für
Donata
Unserer
Vereinigung Phantasie Spiele beschränken sich
keineswegs auf die Völker der Cinque Terre -
auch wenn sie den Löwenanteil an Geschichten
in unserem Organ einnehmen und jetzt nur von mir,
mitunter mit Lisis Anregungen, fortgeführt
werden.
So
werden in unseren Spielen auch bekannte Charaktere,
wie etwa aus dem Asterix-Universum,
aufgeriffen. Dazu sind hier in der Zeitung zum
einen Geschichten fortgesetzt worden
(Troubadix
als enneagrammische
Vier), und zum anderen eine bestehende Geschichte
aus der Sicht eines Neben-Charakters
(Tennisplatzis
als enneagrammische Fünf) erzählt worden.
In einem unserer Textbände auf- und
zugeschnappt mit gleichnamiger
Lesung
in Kobersdorf erwähnt Evamaria das Triumvirat
von Asterix, Obelix und Miraculix.
Zuletzt
habe ich (Gerd) auch Obelix als Nebenfigur
ohne Mitspracherecht, wie er das einmal von
sich selbst behauptet
hat, aufgegriffen. Darin habe ich begonnen, mir von
ihm ein eigenes Bild zu machen, das vom
üblichen Bild eines dicken Schwergewichts
abweicht. Übrigens kann man mit diesem
üblichen Bild Obelix ganz schön
ärgern und dabei eine fangen
Inzwischen
halte ich ihn für einen interessanten und
teils unverstandenen Charakter, wobei ihm Letzteres
gar nicht stört. Unterschiedlich zu meinem
Lieblingsbarden aus dem Dorf, lebt mir Obelix
so dahin
, manchmal so ein
bisschen in seiner eigenen kleinen Welt. Wer von
uns nicht auch ?
Mit
meinem etwas anderen Bild von Obelix habe ich im
Zusammenhang mit den Zaubertrank angefangen.
Darin habe ich auch seinen besten Freund Asterix
als ergänzenden Kontrast erwähnt. Jenes
Charakter-Paar findet sich übrigens u.a. auch
in Bud Spencer und Terence Hill, oder eventuell bei
Goofy und Micky in etwas anderer Weise. Gemeinsam
haben die Paare zwei Eigenschaften, welche mich -
weiter gedacht - bis zum Paar von Punkt und Umraum
führen:
Der
eine (z.B. Asterix) klein, wach, konzentriert,
verdichtet, geballt und aktiv, während der
andere (Obelix) groß, weit und ausgedehnt
ist; mitunter auch ruhig und verträumt. Doch
beide brauchen sich einander, was auch gut bei
Micky und Goofy herauskommt. Micky wäre mir in
seiner analytischen Konzentration ohne seinem
Freund Goofy, der (ohne es zu merken) aus der Weite
Erstaunliches anbringt, verloren; und Goofy
würde ohne Micky das Wunderbare, auf welches
er trifft, gar nicht mal als Solches
wahrnehmen.
Der
Punkt bringt mir die Wachheit, der
Umraum das Besondere - und beides
zusammen das Abenteuer.
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Also
ist mir Obelix kein dickes
Schwergewicht, sondern in der
Leichte
ausgedehnt - gleich einem Ballon. Seine
Kraft wendet er (auch) an, um sich im
Gleichgewicht zu halten und nicht im Winde
davon zu fliegen. Wenn er sich im
Gleichgewicht hält, erinnert mich
seine körperliche Silhouette an eine
Quint-Kugel, wie ich sie auch
bei manchen Pflanzen im Frühjahr,
bevor sie ihre Blüten öffnen,
gesehen habe.
Dem
Obelix fällt auch vieles leicht, uns
am deutlichsten am Tragen von
Hinkelsteinen sichtbar. Alleine in der
Kraft scheint mir sein Potenzial jedoch
nicht ausgeschöpft, denn sie betont
nur die lastende Schwere zu
einem Schwer-Punkt hin. Ich vermisse dazu
das aufsteigende Licht, das
von einer Licht-Quelle
ausstrahlt.
Kann
der Schwere nur mit der Kraft begegnet
werden ?
Schon
in der aufrechten Haltung und im Anwenden
von Techniken gesellen sich weitere
Aspekte hinzu. Spielen auch noch die Seele
und das Wesen mit, erweitern sich (mir)
die Möglichkeiten um ein
Beträchtliches.
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Jetzt ist mir schon klar, dass sich die Autoren
über Obelix keine derartigen Gedanken
über die Schwere und Leichte gemacht haben,
und dass es ihnen im Asterix-Universum um etwas
anderes gegangen ist.
Ich beschreite in Erzählungen jedoch oft einen
umgekehrten Weg:
Viele
Autoren kommen von der Realität in die
Scheinwelt, um auf einfache und mitunter
amüsante Weise auf komplexe Sachverhalte
aufmerksam zu machen. Ich greife durchaus
Geschichten und Charaktere aus der Scheinwelt auf,
lasse mich von ihnen inspirieren
bewege
sie
und finde auf anderen Ebenen mitunter
Entsprechungen in der Realität. Gerne besuche
ich dabei Nebenrollen - oder eben Nebenfiguren ohne
Mitspracherecht - um in den Charakteren selbst
Geschichten fortzusetzen, aufzuzeigen, was in ihnen
wohnt und noch brach liegt - wo quasi noch
der Porsche in der Garage
steht.
So
auch bei Obelix.
Eine
Erweiterung der Möglichkeiten liegt mir z.B.
in der Gleichwertigkeit
der Leichte mit der gewohnten Schwere. Die Leichte
ist mir da eine autonome Eigenschaft, und sie
stellt sich nicht bloß aus der Kompensation
von Schwere und Masse durch die vom Zaubertrank
verliehene Kraft ein. Könnte sie da nicht
besser eine weitere Eigenschaft des Zaubertranks
sein ?: Dem, der davon getrunken hat,
fällt
einfach vieles
leicht.
Ob er jetzt dadurch selbst
in die Leichte gelangt und etwas damit anzufangen
weiß, oder ob er sich alleine der Magie und
der zünftigen Keilerei erfreut, sei ihm
überlassen.
Mit
der Schwere bildet die Leichte zudem ein Paar,
gleich wie Stoffliches und Lichtes, oder wie beim
Feuer-Element Licht und Rauch.
Warum
also nicht auch bei Obelix' Charakter gleich
vorgehen, wie bei Asterix ?
Bei
Asterix finden sich auch Eigenschaften der Leichte,
die - wie Miraculix meint - aus ihm selbst kommen:
die Wendigkeit und Beweglichkeit, ausgedrückt
durch den Flügelhelm des Hermes oder auch des
Merkurs, dessen Farbe sich im Bart und im
Gesichtshaar von Asterix zeigt.
So
könnte Obelix vieles leicht fallen, weil er
einfach in die Leichte gelangt ist, darin lebt, und
sich dies
beim ihm als gewohnte Kraft und
Stärke zeigt.
Dies unterscheidet ihn dann von Asterix, aber warum
soll sich bei Obelix nicht auch eine Eigenschaft
finden, die aus ihm selbst kommt ?
Zum Beispiel (s)eine Kraft des Sich
Haltens
in der Leichte, was sich in der Scheinwelt des
Asterix-Universums als ein geführtes
Fliegen
auswirken könnte.
So
abwegig ist dies gar nicht. So hat Miraculix im
Kampf der Häuptlinge einen Trank
zubereitet, worauf sich ein Römer, der davon
getrunken hat, sehr leicht gefühlt und drauf
zu fliegen begonnen hat.
Der war freilich verloren darin, weil er sich darin
nicht zurechtfinden konnte, aber die Eule, die ihn
begleitet, freut sich über den leichten
Römer
ein richtiger Kumpel, meint
sie.
Wenn
Obelix also gleichwertiger zum Asterix
auch über eine Kraft, die aus ihm selbst
kommt, verfügte (er könnte sie sich ja
erlernend angeeignet haben), könnte er in
seiner ausgedehnten Leichte nicht nur Hinkelsteine
tragen, sondern auch andere Gegenstände, Tiere
und Menschen tragen
in seinem geführten
Fliegen mittragen. Er gliche dann dem Fakir
Erindjah aus dem Morgenland
und bräuchte nicht mal einen Teppich
dazu.
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