Eleventy.at - Ausgaben - Themen - Titel - zurückblättern - weiterblättern

G E R D s

E L E V E N T Y

F R Ü H L I N G S E R W A C H s E N

Worüber unser Organ berichtet

Schon seit Gründung unserer Vereinigung ist die Zeitung eine der Quellen, gleich Thomas Gedichten, gewesen. Beide Quellen sind meines Erachtens nie ein Spiegel des Verein oder dessen Mitglieder gewesen.
Vielmehr umgekehrt: Die Vereinigung erwächst aus den Quellen, welche sich in ein gemeinsames Wirken eben vereinigen.

Aktive Mitglieder bringen sich in eine der beiden oder in beiden Quellen ein, oder sie erschließen selbst welche, und wirken darin mit. Sie gestalten mit. Von Anfang an ist unsere Geschichte von unseren Mitgliedern geschrieben worden. Durch das Ausprobieren, Dazulernen und Hinterfragen seiner eigenen Erlebnisse die Welt zu erkennen, ist als eigenes Thema bislang nicht angesprochen worden, wohl aber angewendet in unserem thematischen Arbeiten, veröffentlicht im Themenblog unseres Organ.

Ich gestehe jedem das Recht zu, einige meiner Beiträge als Überhöhung der und Hineininterpretieren in meine Erlebnisse zu empfinden, denn jenes Empfinden des Lesers ist mir da weder „richtig“ noch „falsch“. Deshalb lasse ich das auch so stehen, obwohl ich von mir selbst dies nicht sagen kann. Wäre dem so, könnte ich nämlich keine Eurythmie machen, nichts dergleichen umsetzen. Konzipieren alleine ginge vielleicht noch, aber in der Umsetzung fielen mir jene „Fehler“ aus Übertreibungen und dem Schwellgen in eigenen Vorstellungen gleich auf.

Ich muss mich aus der Umsetzung mit oder sogar durch meinem Leib geradezu korrigieren lassen - oder eben schon von vornherein „wahrhaftiger“ komponieren.
Würde ich nicht ausprobieren, dazulernen und meine eigenen Erlebnisse, z.B. durch das umsetzende Bewegen, hinterfragen (lassen), würde ich am Leibe erkranken und könnte auch im Beruf nicht bestehen.

Daher stimme ich jener Behauptung aus meinem Stande nicht zu - aber muss aus Respekt ebenso das so stehen lassen.
Es ist eben, was ist. Und jene Empfindungen, bzw. jenes daraus Formulierte, existiert nun mal … „Es ist, was es ist …“

Dennoch zeigt mir dies, ich werde wohl weiterhin Eurythmie machen, um im Ausdruck weiter voran zu kommen … und mich vielleicht mehr auf das Erzählen, auf Dialoge, verlegen, als „frontal“ zu schreiben - mal sehen.

 

Doch zurück zu unserem Organ. Nicht nur, aber auch hauptsächlich, wegen Corona hat sich in unserem Verein im letzten Jahr, außer der Zeitung, eben nichts abgespielt.
Freilich kann eine Aktivität im Verhältnis zu der ihr umgebenden Inaktivität als nicht stimmig oder als nicht passend erlebt werden.

Unser Organ berichtet schon aus vereinsgesetzlichen Gründen natürlich vom Verein, aber es bringt auch etwas ein. Es steht einfach im Austausch mit seinen Lesern, egal, ob Vereinsmitglied oder nicht. Es ist eine Quelle für den Verein, und der Verein eine Quelle für die Zeitung. Das Organ ist mir lediglich an den Vereinszweck und an das -thema gebunden. Es vermag darin selbst Beziehungen mit künstlerischen Mitteln zu unterhalten. Eigentlich verhält sich dies gleich wie bei unserer zweiten Quelle, den Textbänden mit unseren Lesungen.

Mir erwächst das aus einem Verein Wahr- und Vernehmbare, über welches sich zu berichten freilich lohnt, eben aus dessen Taten. Vielleicht schmeichelt oder erschreckt auch manchem/n Leser, dass unser Verein oder dessen Organ als Vorfeld, oder -organisation der Anthroposophie betrachtet werden könnte. Eine interessante Idee, aber dem ist bei uns nicht so: Dafür fehlen zum einen die Mitglieder und zum anderen entsprechende Aktionen, Beschlüsse oder kommunizierte Absichten. Außerdem existieren bereits anthroposophische Zweige und Vereine ... Bedarf es da einer „Vorfeldorganisation“ ?

Doch darf ich mir die Frage stellen, ob, wie und warum solch ein Eindruck erwächst, oder schon erwachsen ist ? Liegt dies an meinen eurythmisch inspirierten / gefärbten Beiträgen und Geschichten ? Bin ich dadurch zu einem Mitteilenden anthroposophischer Inhalte geworden ? Dies will und mag ich gar nicht von mir selbst behaupten, das können nur meine Mitmenschen - gleich wie in einem Wiener Kaffeehaus sich ein Gast niemals selbst zum Stammgast erklärt, sondern vom Personal dort entsprechend behandelt wird und dadurch diesen Status verliehen bekommt.

 

Jedenfalls ermöglicht unser Organ jedem Mitglied, sich hier zu beteiligen und damit z.B. einem empfundenen Überhang „anthroposophischer Erscheinung“ entgegen zu wirken - wie gerade eben.

Außerdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass unser Verein zu mehr als Online-Schriftlichkeiten im Stande ist - vermögen diese doch auch nur Ausdruck von Haltung, Leben, lebendigem Dazwischen und daraus weiterer Aktivitäten zu sein. Da möchte ich (auch), dass sich die Online-Schriftlichkeit, beziehungsweise der Ausdruck, uns nicht vor dem Wesentlichen stellt, bzw. als Solches verstanden wird. Diese Zeitung braucht nicht überbewertet zu werden.

Im Umgang mit Verschiedenem haben wir uns gewöhnt:

„Ihr ... das ist ... entweder seid ihr genial oder ganz verrückt!“ rief Jan, als er langsam begriff, was das alles bedeutete.

Rotbart atmete tief durch und lächelte glücklich. „Diese ganze Atmosphäre muss ich in mich aufnehmen.
Es ist doch faszinierend, wie sich Welten begegnen und dadurch erweitern, ein schönes Gefühl, sanft und duftig.“

„Duftig?“ Jack Gun, der für die Poesie nicht viel übrig hatte, brummte, dass ihm Benzin und Bier allemal lieber wäre.

Das wird Rotbart schon überleben … Umgekehrt kommen auch die anderen mit Rotbart zurecht.

Die anderen überhörten diese Bemerkung, weil sie wussten, dass sie nicht so gemeint war.

Vielleicht sollten wir mal wieder eine Cruiser Tour machen:

Sofort drängten sie Jan, das Motorrad auszuprobieren und mit ihnen auf eine Spritztour zu gehen. Sie fuhren eine sehr schöne, wenig befahrene Strecke durch den Wald, durch dessen langsam gelb werdendes Laub die Sonne schien.

Dies lässt sich unabhängig unterschiedlicher Weltanschauungen durchführen. Wir kommen mal raus, life zusammen, auf andere Gedanken - und unser Organ zu anderen Beiträgen. Meine Vespa habe ich schon ausgewintert.

Eleventy.at - Ausgaben - Themen - Titel - zurückblättern - weiterblättern