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G E R D ' s

E L E V E N T Y

G E L I E B E N

Gute Nacht ...

Bevor ich die Tipp-Trilogie von Ausgangslage, ihrer Fortschreibung und Alternative dazu mit einem weiterem Buchtipp fortsetze,
möchte ich hier erzählen, dass mir im
vorherigen Text von Johannes, neben offensichtlicher Verzweiflung und Aufgeben auch eine Hoffnung wohnt.

 

Darin, dass mir die Nacht nichts sagt - und sie, wenn ich Glück habe, lang genug andauert - bin ich endlich einmal auf mich alleine gestellt und darin ungestört.

Endlich prasselt nichts auf mich ein, weiß es niemand besser mit all den (gutgemeinten) Ratschlägen, Hochglanzbroschüren, -plakaten und dergleichen.
Das Menschenrecht genießen alleine zu sein (daraus leitet sich im Übrigen das Recht auf Datenschutz ab).

Auszuatmen und anzukommen in der Tiefe und zu Mitternacht, eingehüllt vom Dunkel - unsichtbar, unbedeutend und darin ungestört.

 

Wahrlich, mir ist's ein Glück, dass die Nacht zu der ich gehe, nie aufhört - und mir darin lang genug andauert. Diese gibt mir Zeit … und darin auch Raum. Ich komme darauf, dass mir bislang Enge und Bedrängnis nicht aus dem Dunkel, sondern aus dem Stress des Alltages gekommen sind. Im Dunkel der viel zu früh endenden Nächte sind mir lediglich die Dämonen sichtbar geworden … Doch nun bin ich zu jener (mir) Guten Nacht gegangen. Sie sagt nichts, sie will nichts, und sie hört nicht auf. Ich bin alleine bei und mit mir, und ich will auch nichts (gewohnt Vorsätzliches).

Durch den durch die Zeit der Guten Nacht gegebenen Raum löst sich (irgendwann) die Lähmung aus der Beklemmung zur Levitation, gleich wie das hart-Gefrorene auftaut und weich-beweglich wird.
Diese wird mir gleich einem Schwebezustand, Raum „prickelnder Ruhe“, in welchem die Zeit stille zu stehen scheint und sich ein Augenblick zum Hauch der Ewigkeit ausdehnt. In dieser Guten Nacht wohnt mir nichts, das mich zwingt oder zu etwas veranlassen will, sondern „nur“ ein schwebendes Gleichgewicht, worin alles mich Umgebende still empfänglich für den bewegenden Willen wird. Sie wird mir ein Raum der Geburt … worin „aus mir selbst“ Zukünftiges aufsteigt, aus mir selbst etwas geboren wird, noch keimhaft eben im Schoß der Nacht ... Manches vielleicht auch noch schlafend-unbewusst, aber doch vorhanden.
Ich bin … Mit der Chance zum Erwach(s)en.

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