für
Angelus
Angeregt
durch den Buchtipp
und der darin enthaltenen Frage, der wir noch
nachgehen werden, erinnere ich mich zum Beispiel an
Writing Bull, einem Art Redakteur von
rundenorientierten Strategiespielen, wie etwa
Civilization.
Dieser Redakteur stellt auf verschiedenen
Kanälen (z.B. You Tube) neue Versionen und
deren Add Ons durch Testspiele vor, und belebt so
diverse Spielerforen.
Neben
dem bekannten schreibenden, eigentlich sprechenden,
Bullen, erinnere ich mich an einen (wahrscheinlich)
Studenten, der Berichterstatter aus Spielen der KI
gewesen ist. Er hat einfach die KI unter sich
spielen lassen und uns im Forum
regelmäßig berichtet, Fragen gestellt
und darin Wetten angeboten (durch ein Punktesystem,
worin jene Person, welche am Schluss des jeweiligen
Spieles die meisten Punkte hatte, die Art der
Landkarte oder die Zivilisationen für das
nächste Spiel bestimmt hat) und
Blogbeiträge veranlasst hat. Das sind belebte
Diskussionen, welche ich gerne mitverfolgt habe,
gewesen.
Das
ist so eine Weile dahingegangen, bis auf einmal
Schluss gewesen ist. Das RL (Abkürzung
für reales Leben) hat ihn
(wahrscheinlich durch seine Eltern) insofern
eingeholt, dass er seine Ausbildung (Studium ?)
abschließen musste. Auf einmal ist es aus
gewesen.
Aus
ist es gewesen mit Vielem, was mir um die
Jahrhundertwende im Netz interessant gewesen ist:
z.B. mit Radio Multikulti aus Berlin, mit dessen
Radio on demand ich per RealPlayer die Sendung
Nachtfalter mit Musikstücken aus aller Welt
abgespielt habe
einige davon habe ich dann
nie mehr gehört, aber zumindest ein paar davon
in Kobersdorf bewegt
Aus ist es gewesen mit SF Radio und seinen
Vorträgen über Perry Rhodan, mit einer
Moderatorin im Civforum, deren Beiträge mir im
Civ.IV eigene Zivilisationen ermöglicht haben
usw., usw.
Vielleicht
habe ich das sogar mit meinem Sohn Markus
gemeinsam: Spielforen aus den Welten der
Shifting reality, wie Civilization,
Zero, Minecraft, Happy Farm, Cinque Terre, usw.
Ich habe an die Moderatoren und an die
Betriebsführer diverser Server
gedacht.
Und
ich, vielleicht auch wir, denken gerne an junge
Studenten, kreative Künstler, Theaterspieler,
welchen das Grundeinkommen so Manches zuvor
Begonnenes bis zu einer gewissen Reife fortzusetzen
ermöglichen würde. Da fragen wir uns
vielleicht, wie viele Genies sind schon gestorben,
weil es ihnen nicht möglich gewesen ist, sich
zum Genius zu entwickeln, weil sie halt doch
notgedrungenerweise irgendetwas anderes machen
mussten, um Geld zu
verdienen.
Da
fällt mir auch ein Pensionist ein, der
eigentlich immer schon Tischler sein wollte, und
sich das durch sein Grundeinkommen
Pension/Rente endlich verwirklicht hat.
Oder eben mein Lieblings-Barde, von dem ich neulich
erzählt habe, und worin ich auf den Anfang
nach dem Ende der Sachzwänge aus
Notwendigkeiten gekommen bin.
Ein
Anfang
nach dem Ende
bestimmter Sachzwänge
dies könnte
das Grundeinkommen bewirken.
Und
ich, vielleicht auch wir, denken gerne an uns
Vollzeitbeschäftigte oder
Überstunden-Geplagte. Da würden wir gerne
zwei, drei Gänge zurückschalten, ganz wie
es ein Schweizer Chefökonom
befürchtet
Oder den Bettel hinwerfen,
wenn ein mühsames Projekt ansteht ?
Sollen sich doch die Erbsenzähler in jenen
Projekten intern abstimmen und sich so besser
vorbereiten, als alles uns zu überlassen
!
Ja,
den Bettel hinwerfen, wenn mir z.B. das Networking
auf Bällen, Festen, Vereinen
zu Lasten
meiner selbst und meiner Familie nicht liegt oder
einfach zuviel wird
Lieber zwei, drei Gänge zurückschalten,
bevor ich ins Burnout gehe und damit der
Gesellschaft mehr kosten würde
Auf
Halbtag umstellen, um die Bewegungskunst zu
studieren
und vor allem auszuüben,
daraus zu forschen und so
Ich
bemerke aber auch andere Leute.
Kein
Künstler, sondern ein aufdringlicher
Zeitungsverkäufer oder
Missionar.
Keine
Berichterstatter, sondern in Scheinwelten
Abdriftende.
Keine
Projektleiterin, sondern Menschen mit schlechtem
Benehmen, welche sehr wahrscheinlich aus diesem
Grunde keine Arbeit finden.
Was
würde da ein Grundeinkommen bewirken ? ...
Etwas weniger Dramatik für die sonst
Belästigten oder Leidtragenden ? ...
Vielleicht sind aber manche durch kein
Grundeinkommen oder durch kein Grundeinkommen ihrer
Eltern so geworden ?
An
diese denken wir überlicherweise wohl
genausowenig, wie an Jene mit mehr Vermögen
als wir alle Österreicher zusammen.
Manchmal sprechen wir dann über Erstere (die
Schwächeren), mitunter als Beispiel zur
Antithese zum Grundeinkommen, aber sprechen wir
über die Zweiteren (die Stärkeren)
?
Außerdem
wird bereits sehr viel gearbeitet, selbst ohne
Lohn. Die
Hälfte der von der Gesellschaft geleisteten
Arbeitsstunden sind unbezahlt.
Das
gilt für die Familien- und Hausarbeit, es gilt
aber auch für die Bereiche Pflege und
Betreuung. Immer noch werden Tausende von
Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen,
Stiftungen und in der Politik auf regionaler Ebene
ohne Bezahlung geleistet und das schöpferische
Tun allzu vieler (Klein- oder experimenteller)
Künstlerinnen und Künstler bleibt
brotlos.
Nahe
bei der Armutsgrenze leben sodann zahlreiche
Working Poor, die mit dem Lohn aus ihrer Arbeit
kein normales Leben führen
können.
*
Überhaupt,
so scheint mir, denken wir gerne an Gewohntes
Zusammenpassendes: Warmer Sommer, kalter Winter, in
der Enge Spannung und in der Weite Entspannung ...
oder ein Waldorfschul-Absolvent als
Eurythmiestudent. Gegensätze sind uns
ungewöhnlich: z.B. Summer blues, warmer
Winter, in der Weite Spannung und in der Enge
Entspannung ... oder ein Softwareentwickler als
angehender Eurythmiker.
Sehr
schön und einfach, nicht wahr ? Ein
Grundeinkommen für durch den Arbeitszwang
behinderte Kreative. Irgendwie aber auch langweilig
und so leicht in eine Lade einordenbar.
Eurythmie nur für jene, die ohnedies schon
Anthroposophen sind, oder eine Liebe unter Freunden
gleichen Charakters, Standes, Berufes, usw.
usw.
Dabei
können Unterschiede durchaus interessant sein:
ein Sommer im Moll, der die Früchte in der
Jungfrau voll macht und von Licht und Hitze dann
endlich auf die Welt kommt, ein ofenwarmer Winter
zur Weihnachtszeit, vom da draußen
Eingespannt-Sein gelange ich entspannend zu mir
nach Hause. So finde ich es auch kreativer
über die Eurythmie zur Anthroposophie zu
kommen, oder eine aus einer gelungenen Dramatik der
Unterschiede hervorgegangenen Liebe unter
Freunden.
Ein
Grundeinkommen für Sandler, oder für eine
bettelnde Person, der dann dadurch zu einem
Künstler wird ? Ist vielleicht mal etwas
Anderes. Garantien gibt es da sowieso
nicht.
Jedenfalls
habe ich mir dieses Buch nun selbst gekauft - was
übrigens bei meinen Buchtipps durchaus der
Fall sein kann. Im ersten Hineinschnuppern hat mich
Folgendes berührt: ...
Ch ...
...
Sie spricht vom Zeitpunkt ihrer Arbeitslosigkeit
und dass sie trotz der gewonnenen tausend Euro
monatlich nicht einen einzigen Monat angstfrei
gewesen sei. Wir verlosen eben nur zwölf
Monate Grundeinkommen. Umso erstaunlicher ist es
deswegen, dass der
Angst trotzdem etwas Anderes
gegenübersteht:
Mein Grundeinkommensgefühl war nach
großen Glück und Dankbarkeit auf jeden
Fall Entspannung.
Innen
(unten) rundlich, fließend und entspannt -
außen (oben) gerade, fester und gespannt,
harter Übergang.
.
Plötzlich
gibt man die Angst auf, und dann ist alles gut ...
Jetzt hatte ich keine Existenzangt mehr ... Mit dem
Grundeinkommen ist es entspannt ... Das Gefühl
ist entspannter ... Das hat mich entspannt ...
Einfach mal ein bisschen Geld und entspannter leben
für ein Jahr ... Das Geld entspannt mich ...
Ich war viel entspannter, ein Jahr
sorgenlos.
...
Grundeinkommensmusik mit dem einprägsamen
Kehrvers: Entspannung.
Den sanften Grundrhytmus klopfen die Seufzer der
Erleichterung, und eine wunderschöne Melodie
der Freude kommt von der Gewinnerin Viola.
Das
würde ich gerne mal bewegen.
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