für
Thomas
Im
Beginnen (an Hand der vorigen Ausführungen)
mich (Gerd) ein wenig in Obelix hinein zu
versetzen, bin ich darauf gekommen, dass mir das
Beschreiben hier viel schwieriger fällt als
dies bei Tennisplatzis
der Fall gewesen ist. Während der Ägypter
auf Reisen aus stillem
Interesse
innerlich wach und rege ist, obwohl er recht wenig
in Tat und Wort mit seiner Umwelt interagiert,
kommt mir das bei Obelix nicht so vor, obwohl der
mitunter mehr auf seine Umwelt einwirkt
Was
da so in ihm vorgeht, vermag ich schwer in Worte zu
fassen
Vielleicht
aber auch, weil sich das sprachlich nicht so
ausdrücken lässt
Aber vielleicht
musikalisch
wie so ein kleines Kind träumend seine
innere Melodie vor sich hinsummt ?
Ein
großes Kind also ?
mir aber
keineswegs ein Peter Pan Syndrom,
sondern ganz etwas Anderes (Tragisches, wenn man es
so sehen will)
Gehe
ich davon aus, dass der Mensch durch keine
Big Bang Geburt, sondern
allmählich auf die Welt kommt, zumal er -
biologisch gesehen - eine Frühgeburt und
weniger
fest-gelegt
ist, was ihm Lernmöglichkeiten bietet und
weitere Entwicklungen gestattet, ist auch Obelix
als Baby oder kleines Kind (normalerweise) in
Vielem noch mehr im Himmel, als in der
Welt, selbst der physische Leib ist weich und
noch
nicht
- etwa in eine Selbsttragefähigkeit -
so
fest
verdichtet.
Da
fällt er nun in den Kessel mit dem Zaubertrank
!
Dieser
Trank des Druiden verleiht sogleich, nachdem man
ihn getrunken hat, übermenschliche
Kräfte. Viele heben da kurz ab und fangen sich
dann gleich wieder.
So wirkt er einerseits rasch weitend und explosiv,
was ja auch der Riesen-Kraft, die er verleiht,
entspricht
- und andererseits wohnt in ihm
eine Gegenkraft, welche die kurz Abgehobenen gleich
wieder einfängt, also rasch verengend, diese
riesige Kraft konzentrierend, damit sie vom Krieger
im Nahkampf oder im Laufen eingesetzt werden
kann.
Mit
der richtigen Dosis halten sich die ex- und
implodierenden Kräfte die Waage.
Wenn jedoch zuviel getrunken wird, überwiegen
die implodierenden Kräfte, was sich in der
Episode
Obelix auf Kreuzfahrt des
Asterix-Universums
als Verhärtung bis zur Erstarrung zu Granit
zeigt.
Es
ist Obelix Glück - und stille Tragik in
weiterer Folge zugleich - dass er noch als Baby
oder Kleinkind in den Trank gefallen
ist.
Weil
er in dieser Lebensphase noch wenig (in die Welt
hinein) verdichet gewesen ist, hat die zu hohe
Dosis etwas anderes als bei Erwachsenen bewirkt:
Das rasch Weitende als Überbringer der
Riesen-Kraft ist ihm geblieben
er ist noch
geweitet genug für diese Kraft gewesen
Das dazu rasch verengende, das diese Kraft
verdichtend einfängt (damit der Mensch nicht
aus seinem Leib herausgeschleudert wird), hat ihn
leiblich nur verdichtend in die Welt
geworfen, und nicht zu Granit erstarren
lassen.
In
vielerlei - seelischer - Hinsicht ist er daher
noch mehr im Himmel, als in der Welt
kindlich geblieben.
Er kann
gar nicht erwachsen werden, weil er in anderer
Hinsicht - physioleiblich - ja schon genug in die
Welt verdichtet worden ist.
Obelix
müsste - meiner Empfindung nach - eigentlich
weniger gezeichnet als eher gemalt
werden.
Asterix
als Kontrast dazu ist klein, schlank und
konturenreich. Er ist ganz in der Welt, ganz
in seine Tube inkarniert. Obelix ist
groß,
weit und
ausgedehnt
(ein schöner Gegensatz
), ja schon eher
eine Art bauschige Wolke
gleich einem
kraftvollen Sch, so etwa wie im
Titelbild
zur Ausgabe Berghimmel
als ein
Zwerg oder ein kleiner Mensch.
Da
er nun mal als physioleiblicher Mensch auf Erden
gezeichnet werden musste, wirkt es rundlich und
dick
immerhin dies
gleich einer schattenwerfenden Sommerwolke
mit nur einem Kleidungsstück bis ganz hinauf
zur Brust und unter seine Arme.
Ganz
zu recht fühlt er sich nicht als dick, weil er
nicht dick ist,
sondern auf Grund der Gegebenheiten im
Asterix-Universum vielen als dick erscheinen
muss.
Da dicke Menschen in der Regel (unfreiwillig) auch
über viel Gewicht verfügen, wird dem
Obelix eine Schwere angedichtet, obwohl er mir eher
leicht vorkommt.
Vielleicht
hätte der Zaubertrank in seiner Riesigkeit bei
Obelix weniger eine physische Kraft als mehr die
Gegebenheit des Schwebens und Fliegens verleihen
können ?
Das ballonartige Aussehen von Obelix verleitet
schon zur Annahme, dass der jederzeit, gleich einem
Ballon, auf Reisen zu gehen vermag
eine gar
übermenschliche Kraft
anderer
Art.
Ob
er deshalb einen Hinkelstein als Beschwerung
benötigt ?
*
So
erzähle ich teils auf musikalische
Weise von der schönen Reise Idefix, Obelix und
seiner Freunde weiter
und zwar ihn melodisch summend lassend, z.B.
wie im Bild: in der Tonhöhe der Hauptstimme
gleich der Kontur der Landschaftssilouhette, und in
der Oberstimme der Grenze der darüber
liegenden Wolken dargestellt
So
gemütvoll
stelle ich mir Obelix vor
Für
musikalisch Interessierte: Weil sich das Medium,
wodurch unsere Zeitung erscheint, eher für
verbale Beschreibungen als für Zeichnungen
eignet, werde ich jenes Summen auf Obelix Grundton
(G) beziehen und dazu Stufen im Verhältnis (2
bis 7) anführen. Meist wird das eine Terz (3)
sein, denke ich. Ich möchte dies nicht in
absoluten Töne mit der Notation der Musik
machen, weil Obelixs Grundton mit seiner Familie
(Tonleiter) mit der jeweiligen Tagesverfassung
variiert und ich diese aus den Zeichungen noch
nicht herauszulesen vermag.
Übrigens
ist diese Geschichte so alt wie ich selbst. Das
französische Original ist in meinem
Geburtsjahr erschienen.
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