für
Ulrike
...
mit diesen Worten resummiert Kirsten - die Freundin
von meinem Studienkollegen Milan - mein
fünftes Studienjahr in Eurythmie;
das zwischen der Sommensonnenwende und Johanni
durch unsere Aufführung mit
anschließendem Fest beschlossen worden
ist.
Tatsächlich
bin (Gerd) ich darin auf (vorerst) fünf
Schritte im Prozess zum gemeinsamen Wirken - zum
Gesamtkunstwerk(en) - gekommen.
Mir ist bislang der konkrete nächste Schritt
nach dem hier folgend Dritten nicht klar gewesen,
bestenfalls habe ich ihn erahnt
Nun ist mir
heuer der so notwendene nächste Schritt klarer
geworden.
Am
Ausgangspunkt sehe ich ein
mondartiges
einfaches
und braves Mitmachen,
ein
unbewusstes Mitströmen mit jener Gemeinschaft,
in welche ich hineingeboren oder aus irgendwelchen
(mir zufällig erscheinenden) Gründen
hineingestellt worden bin.
Da
ist mir alles eins und gut
Ich (be)folge
meinen Patriachen (oder Matriachen), und es wird
mir gut gehen
Die Welt ist einfach
Alles ist und wird gut
bin selig
Eigentlich
stellen sich (mir) Alternativen nur durch andere
Gruppen,
Referate, Fachbereiche
,
Clans, Familienverbänden oder Völker.
Der einzelne Mensch nimmt sich als Solcher kaum
wahr. Er gehört dazu, oder eben
nicht.
Das
ist mir ein bisschen wie ein Gewerkschaftsmitglied
als Kumpel in der Kreisky-Ära
österreichische Sozialdemokratie der Siebziger
Jahre des vorigen Jahrhunderts
So
leben wir dahin
auf der Insel der Seligen.
Mit
der Zeit folgt eine marsartige
unbestimmte
Unzufriedenheit.
Irgendetwas
ist falsch
ich fühle mich nicht wohl
und weiß nicht so recht warum
(eigentlich ist mir das in diesem Schritt noch gar
nicht bewusst, ich habe das im Rückblick
aufgeschrieben)
Die Gemeinschaft, die
Außenwelt, an der ich mich orientiert habe,
verliert nach und nach ihre Zuverlässigekeit
und wirkt verlogen, und dies ist
ärgerlich.
Österreichische
Sozialdemokratie seit Auftreten von Jörg
Haider und dergleichen.
Gefährlich
ist, dass Populisten dies ausnützen
führt zum Sündenbock für
unbestimmtes (und kaum bewusstes) Unwohlsein
(Ausländer, Muslime
) und fertig gedacht zum
(Bürger-)Krieg.
Jedoch
existiert die Chance, diese unbestimmte
Unzufriedenheit als beginnendes Erwach(s)en zu
verstehen. Ich persönlich habe aufgehört
anderen die Schuld zu
geben, sondern bin einer unerwarteten
Richtung nachgegangen. Ich habe darüber
z.B. in Illusionen,
worin sich mir Traum und Wirklichkeit umgedreht
haben, und in der Wende
zum Guten
geschrieben. Dieser Weg ist individuell.
Ein
Sich
Ergreifen
bei Sich Ankommen
führen zu
einem merkurartigen
Egoismus.
Da
will ich selbst darauf kommen
meine eigene Form (oder eigenes Vorgehen im Dienst
er-) finden.
Dies
mag für Außenstehende zunächst zu
einer Vereinzelung führen, worin sich Menschen
in eine (neue) Innerlichkeit zurückziehen und
nicht (mehr) in der Art und Weise wie die
Generation(en) davor (etwa politisch) engagiert
sind
Eine Zeit des Sich Sammelns
bis
hin zu ein erneutes auf die Welt
kommen, Werte neu entdecken, aufgreifen
nicht bloß der Tradition folgen,
sondern erforderlichenfalls mit ihr brechen - um
selbst
zu ergreifen, erfahren und zu erleben
Wird
da nicht Jede von uns ihr
eigenes "Reich der
Mitte",
Himmelssohn und Kaiserin darin ...
?
Mit
dem Erwachsen des Gestaltungsinteresses
trete ich aus dem Dunkel meiner scheinbaren
Passivität heraus und bringe mich von innen
herausstrahlend, oder auch straight, taktisch,
strategisch (denn auf die Strafen könnt' ich
schon verzichten, denn ich tu' Margits Parkpickerl
eh' bezahlen)
wie auch immer, auch das ist
unterschiedlich und individuell
ein. Dann
komme ich in die Auseinandersetzung
mit der Außenwelt, mit Gruppen
und Gemeinschaften - aber auch im Interagieren
werde ich bewusster.
Es
selbst richtig machen
bin selbst-gerichtet
mit mir selbst im Gericht
Dies
erfordert jedoch eine neue Pädagogik im
Übermitteln des Lebenswerten, und von all
Jenem, was das Leben schön macht.
Das Ermöglichende,
das Indikativ tritt zu mir heran. Das Imperativ mit
dem Pflichtgefühl erwächst in mir selbst.
Hierfür brauche ich keine autoritäre
Außenwelt mehr.
In
weiterer Folge beginne ich selbst
ermöglichend
und Voraussetzungen schaffend zu wirken.
Hier
beginnt der nächste Schritt, denn um das zu
können, muss ich von mir auf das Du zugehen
um nicht nur meine eigenen Vorstellungen zu
verwirklichen.
Es
ist der Schritt des Angleichens
Ich und Du
Du und ich
Aus
meinem Selbst-in-mir-Gerichtet-Sein frei für
das Du, den Umkreis, werden.
Mein
Schritt in den Umkreis, der zunächst noch
vereinzelt erscheint. Darin mein Kennenlernen, wie
es andere machen, bewusst nachmachen,
um zu wahrzunehmen, um zu verstehen
dann
Umgehen mit Abweichungen der anderen
zur selbst-gerichteten Form und
Vorgehensweise.
Vor
zwei Jahren ist mir zum ersten Mal das seelische
Umhüllen, Weiten und das Mitnehmen anderer im
Bewegen erwähnt worden. Abwechselndes
Führen im Mitnehmen zum Sich Einlassen im
Geführt Werden
dabei aber die
gemeinsame Aufstellung halten
Mein
Verhältnis zum Anderen als Solches wahrnehmen
Auch das daraus erwachsende
Ausgleichen
fällt in diesen vierten Schritt.
Ich
denke, dies wäre auch im Dienst in den Teams
von Vorteil, aber erst durch die Eurythmie
erschließen sich mir derartige
Möglichkeiten, weil ich sie am eigenen Leib
erfahren kann.
Leiste
ich mir, mich anders, als wie ich weiß wie es
richtig ist oder wäre, zu Gunsten des
gemeinsamen Tanzes zu bewegen ?
Alles
Weitere vermag nur gemeinsam und so nach und nach
entwickelt zu werden, genährt von jeder
Einzelnen - darunter von mir.
Dies reicht mir über meine Individualität
hinaus, mir ist es wie ein Über sich selbst
Hinauswachsen.
Es
lohnt sich dies zu ergreifen, doch ich meine, dem
muss zuerst ein Sich Selbst Ergreifen voraus
gehen.
Weiter
dann zum Uns
Einander
-
sind wir.
Ich
denke da an das Tragen, einander Tragen im Tanze.
Weil dies nur gemeinsam errungen werden wird, kann
es sein, dass sich dies dann anders
erschließt und anfühlt als wie ich es
jetzt bezeichne.
Von
der Einzelnen (Person) kämen dann aus ihrem
Vermögen Beiträge hin zum
Gemeinsam-in-uns-Gerichtet sein
Fern
vom Anspruch, den anderen zu etwas kriegen zu
wollen, werde ich dann sein.
Vielmehr locke ich bewegt zum
vielleicht
filigran-bewegten Gleichgewicht unserer
Gemeinschaft im Tun.
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