstehen und dies „in meinen Maßnahmen“ zu berücksichtigen,

* predigen, was meines Erachtens unsere Kirche hätte sagen können (Zuversicht, Vertrauen, Lebensmut, Christus als Heiland verstehen ...),

* Abschied von eigenen Einseitigkeiten nehmen - vom Anspruch, dass meine Umgebung so leben muss, wie ich mir das vorstelle, zu lassen,

* meinen Spiel-Raum aufgreifen und mich darin bewegen, oder mit anderen Worten: meine Möglichkeiten entdecken und beginnen zu nutzen.

 

Da kann es eben von mir selbst abhängig sein, ob mich zu etwas gezwungen fühle, oder frei für etwas zu bewegen geworden bin. Wie nah liegt dies beeinander.
So oder so scheint die Gegenwart Opfer von uns abzuverlangen, oder uns Anlässe dafür zu geben, dies so zu empfinden.

Ich meine, so oder so ist jede hiervon betroffen und muss sich entscheiden, welche Rolle sie darin spielen und sich bewegen will. Auch keine Entscheidung ist eine Entscheidung …
Wie auch keine Antwort eine Antwort zu sein vermag. Aber was ist dann die Frage unserer uns Opfer abverlangenden
spannend-vibrierenden Gegenwart, worin wir um unser Gleichgewicht ringen müssen ?

Hierzu habe ich (m)eine Möglichkeit des „Tanzes des Heiligen Yü“ beschrieben. Es ist ein kleines Drama, bildhaft als Dialog der Tanzenden zwischen der ihr kommenden Zukunft und der hinter ihr liegenden Vergangenheit im Raum der Gegenwart erzählt.

Daraus ist mir der Wind vom Donner (der politischen Maßnahmen) zur Mitte und weiter zum Himmel, woraus sich die Tanzende dann der Welt zuwendet, als ein Weg zur Frage und zu weiteren Schritten erschienen.
Jene Frage muss nicht eine aus der kleinen Geschichte sein … sie mag auch individuell zu sein …
und da geht es auch gleich weiter.

 

Aber mir existieren nicht nur Möglichkeiten aus der Kunst, sondern ich darf dazu auch etwas anderes - für viele Grundsätzlicheres - aufgreifen:

In meinem Unkreis gibt es Menschen, die meinen, dass das Opfer Jesu Christi sein Eintritt in unsere Welt gewesen ist. Denn alle Geborenen sind bereits dem Tod geweiht, so oder so.
So kann eine Zuwendung zur Welt, ein Eintritt in die Welt - in das Mit-Gestalten - als Nachfolge Christi verstanden werden.

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