Mag.
Wolfgang Klietmann (evang. Pfr. i. R.) ist neulich
ein neues Mitglied unserer Vereinigung geworden.
(Karl Senekl, bisher langjähriges Mitglied,
musste wegen der Abflachung des Kontaktes aus
Kostengründen, worin er sich das zu unserem
Vereinslokal benachbarte Kellerabteil nicht mehr
mieten konnte, aus dem Mitgliederverzeichnis
gestrichen werden.)
Wolfgang
wird bei unserem neuen Textband, welche wir in der
Passionszeit nächsten Jahres wieder im Rahmen
eines Gemeindeabends der evang. Pfarre in
Kobersdorf lesen werden, mitwirken. Als Ausdruck
dieser neuen Zusammenarbeit ist er Mitglied des
Hauskreises Region Oberpullendorf geworden. Damit
nimmt er auch an unseren Vereinstreffen teil,
welche drei Schwerpunkte in ihrer Agenda
beinhalten:
*
Workshop für neue Produkte (kommend: Textband
Beziehungsreisen mit gleichnamiger
Lesung)
*
Heimat und Regionalität als Alternativen zur
falsch verstandenen Globalisierung, zur Finanzkrise
und zum Populismus
*
Unsere
Völker
der Cinque Terre
Gerade
letzteres bedarf nach außen, bzw. für
neue Mitglieder, einer Erklärung, weil dieser
Bereich aus der Gruppe unseres Vorstandes und aus
unserem Wiener Hauskreis erwachsen ist. Sie, unsere
Fünf Erden, entsprechen, im Gegensatz und in
Ergänzung zu unseren äußeren
Auftritten, dem Yin-Charakter der Nährenden,
die uns Quelle der Inspirationen ist. Die
Geschichten unserer Völker sind ein Innenleben
unseres Kreises der aktiven und nach außen
produzierenden Vorstands-Mitglieder. Hier innen
sind wir Gruppe, in unseren Produkten nach
außen sind wir ein Team. Beides ergänzt
sich einander.
Wegen
diesem Yin-Charakter lassen sich
Ergebnisse aus unseren Völkern
nicht planen, und dies wollen wir auch nicht. Was
heraus kommt muss offen bleiben. Dennoch werden
immer wieder Essenzen und Destilate nach einer
gewissen Tragezeit geboren,
wie etwa die in den Statuten
(§ 2, Abs. 5 und 6 zum Vereinszweck)
angeführte Meta-Ebene zur stimmigeren
Kommunikation komplexer Sachverhalte in
zwischenmenschlichen Beziehungen (s. Artikel
über Illusionen
in der Ausgabe Mittelgrün),
oder die zwölfteilige Erzählung
Die
Tänze der
Philianer
als Weg zu den Wahrgeschichten.
.
Eine
meiner Errungenschaften als
Berglicht
sind nun Reflexionen und Übersetzungen von
Bildern, welche meinen Berufskollegen und mir
für täglich Erlebtes und sogar für
die reale Luftfahrt stimmig sind:
Die
grundlegende Voraussetzung zum ins Fliegen
Kommen muss das Schweben
sein. Denn nur im Schweben ist die Bewegung frei
und darf darin auch langsam und sogar ruhend sein.
Das Fehlen des Schwebens im Fliegen zwingt zur
Oberflächlichkeit und zu schnellen Bewegungen,
ein Sich-Befassen mit einer Sache, ein notwendendes
Verweilen führt zum Absturz, und darum muss
alles so schnell, aufgescheucht und gehetzt gehen.
Man will sich nicht wirklich mit der jeweiligen
Situation beschäftigen, es fehlt der Tiefgang.
Fehlt dem Wind die Leichtigkeit im
Schweben,
wird er haltlos.
Schweben
als entspannte Leichte in der Ruhe (auch im
langsamen Tempo bewegt), und Fliegen
als entspannte Leichte in der Bewegung
(Affinität zu schnellem Tempo),
umsetzbar.
Im
ursprünglichen Traum des Fliegens wohnt das
Schweben als Grundlage, denn nur das Schweben in
der Levitation vermag mit der Schwerkraft
umzugehen, sie mit der Leichtigkeit begegnen zu
lassen, und gestattet mir selbst
zum
Tanze zu gelangen,
während ich beim Fehlen des Schwebens im
Fliegen die Schwerkraft negiere und mich damit der
praktischen Welt abwenden will. Praxis bedeutet
Schwerkraft. Langsamkeit und Tiefgang sind erdhafte
Eigenschaften. Den Abgehobenen in unserem
beruflichen Umfeld fehlt jene grundlegende
Eigenschaft ihrer Höhenflüge! Heißt
es doch, wer ein hohes Haus bauen will, muss lange
am Fundament verweilen.
Umgekehrt
gestattet mir das Schweben als das
Freie
Umschweben der
Welt
aus meinem alten eindimensionalen Verständnis
der Weltlichkeit heraus zu kommen. Praxis und
Bodenständigkeit werden sonst als uniformes
Kleben am Boden missverstanden - dies ist das
andere Extrem zur Abgehobenheit des Managements.
Mit beiden Füßen auf der Welt
stehen bedeutet Stillstand und Erstarrung im
des wor scho imma so !, sowie zur
Einbildung darin so praktisch zu sein und fix zu
wissen, wie es wirklich funktioniert.
Erst
mit nur einem Fuß auf der Welt (zur gleichen
Zeit) gestattet das Gehen und Fortschreiten, das
Weiterkommen. Denn:
Wer
mit beiden Füßen auf der Welt steht, der
geht es nicht gut.
Denn
sie geht ja nicht - im Stande.
Wie
wird sie im Stande sein, fortzuschreiten
?
Wie
wird sie im Stande sein, wenn sie fortschreitet
?
Zuerst
komme in Bewegung und gelange darin zu Deinem
Tanze.
In
Deinem Tanze fühle uns zu,
und
wir tragen Dich zu unseren gemeinsamen
Tänzen.
Gelange
dann zu Deiner Welt,
zum
Garten Deines Herzens
und
fühle darin unseren Gärten und
Düften zu.
Berühren
wir uns dann im Lichte jenseits der
Bilder,
sind
wir uns eins im Einen und feiern darin unser
gemeinsames Glück.
|