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G E R D ' s

E L E V E N T Y

D U R I G . B E R G A B

Tennisplatzis gallischer Urlaub

für Thomas

 

Ein anderer Charakter aus dem Asterix-Universum begegnet uns zunächst durch Falbala aus dem gallischen Dorf, die zwei Jahre in Condate studiert hat und nun gerade auf Besuch bei ihrem Vater ist. Ihr Verlobter, den sie während ihres Studiums kennengelernt hat, ist zwangsweise in Cäsars Armee eingezogen worden. Beherzt treffen Obelix und Asterix - in weiterer Abstimmung mit dem Dorfhäuptling und ihrem Druiden - die Entscheidung, als Liebes-Dienst an Falbala ihren Verlobten heimzuholen.

Jene Geschichte, worin unsere Hauptfiguren Falbalas Verlobten suchen, ihn befreien und heimholen wollen, erzähle ich einmal aus dem Blickwinkel einer einfachen und kaum beachteten Nebenfigur - mal so als Beispiel dass auch ein unscheinbarer oder unbeteiligt wirkender Charakter seine Geschichte hat.

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(Auf meiner Reise nach und durch Gallien) in Condate angekommen … und mich da ein wenig umgesehen …
suche ich mal eine Unterkunft (weil ich vom Übernachten unter freien Himmel genug habe, denn hier ist es kälter geworden).

Ah, da ist ja ein großes Gebäude, und da steht auch wer davor. Na, die haben sicher genug Zimmer frei, und außerdem stehen da noch drei andere Reisende, unterschiedlichster Statur und ebenso verschieden bekleidet. Die sind wohl auch nicht von hier und auf Reisen - so wie ich. Das da wird wohl eine Unterkunft sein … Ich stelle mich an, wie die drei vor mir auch … Etwas später haben sich dann noch zwei weitere Typen angestellt, ebenso keine Gallier, wie mir scheint.

Wiederum später sind zwei andere Typen - ein kleiner Schlanker, ein dicker Großer und diesmal offensichtlich Gallier - angekommen. Denn der Kleine streitet sich mal mit dem Portier, tritt in das Gebäude ein, weil ihm der Portier offensichtlich nicht weiterhelfen kann (oder mag). Der Große wartet auf ihn. Später begrüßt der Große den Portier wie ihm zuvor der Kleine auch, und beide stellen sich schließlich an … Ein bisschen merkwürdig sind sie schon, die Gallier. Na, sie sind ja auch berühmt wegen ihrer endlosen Streitgespräche, wie ich ja auf Reisen durch ihr Land schon mitbekommen habe …

 

Nach einiger Zeit ist aus dem Gebäude jemand mit rotem Umhang gekommen, der uns zu einer Registrierungsstelle geführt hat. Meine Anfrage, ob dies hier ein Gasthaus ist, ist bejaht worden. Ich möge mich beim Empfang hier eintragen lassen … Bei dieser Gelegenheit teile ich dem grün bekleideten Bärtigen mit - der offensichtlich der Dolmetsch dieses Gasthauses ist - dass ich ein Zimmer mit Blick zur Straße möchte.

… Sie streiten wohl wieder, diese Gallier … vor allem jene zwei Typen, welche den Portier auf so sonderbare Weise begrüßt haben … Der mit rotem Umgang, der uns zum Empfang geführt hat, führt uns auf unsere Zimmer, wobei offensichtlich jedem von uns zwei Zimmer zugewiesen werden sollen. Aber ich brauche ja nur ein und nicht zwei Zimmer, aber es möge (dafür) mit Blick zur Straße sein.

Ich habe kein Zimmer zugewiesen bekommen, dafür soll ich mich aber ausziehen! Ich bin erstaut über die Gebräuche in gallischen Gasthäusern … Als ich dies dem Bärtigen mitgeteilt habe, löst dies wieder einen Streit unter Galliern aus, bis wir dann in den Keller zu einem Bekleidungsmeister geführt worden sind, welcher unsere Gasthaus-Bekleidung ausgibt. Vielleicht erfolgt dies hier vor der Zimmer-Zuweisung ? Mal, sehen …

Der große dicke Typ hat sich eine viel zu kleine Bekleidung ausgesucht … seltsam … Was dann jedenfalls abermals zu einem Streit unter Galliern geführt hat.

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Nachdem wir unsere Gasthaus-Bekleidung mit Helm angezogen haben, ist es offensichtlich um den Preis der Übernachtungen gegangen. Erneut gibt es Streit, doch diesmal zwischen Urlaubern und jenem Gallier mit rotem Umhang. Will der eine mehr zahlen, als der Führende angibt … acht, statt sechs Asse ? Das versteh' ich nicht, aber ich gebe dem Bärtigen zu verstehen, dass für ein Gasthaus dieser Kategorie fünf Asse das Äußerste sind.

Aber mir gefällt der Bärtige … Er bewahrt die Ruhe und gibt einfach weiter, was jene Urlauber, die nicht Gallisch sprechen, sagen …
Ganz im Gegensatz zu der Person mit roten Umhang, der uns jetzt zu einer anderen Person mit blauem Umhang führt.

Ah, ich verstehe: Jene mit Umgang und einem färbigen Aufsatz am Helm dürften wohl die Animateure dieses Gasthauses sein.
Ach, und der streitet sich jetzt mit dem kleinen Gallier und dann sogar mit dem Bärtigen …

 

Glücklicherweise gibt es jetzt ein Essen, was sich für ein Gasthaus besser geziemt (als die ständigen Streitereien) … Ich möchte die Speisekarte sehen …

Statt einer Speisekarte bekommen wir eine Suppe ausgeschenkt, wohl als Appiritiv nehme ich an. Mal kosten …
Aargh ! Würg ! … So geht das aber nicht. Nun ist's genug ! … Ich möchte auf der Stelle den Geschäftsführer sprechen.

Meinen Wunsch tut der Bärtige kund, worauf die zwei Gallier - der Große und der Kleine, welche sich überraschenderweise nicht streiten - diesen aufsuchen. Diesen Fraß werden die sich auch nicht bieten lassen … Mögen die sich mit dem Geschäftsführer streiten. Unter Galliern streitet sich es wohl besser, und die brauchen keinen Übersetzer …

 

Später haben wir uns mit dem Amateur mit blauen Umhang (also kurz: der blaue Amateur) getroffen. Diesmal kommt es mal zu keinem Streit unter Galliern. Der Kleine gibt den Blauen sogar die Hand, da kommt der Große hinzu … die verstehen sich wohl besser. Der Große darf sogar einen Speer werfen, worauf der Blaue dann mit ihm mit Holzstücken spielen möchte. Der Große begrüßt ihn dann auf seine Weise (so wie beim Portier) … und wir dürfen dabei zusehen.

Jedenfalls haben die zwei Gallier mit dem Geschäftsführer gesprochen, denn das Abendessen ist eines gallischen Gasthauses würdig ! Ja, so stelle ich mir das vor, am liebesten würde ich da fünf Portion dieses wunderbaren Mahls zu mir nehmen - und der grüne Bärtige, mit dem ich mich so gut verstehe, freut sich auch. Vielleicht hat da der blaue Animateur, der sich mit den beiden Galliern dann doch verstanden hat, mit den Geschäftsführer gesprochen … Ja, unter Galliern streitet es sich besser. Die verstehen dann wohl …

 

Nächsten Tag sind wir sehr früh aufgestanden, noch vor Sonnenaufgang. Der Stimme nach sind wir von den zwei Galliern im Auftrag des blauen Animateurs geweckt worden. Denn nachdem wir uns im Hof eingefunden haben, kommt dieser gelaufen und möchte lautstark, dass sich jeder einen Rucksack mit Steinen nimmt … Nachdem ich nach einem Gepäckträger gerufen habe, hat der Blaue wieder mit dem Bärtigen, der ihm ja nur meinen Wunsch übersetzt hat, zu streiten angefangen … Es ist dann kein Träger gekommen …

Dieses Service werde ich nicht so schnell vergessen !

Glücklicherweise haben sich dann die zwei Gallier mit dem blauen Animateur abgestimmt und unsere Rucksäcke abgenommen und getragen.
Manchmal haben sie sogar auch noch uns getragen, vielleicht zu ihrer körperlichen Ertüchtigung. Mir hat unser Ausflug auf diese Weise dann besser gefallen.

Nach unserem Ausflug haben sich die beiden Animateure (der rote und der blaue) wieder getroffen … worauf wir dann zu einem weiteren Ausflug aufgebrochen sind, begleitet vom Koch. Ich verstehe: Der erste Ausflug ist nur ein vorbereitendes Training gewesen, und jetzt kommt die eigentliche Exkursion … ein Gasthaus mit Ausflugsprogramm, einem eigenem Koch, einem Übersetzer und mit zwei Animateuren ausschließlich für unsere Gruppe, welche nur aus sieben Urlaubern besteht.

Interessant … vor allem, weil ich bisher kein einziges As bezahlen musste.

 

Bald nachdem wir Condate verlassen haben, haben die zwei Gallier nach einem kurzen Streit mit dem rotem Animateur die Reiseleitung dieses Ausfluges übernommen. Nachdem sie offensichtlich durch ihre Streitkräfte gegenüber der Geschäftsführung und den Animateuren für eine gute Stimmung in der Gruppe gesorgt haben, setzen wir unseren Ausflug fort.

Wir campieren unter freien Himmel, brechen frühmorgens auf und werden gut verpflegt. Schon am nächsten Tag haben wir unsere Gasthaus-Bekleidung abgelegt, wodurch die Reise angenehmer geworden ist. Seit die zwei Gallier die Reiseleitung übernommen haben, hat es keinen Streit mehr gegeben. Der Koch stimmt sich mit ihnen ab, und die erschöpften Animateure - immer noch in der Gasthaus-Bekleidung - laufen, inzwischen des Streitens müde, uns hinterher.

 

Schließlich sind wir nach Massilia gekommen … Unsere zwei Animateure haben sich wieder frisch gemacht und uns zu einem Schiff geführt. Unsere Reise geht weiter, sehr schön.

Am Schiff trifft sich der rote Animateur mit dem Kapitän, der auch einen roten Umhang trägt und dem sich die Augenbrauen sträuben - was ihm der Bärtige auch brav übersetzt hat (nachdem er ihm nach meiner Meinung gefragt hat). Dies hat dann allgemeines Gelächter unserer Gruppe ausgelöst … und der kleine Gallier hat Befehl zum Ablegen geben, worauf der Kapitän, und der rote Animateur lautstark überrascht gewesen sind.

Hier setzt sich Jenes fort, was seit unserem Aufbruch aus Condate begonnen hat: Die beiden Gallier, die sich nicht streiten müssen, sind den Animateuren und ihren Partnern mit Umhang um eine Nasenlänge voraus. Wieder laufen sie uns (bildlich gesehen) hinterher.

 

So bin ich zufrieden, dass unsere beiden Gallier weiterhin die Reiseleitung innehaben, denn sie sorgen für ausreichend Bewegung und guter Stimmung in der Gruppe - das Entern von Piratenschiffen inbegriffen. Da ist wirklich was los auf unserem Ausflug. Der Kapitän mit rotem Umhang soll doch die Finger vom Kommando lassen … Mir gehen die Streitereien unter Galliern inzwischen auf die Nerven.

Immerhin hat sich dann der Kapitän mit dem kleinen Gallier abgestimmt … und dann plötzlich mich angeschrieen.
Ich mag mich aber nicht mit ihm streiten … Aber offensichtlich ist er verliebt, weil er sich ausheulen muss ? … frage ich den Bärtigen, mit dem ich mich ganz gut verstehe ... Ich mag ihn.

 

Schließlich führen uns die beiden Animateure zu einem sehr schönen Feriendorf mit lauter Zelten, wo wir dann auf andere Urlauber mit Gasthaus-Bekleidung treffen.

Zufrieden sehe ich mich um … und beschreite dabei auf rotem Teppich ein großes, ebenso rotes, Zelt, ähnlich rot wie der Umhang eines unser Animateure …
Da kommt eine schön bekleidete, etwas ältere Person mit rotem Umhang auf mich zu und spricht mich an …

Ah, gut, da kommt der Bärtige und übersetzt dieser älteren Person meine Frage, ob er der Große Organisator und Animateur dieses Feriendorfes, wie aller Gasthäuser, welche ihre Ausflüge hierher unternehmen, sei …

Anstatt eine vernünftigen Antwort zu geben, will der auch zu streiten anfangen. Offensichtlich ist das ein Chef der Gallier ? … Mit dem Bärtigen habe ich dann dieses große rote Zelt verlassen … und siehe da, wir treffen wieder auf unseren roten Animateur vom Gasthaus in Condate, der - ach, schon wieder - einen Streit anfangen will. Der wird aber dann gleich von zwei großen Männern in spezieller Gasthaus-Bekleidung abgelöst und mitgenommen.

Unsere Gruppe ist offensichtlich am Ziel angekommen und darf sich jetzt länger im Feriendorf aufhalten. Ich schaue mir dieses schöne Feriendorf weiter an …

 

Schon am nächsten Tag sind wir gemeinsam mit den anderen Besuchern dieses Feriendorfes, unter der Leitung von drei Animateuren zu einem Ausflug in die Wüste aufgebrochen.
Da treffen wir auf die Urlauber eines anderen Feriendorfes, worauf mir der Bärtige zu verstehen gibt, dass dies eine Art Wüsten-Bazar der Feriendörfer sei …

Später sind die Urlauber der Feriendörfer vom Bazar zurückgekehrt. Unser roter Animateur ist aus seiner Ablöse wieder zu unserer Gruppe gekommen … und jetzt versteht der sich prächtig mit dem kleinen Gallier. Sie streiten zwar viel, diese Galler, aber sie lieben ihre Freunde … hier begleitet von einem gut aussehenden Tänzer mit blau-weiß karierter Hose, grünem Gürtel (ähnlich wie beim großen Dicken), und mit einem ebenfalls rotem Umhang …

 

Diese schöne Stimmung der Freundschaft erinnert mich an jene Zeit, als ich beim Militär war …

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