für
Viktoria.
Und
jetzt all dies auch noch umgekehrt
:
Ebenso
könnte ich zuerst beliebige Bewegungen, inkl.
ihrer Formen, gestalten und sie dann mit meinem
Thema in Verbindung bringen.
Jede bewusste und zuvor gestaltete Bewegung und
Form wird mir etwas anderes von meinem Thema
mitteilen.
Nun
dies weiter mit wieder mit jenem, was nach
gewohntem Verständnis die Eurythmie
wiedergebend sichtbar machen will, also mit
Musikstücken und Texten, welche nun nicht mehr
mit meinem Thema korrespondieren
müssen.
Jetzt
kommt ein weiteres Feuerwerk, denn
jetzt
wird prinzipiell alles
möglich
ein beliebiges Kunstwerk - sei es
Musikstück, Bild, Text, Erzählung
wird mir etwas zu meinem Thema
erzählen.
Wenn
also mein Thema nur grob genug ist, aber schon doch
noch das Thema selbst ist - denn dieses möchte
ich nicht verlieren - erwachsen aus
beliebigen
Umsetzungen im Detail jeweils unterschiedliche
Bedeutungen
zum selben Thema.
Aufgebaut
wird dies zuerst mit Fragmenten aus Gesprochenem
oder Musiziertem, wie etwa einzelne, noch
voneinander unabhängig wirkende, Töne,
gefolgt von im komponierten Stück oder Text
zusammenhängende Teile, wie z.B. Intervalle
oder Tonfolgen derselben Tonleiter, dann weiter zu
einem Motiv (oder einer Zeile oder Strophe) bis hin
zum gesamten jeweiligen Stück.
Aber
nun möchte ich Brücken zum (für
viele sogenannten) realen Leben
schlagen.
Anders
gesagt: Es
gibt keine getrennte Welten !
Denn
schon im siebenten Jahr erlebe ich in der Arbeit
und im Eurythmie Zentrum im Wesentlichen dasselbe,
wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen.
Zum Beispiel in den Projekten:
Anfangs
gibt es von den Stakeholdern Überschriften und
schon ein paar Vorstellungen. Dann gehe ich ein
bisschen in die Anforderungsanalyse, schreibe mir
was zusammen, und schon ändern sich die
Wünsche. Anfangs heißt es, ich suche mir
ein Thema - ein freies Thema - und als Hilfe wird
mir ein kommendes Fest angeführt. Schon bald
darauf ist das Thema gar nicht mehr so frei,
sondern soll sich natürlich dann doch auf das
kommende Fest beziehen ... Hätten die
Stakeholder das nicht gleich sagen können ?
Nein, hätten sie nicht, denn dies eben ist
schon Teil des Prozesses gewesen. Es ist ganz
normal, dass sich der Prozess auf die Wünsche
und Anforderungen auswirkt und dadurch diese
konkreter macht. Ich habe schon viele Auftraggeber
erlebt, die anfangs nicht gewusst haben, was sie
denn eigentlich wollen.
In
den sechs Jahren habe ich gelernt, dass es mehr auf
den Prozess als auf die Meilensteine ankommt.
Freilich ist beides wichtig, denn Termine gibt es
in jedem Projekt, da wie dort, denn sonst ist's ja
kein Projekt, aber im Prozess geschieht das
Wesentliche, dessen Ergebnis sich halt in den
Meilensteinen zeigt. Auf diese Weise bin ich
Anhänger der agilen Entwicklung
geworden.
Denn
da gibt es Entwickler, denen ich einfach alles im
Detail sagen muss. Für die bin ich der beste
Betreuuer (und inzwischen Anforderungsmanager),
wenn ich ihnen eine Partitur
schreibe, anders gesagt, Vorgaben
überreiche. Mit einem einfachen Lastenheft
oder gar nur Lösungsansatz sind sie
unglücklich
Dann wieder tun manche was
sie wollen. Die meisten Diskussionen habe ich dann
mit ihnen, wenn ich mir halt auch über das Wie
Gedanken gemacht habe. Das hätte ich mir dann
sparen können. Schlimm ist's, wenn sie da
irgendwas gemacht haben. Besser wird's, wenn wir
wenigstens miteinander reden (bzw. einander
wahrnehmen).
Interessant
wird es, wenn das Konzept meines Themas aufgenommen
wird und ankommt,
die Entwickler mitdenken und sich aus der Umsetzung
Feedbacks für das Big
Picture
meines Thema ergeben ...
Dazu
förderlich ist zum einen ein Grobkonzept -
darin das Thema nicht zu genau, nicht zu
detailliert-vorgebend beschrieben - und zum anderen
mit-gestaltende Entwickler, welche im Thema bleiben
und nicht ausschweifen. Im Grobkonzept finden sich
die Anwendungsfälle, bzw. die Fokusse mit
Gestaltungsebenen, des Themas. In der Realisierung
und Umsetzung derselben wächst die Rolle der
Entwickler und Bewegenden im Verhältnis zu der
des konzipierenden
Anforderungsingeneurs.
Zumindest
in der Bewegungskunst hilft es ungemein, dass der
Konzipierende Umsetzungsweisen am eigenem Leib
ausprobiert. Das hilft ihm sein Thema anzureichern
und mit den Bewegenden in einen Austausch der
Bilder und/oder auch Gestaltungsmöglichkeiten
zu kommen. Ausprobieren mit Prototyping
gehören hier zur Tagesordnung.
Da
wie dort spielen Termine mit. Das erfordert
Meilensteine, und so werden Anwendungsfall für
Anwendungsfall, bzw. Fokus für Fokus, in
Durchgängen, Einheiten und
Sprints erarbeitet. Da freilich den
Stakeholdern immer wieder etwas einfällt -
insbesondere, wenn sie sich Zwischenergebnisse
ansehen - wird der mitbewegende
Anforderungsingeneur zum Anforderungsmanager,
stimmt sich darin mit den Stakeholdern ab, plant
mit den Bewegenden die Durchgänge und Sprints,
und bewegt sich eben in seinem Thema ohne
ausschweifend zu werden.
So
verstehe ich agile
Entwicklung,
im Verhältnis zum bisherigen
Wasserfallmodell
aus dem vorigen Jahrhundert
Unter
Wasserfallmodell wird das konsequente Nacheinander
der Projektphasen verstanden. Eine Phase folgt der
anderen, es gibt k(aum) eine Parallelität.
Zuerst also Grobkonzept mit Lösungsansatz,
dann Feinkonzept mit Partitur, dann Umsetzung, dann
sich das Ansehen (Testen) mit Korrigieren von
Fehlern, bis es dann schließlich
aufführungsreif geworden ist. Um sich
abzusichern, wird jede Phase den Stakeholdern
präsentiert und bei Gefallen von ihnen
abgenommen, bevor weitergemacht wird.
Für
beide Vorgehensarten gilt bislang:
Wird das Thema (auf Wunsch der Stakeholder)
erweitert, oder sind Teile zu ändern, handelt
es sich um Change Requests.
Wird das Thema verlassen, ist von einer
zu
bewältigenden
Diskontinuität die Rede.
Es
kommt da wie dort durchaus vor, dass von
Bewegenden, wie auch von gedanklich Konzipierenden,
schnell eine Diskontinuität empfunden wird.
Das mündet dann in vielen und lang andauernden
Diskussionen, worin meinem Empfinden nach u.a. die
zwei Jahrhunderte aufeinander prallen
Das
sind dann die Momente, worin ich ausspreche, dies(e
Situation) ist mir jetzt so wie in der Arbeit
... es gibt keine getrennten Welten
!
Weil
ich also dasselbe da wie dort erlebe, wird es
Zusammenhänge geben.
Hier
Erlerntes müsste sich auch dort anwenden
lassen; und bei weiterem Denken ergeben sich neue
Sinninhalte bei hier oder dort umstrittenen
Methoden. Zum Beispiel ...
zuerst
die Form und dann ein beliebiges Gedicht bewegen:
Das Gedicht entspricht meinem Thema, meiner
Motivation in der Arbeit, und die Form ist
vorgegeben. Vielleicht habe ich dereinst diese oder
jene Form gezeichnet, und jetzt bin ich in das
vormals selbst Gezeichnete hineingestellt
schicksalshaft
Wenn ich nun lerne, mein
Thema in einer jetzt vorgegeben Form zu bewegen,
wird mir das auch im Kontext einer Bindestrich-Verantwortung
möglich werden
einen
Gedanken, ein Thema oder Erlebtes mit Beliebigem
begegnen lassen, also in der Umsetzung kombinieren:
Dies ist umstritten, weil manche durch diese
Beliebigkeit Gesetzmäßigkeiten als in
Frage gestellt empfinden, und die Kombination als
willkürlich erleben, insbesondere, wenn die
Kombination disharmonisch und widersprüchlich,
um nicht zu sagen gar zeitgenössisch, ist.
Eine einfache Variante davon ist die Umsetzung
meines Themas bei der jüngsten Gedenkfeier
gewesen. Was das manchen als umstritten Vorkommende
angeht, bin ich noch selbst am Weg, doch ich denke,
dass diese Begegnungen mit dem mir als beliebig
Erscheinendem mein Alltag ist. Jedenfalls stimmt
mir daraus erneut die Aussage: Wer sich
bewegt, kommt zu sich selbst.
...
Im
inneren Lebenswiderstand
Erstarke
...
Erblühe
...
Vergangenes
ertrage Zukünftiges !
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