Fortsetzung
der in der vorigen Ausgabe begonnenen
Geschichte aus dem Asterix-Universum.
Als
Troubadix das Erhebende von seinen Füßen
ausgehend nach oben hin für sein Singen
aufgreift und gestaltend anwendet, verändern
sich allmählich seine Bewegung, seine Stimme
und sein Gesang
Schließlich
fällt er nicht mehr zu Boden, und als dies nun
eintritt, hat sich der Regen aus jener Stimme, die
ihn machen kann, verändert: Nach wie vor
regnet es, aber den Menschen hat sich der Himmel
seiner Herkunft verändert. Es ist nicht mehr
jener gewohnte, physische (sky), sondern dieser
Regen bringt den Herzen
Segen. Die Gärten der Herzen werden nun
benetzt und vermögen in und nach diesem Regen
aus dem Himmel ihrer Götter (heaven) zu
gedeihen. Die Menschen selbst leben auf und
erwachsen
und so wenden sie sich beherzt ihren
natürlichen Gärten zu, sind inspiriert im
Haushalten und im Verteilen des Wassers
interessieren sich für Rituale, die ihnen
ihren Regen bringen
Schließlich
muss selbst Teutates nicht mehr weinen. So werden
die Götter und der Himmel nicht mehr
beschwört zu regnen, sondern in rituellem
Gesang in seine Wiederherstellung kosmischer
Zusammenhänge gelockt,
sodass sich allmählich die Regenzyklen wieder
normalisieren. Der Himmel beginnt zu lächeln
und die Winde zu tanzen im Smeilien
des Sängers.
So
sorgt Troubadix, getragen vom fliegenden Teppich
des Fakirs, für stabile
Wetterverhältnisse in den indischen
Königreichen, was sich günstig auf die
nachbarschaftlichen Beziehungen der Reiche
untereinander auswirkt, da Hungersnöte
vermieden werden und die Güter zum Leben nicht
mehr so knapp sind
Nach
einiger Zeit beschließt Troubadix, in
Abstimmung mit dem Fakir, in sein Dorf zurück
zu kehren; und beim Abschied versichert ihm die
Prinzessin, dass er von nun an von den den
Dorfbewohnern nicht mehr getögelt werden wird,
wenn er zu singen anfängt. Und falls doch,
kann er ja wieder in ihr Königreich
kommen.
Hunderte
Teppichflugstunden später kommt er über
seinem Dorf in Gallien an
und fängt(, sich) - in den Lüften
getragen - bewegend an(,) zu singen
und den
Bewohnern wird dies, als ob etwas in der
Luft liegt - und sie noch nicht wissen, was
So
bewegt sich Asterix zum Druiden, und als der sich
umsieht und dabei auch mal himmelwärts blickt,
entdecken sie ein wohlbekanntes Fliegzeug wieder.
Eine Zeit lang tanzt der Teppich mit dem singenden
Barden über dem Dorf, kommt dabei nach und
nach näher, und als Troubadix Lied endet, ist
er mit dem Fakir angekommen
wieder genau am
Platz, in der Mitte zwischen der Hütte vom
Häuptling und jener von Methusalix.
Weil
sich die Ankunft ruhig und geführt zugetragen
hat, bleibt der (anfängliche) Streit (aus der
ursprünglichen Geschichte) der beiden Frauen
um den gefundenen Teppich aus, und weil jetzt den
Dorfbewohnern offenbar wird, was in der Luft
gelegen und nun angekommen ist, bleiben auch die
Interventionen des Dorfschmidts als Musikkritiker
aus. Auch der Druide und Asterix sind erstaunt
über die Verwandelung des Dorfes Barden zu
einem Barden.
Weil
der neue Gesang des Barden den Menschen zu einem
Fest
zu werden vermag, woraus besondere Tänze
erwachsen
- und um die, aus der
ursprünglichen Geschichte versäumte,
Gastgeberpflicht gegenüber dem Fakir nun
nachzuholen - richten die Dörfler unter der
Führung der sichtlich besser gelaunten
Gutemiene (muss sie nun keinen Regen mehr in ihrer
Küche befürchten
) ein Fest
anlässlich der Rückkehr ihres Barden aus
Zudem hat es doch schon lange nicht mehr auf
das Dorf geregnet
und auf diese Weise wie
gerade eben, gar noch nie.
Auf
diesem Fest erzählt der Fakir von der
Verwandelung des Barden in den indischen
Königreichen, und den so zwischendurch
eingestreuten Illustration dieser durch den Barden
hören oder sehen manche Dörfer (darunter
Miraculix und Asterix) gerne zu. Den anderen
(darunter Obelix und Automatix) wird dies wohl
weniger berühren, weil sie sich da eher von
Handfesterem wie gebratenes Wildschwein und
dergleichen angezogen fühlen; doch verzichten
sie, den Barden zu zeigen, was ein Schlager ist,
denn ihnen ist diese Art von Regen nicht
unangenehm.
*
In
Gallien ist Troubadix in seinem Heimatdorf
geblieben, und mit der Zeit haben das Dorf mit dem
Regen des Barden, und der Barde mit dem Dorf, auf
ihre neue Weise zu leben verstanden.
Weil
in dieser Geschichte die Zeit nicht stehen bleibt,
ist bald nach der Rückkehr des Barden
Methusalix, der Dorfälteste, verstorben.
Seine viel jüngere Frau mit dem grünen
Kleid und dem rötlichen Haar ist vom Regen des
Barden berührt
und nach einer
angemessenen Zeit heiratet der Barde diese
Frau.
Miraculix,
der Druide, hat durch die Werdung des Troubadix zum
Barden
das Vergehen der Zeit wohl bemerkt, und denkt -
freilich schon auch in die Jahre gekommen -
über sein
Ende nach.
Dies
trifft sich mit dem Interesse Troubadix, sich
weiterhin in und mit jener Domäne, welche ihm
seine Verwandelung gestattet hat, zu bewegen -
und in alter gallischer Tradition seinen
nächsten Schritt zu tun. Nach mehreren
Gesprächen akzeptiert Miraculix Troubadix als
seinen Schüler.
Schießlich
ist aus dem Barden ein Druide geworden. Weil im
Asterix-Universum viele Namen der Dorfbewohner mit
ihrem Beruf einhergehen (auch bei uns waren
Familiennamen Berufe, wie etwa Müller oder
Schmidt
), ändert sich damit der Namen
des neuen Druiden in
Miraculix, dem
Jüngeren, bis schließlich auch
Miraculix, der Ältere, verstorben
ist.
Zuvor
hat der Ältere dem Jüngeren das Geheimnis
seines Zaubertrankes mündlich weiter
gegeben.
Was
nun Miraculix damit macht, und wie sich sein Sohn
Troubadix in seinen Fußstapfen als Barde und
Dorflehrer machen wird, ist eine eigene Geschichte
und könnte vielleicht ein anderes Mal
erzählt werden
Denn das
Werden
und Vergehen
hätte im gallischen Dorf mit Troubadix nur
begonnen.
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