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G E R D ' s

E L E V E N T Y

W I E S E N G R U N D

Der Traurigen Tröstung

Nachdem nun Himmelserscheinungen bislang zwei unserer gemeinsamen Erzählungen (Fest an der Lichttafel und das Kometenevent) eingeleitet haben, findet am Anfang unserer dritten Erzählung ein Ereignis auf der Erdoberfläche statt. Im Vereinstreffen, welche abwechselnd in Kobersdorf (Bgld.) und in Währing (Wien) stattfinden, erarbeiten wir den Rahmen für unterschiedliche Geschichten, welche dann jeweils aus dem Blickwinkel der einzelnen Völker erzählt werden. Hier jene Erzählung der Philianer aus den Fünf Erden (mit ihren Völkern) unserer Vereinigung.

 

Im einander Locken der Welten - zum einen die Mater Erde mit ihren „kleinen Welten“, und zum anderen einige Gruppen aus unserer Gemeinschaft mit der Einzelnen Gärten ihrer Herzen - himmelswehen wir einander mit der Tanzenden im Weltenrund weit oben über dem dunklen Ozean. Darin spielt sie mit dem zentralen Licht des Tages (Sonnenlicht), mit den Tänzen der Mater Erde (Winde) und mit uns. Sie ist dem Weltenrund ganz hingegeben, (visuell kaum sichtbar) und rührt uns, in unseren Familien der Händeley, Bergeley und Wäldeley, mit ihrem Tanz aus unseren Gärten der Herzen zu erzählen. Sie sucht da unsere Tücher, Kleider, Bänder, die Haut und die Haare jeder Einzelnen auf, verweilt darin und gibt ihr und uns einander zu verstehen, dass unsere Erzählungen aus unseren Gärten durch sie wohl vernehmbar sein werden.

So gleiten wir uns einander erlebend, tanzend und gefallend in unser Duftwehen, worin wir unseren Li'Tanz des Tages mit dem Anschmiegen der Tanzenden im Weltenrund in die Winde der Mater Erde weben. Da beginnt sich die Tanzende im Weltenrund zu sammeln und sich zuerst zu einem Nebel zu verdichten. Nun wenden wir unser umhüllendes und teils einwirkendes Tragen an und locken die Tanzende zu ihrer weiteren Sammlung. Inzwischen grüßen die Winde um uns mit unseren Düften ein paar Schwester der Tanzenden. Die erfreuen sich an unseren Gärten der Herzen und locken nun die Winde zum Drehen, sodass sie von ihnen zu unserem Windspiel über dem Meere getragen werden.

Uns einander an den Händen berührend, tanzt jede Gruppe und bildet einen Kreis. Da gesellen sich die Winde hinzu und bringen die Tanzende aus dem Weltenrund mit, welche sich nun weiter sammelt, sich jeder Einzelnen und unserer Gruppe anschmiegt. So bildet sich pro Gruppe eine Wolke, und wir wehen unsere textilen Tücher und Kleider beiseite, denn die Wolke verdichtet sich weiter, sodass sie jeder Einzelnen und uns Tuch und Kleid wird. Darin (und in unserem Tragen) tanzt sie mit uns in ihrer Freude über unsere Welten.

 

So spielen wir nun mit dem Lichte, mit dem Winden und mit den Wolken im Tanze, und sie spielen mit uns in den lichten Mittagshöhen hoch über dem schier endlosen dunklen Ozean. Darin ruht die Tanzende im Weltenrund und lässt sich vom Wind und vom Tageslicht wecken, dass sie in ihr Aufsteigen gelangt und sich dem Weltenrund hingibt, bis sie sich sammelt und dem Ruf nach Unten folgt, um es mit dem Lichte ihrerseits zum Leben zu rufen.

Mit der Zeit sind wir über einem dichten Nebel getanzt, denn wir duftwehen selten am selben Ort über dem Ozean. Uns einander erlebend und unseren Umraum erkundend bemerken wir, dass jener Nebel weit unter uns liegt, so als ob eine kälteschlafende Tanzende schnell geweckt würde. Im Lauf des Tages in jenem Teil der Mater Erde, worüber wir gerade tanzen, mutet uns dies ungewöhnlich an. Dieser Nebel hat eine weite Ausdehnung, das Sonnenlicht tanzt von da unten zu uns herauf und belebt unser Himmelswehen mit der Tanzenden im Weltenrund, die uns Tuch und Kleid ist, wogend sich sammelt und sich auch wieder dem Weltenrund hingibt.

Als sich ein paar Einzelne von uns zu einer kleinen Gruppe gesammelt und sich in ihre textilen Kleider hineingetanzt haben, um sich zur Ruhestatt der Tanzenden im Weltenrund (zum dunklen Ozean hinunter) zu begeben, sind uns vom Nebel schnell ein paar kleinere Wolken entgegen geweht. Ihnen zufühlend sind sie uns uns einander erlebend etwas auseinander gerissen, unstet und unruhig, völlig anders als jene, die sich um uns sammelt und auch wieder in die Weite hingibt, nachdem sie sich unserer Tänze erfreut hat. Je näher jedoch diese Wolkenfetzen zu uns wehen, desto mehr lösen sie sich auf. Es zieht sie förmlich zu ihrer Hingabe in den Weltenrund. So warten wir mit unserer Tanzenden bis uns jener Wind, welcher die sich Hingebende zu uns trägt, erreicht.

 

Da spüren wir einander ein dunkelblaues Ziehen nach unten und die Schwere der Traurigkeit der sich in die Weite hingegebenen Tanzenden. Es ist ihr da unten so schlimm gewesen, dass sie erst wieder in ihren Tanz kommen musste, und deswegen hat sie schnell das Weite gesucht. Dies ist uns uns einander erlebend und erkundend ungewöhnlich, denn hier finden sich keine Welten, sondern ringsum nur der dunkle Ozean. Es scheint uns unwahrscheinlich, dass sich gerade hier jene Soliden, deren Treiben uns irgendwie unangenehm ist, aufhalten.

Als wir uns uns einander erlebend (und wieder in unseren Tanz kommend) in unserer gemeinsamen Gruppenseelen-Wolke ein Ziehen unserer Herzen in jenen Nebel (welcher den dunklen Ozean weithin abdeckt) einzutauchen und nachsehend auf der Haut des Anderen Untens zu tanzen (die Oberfläche des Meeres zu berühren und auf ihr zu windspielen) zuströmen, lockt uns zum einen die Mater Erde mit den uns als Tuch und Kleid anschmiegenden Wolken und zum anderen unser Zufühlen der Traurigen vom Nachsehen zu lassen und stattdessen die Traurige in unserem Duftwehen zu ihrer Schwester um uns zu locken.

Auch nehmen wir unseren Lauten-Tanz im Singen und im Flötenspiel auf und weben diesen in unserem einwirkenden Tragen in die Tänze der Mater Erde. Sogleich umrunden uns zärtliche Winde, und gemeinsam mit ihnen rühren wir an der Traurigen sich diesen sanften Winden anzuvertrauen. Nun himmelswehen wir in spiralenförmiger Linie weiter hinauf und windspielen uns einander zu den erzählenden Tänzen der Mater Erde. Die mitgetragene Traurige berührt ihre Schwester, ragt kurz in sie hinein und nimmt sich gar erstaunt wieder aus ihr zurück, um sich unserem Tanz mit der Mater Erde (zu welchem sich die sanften Winde angeschlossen haben) zu nähern und schließlich in ihrer Weise anzuschmiegen.

Dabei sammelt sich die Traurige nicht, sondern bleibt hingegeben, um ihr Gedächtnis großflächig im Tanze zu lichten und in den Düften aus den Gärten unserer Herzen neu zu färben. Darin macht sie sich bereit ihr Dunkelblau im Sog der Traurigkeit zur Schwere hin zu verarbeiten und wieder frei zu werden.

 

Schließlich tanzen wir in und mit den Strömungen, welche in die erzählenden Tänze der Mater Erde münden. Da vereinigen sich die beiden Tanzenden im Weltenrund einander. Die Traurige sammelt sich ein wenig und jene, die uns noch Tuch und Kleid ist, weitet sich wieder, um mit der Traurigen in unserem Garten der Lüfte hingegeben zu sein. So wehen wir uns wieder in unsere textilen Kleider, Bänder und Tücher hinein und riechen bereits die Strömung der erzählenden Tänze.

In jenen Tänzen, worin wir mit der Tanzenden im Weltenrund das Ziehen der Traurigkeit verarbeiten und sie langsam zum Lichte erheben, verfließt viel Zeit in den Gärten der Lüfte. Denn einige Solide, deren Treiben uns irgendwie unangenehm ist, tanzen nicht mit der Welt, sondern machen sie in ihren Verwandlungen aus der Anhaftung zum Allzu-Solidischen traurig, und da die Tanzende im Weltenrund das Unten durchstreift, nimmt sie jene Traurigkeit und jenes „feucht-blaue Dunkel“ mit sich. Das macht sie schwer, und da sucht sie jene Winde, welche sie zu den erzählenden Tänzen der Mater Erde tragen, um in unseren Gärten der Lüfte zu ruhen.

Erst nach einiger Zeit nimmt sie ihren Tanz wieder auf, und da lockt uns manchmal die Mater Erde zur Strömung ihrer erzählenden Tänze. Nachdem wir unser Tragen dem Tanz der werdenden Wolke(n) angeschmiegt haben, schmiegen wir unsere Düfte aus den Gärten unserer Herzen jenen der Strömung an, dann unsere Lauten-Tänze, und schließlich unsere himmelsleiblichen Tänze, worin wir in die Strömung eintauchen und erneut mit ihr tanzen.

 

Nach einer ausgedehnten Zeit des Tanzes in den Gärten der Lüfte sind die beiden Tanzenden einander vereint geblieben und haben sich mit jener aus dem Garten absteigenden Schwester, die darin ihr hingegebenes Gedächtnis wieder sammelt und angereichert von den Li'Tänzen zurück gewinnt, zusammengefunden. Sie möchte nun ihren aus dem Tanze gewonnenen (inneren) Schatz in ihrem weiten und hingegebenen Tanz im Weltenrund zu ihren Schwestern tragen, sich mit ihnen vereinigen und sammeln, dann als Tanzende aus den Wolken zusammen mit dem Tageslicht das Unten zum Leben rufen und dort schließlich mit ihrem Schatz die Mater Erde in ihrer Himmels-Leiblichkeit bestärken.

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