für
Martina
In
meinem zweiten Studium - sogar noch zur Zeit der
alten Studienordnung - habe ich mir sagen lassen,
dass (uns jeweils) ein Erwachen
am Anderen
möglich ist.
Deshalb möge man - wie das etwa mein
Studienkollege Milan schon gemacht hat - sich mit
der Biografie eines bekannten Musikers oder
Schriftststellers befassen und seine Erkenntnisse
daraus vortragen. Dazu ist mir schon Chopin
vorgeschlagen worden.
Inzwischen
kann ich mit dem uns Gesagten schon etwas anfangen
- selbst wenn der Künstler nicht so bekannt
ist und nur aus den Reihen des
Kreativkreises unserer ebenso wenig bekannten
Vereinigung kommt.
Dazu
habe ich schon eine Trilogie
von seinen auf unseren Lesungen vorgetragenen
Texten, in unser Organ gestellt. Dabei habe ich die
gewählten Texte als Steigerung empfunden
gereiht. Der erste ist mir die Ausgangslage. Nach
dem zweiten habe ich einen eigenen Buchtipp
eingefügt, und der dritte Text hat mich zu
einem Beitrag bewegt, durch welchen ich etwas mir
Wesentliches mitteilen habe können.
Und
jetzt gerade in der Vorbereitung zu unserer
kommenden Lesung habe ich wieder Texte bekommen,
weil ich schon seit unserer Vereinsgründung
vor zwanzig Jahren die Textbände designe und
in Abstimmung mit allen Autoren zusammenstelle. Da
ist wieder einer dabei, welcher mich zur Erinnerung
an eine bereits mit anderen Studenten
durchgeführte Übung bewegt hat, die zudem
mit den Titelbild dieser Zeitungsausgabe
zusammenhängt:
Üblicherweise
kommen wir da aus der Weite entspannt
ausgedehnt
in die Enge geballt hinein und darin in
Spannung, gleich wie uns normalerweise
Frühlingswärme, die in den Sommer
übergeht, hinaus lockt und fröhlich
stimmt, während eine Herbstkälte, die in
den Winter übergeht, uns frierend
zusammenballen lässt - in Spannung und so
überhaupt nicht fröhlich dabei
Ich
habe dieselbe Form, von der ausgedehnten Weite in
die ballende Enge mal anders bewegt, gleich anders
wie beim Bild Wüstenschiff.
Ich habe in der Weite ausgedehnt in Spannung
begonnen und habe mich daraus in die Enge
zusammenballend
entspannt
begeben.
Das ist mir völlig anders als in den Jahren
zuvor zu einem Gedicht von Goethe.
Das
Übliche erinnert an mein gewohntes Empfinden
des Alltages.
Aus der Weite entspannt kommend ... in die Tube
meines Leibes, in die Enge der Regeln und Vorgaben
hinein gepresst, geballt in Spannung.
Das
Andere ist mir jedoch auch
Alltag, nämlich ich bin anfangs so
hinausgestreckt, in Spannung gestreckt
so
eingespannt in den vielen Projekten
Trotz der Weite ganz schon ungemütlich und so
verwundbar
oder ich strecke mich gespannt in
die Ausdehnung hinein, um einen Anhaltspunkt zu
finden
ich suche mich
Dann
aber gelange ich erlöst und entspannt zu mir,
bin meinem Nächsten (meinem Leib und
Instrument in einem) nahe, berühre ihn.
Ich liebe entspannt und zärtlich meinen
Nächsten wie mich selbst
Ich bin bei
mir angekommen - zuhause.
Dies
gönne ich den Kapitänen der Schiffe aller
Art, wie auch meinen Projektleiterinnen und
-leitern.
PS.:
Üblich ist die Streckung in Spannung und die
Krümmung eher rundlich und
entspannt.
Auch
dies geht umgekehrt, etwa eine entspannte Streckung
was hält mich dann darin ?
Aber
das ist schon die nächste Übung - im
inzwischen neu begonnenen Trimester.
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