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G E R D ' s

E L E V E N T Y

E R G R E I F E N . 1 0 / 1 1

„Akademisch, aber gut !“ ...

Wie ich meine Geschichten verwirkliche.

… war das Feedback des Auftraggebers zu meinem Konzept für die Übermittlung (Ausgabe und Versand) von Erklärungs-Erinnerungen für selbstbemessene Abgaben vor gut 15 Jahren.

Darin ging es um eine komplizierte Logik, worin, abhängig von der Abgabenart, von der Höhe der Vorjahres-Erklärung, etc., der Zeitpunkt, wann die Erinnerung versendet wird, ermittelt wird. Aus den mir mitgeteilten Wünschen des Kunden erstellte ich ein Konzept, dessen realisierte Software eine weitgehende Steuerung durch den Kunden ermöglichte.

Erst gut zehn Jahre später sollte ich im Freundeskreises unserer Vereinigung erfahren, dass (und wie) meine „Welten und Geschichten“ mit meinem praktischen Verhalten in der Berufswelt zusammenhängen. Da ist schon immer ein enger Zusammenhang dagewesen, und dieser ist mir nach und nach - einerseits durch die Charakterbeschreibungen (welche von Anfang an Entwicklungs-Geschichten gewesen sind), und andererseits durch dessen Reflexion (mit rückführender Übersetzung im Alltag, z.B. in Glaube, Vertrauen und Feenglanz) - bewusst geworden.

 

Im Konzipieren höre ich vom Kunden, was sich dieser von der IT-Lösung für die Bewältigung seiner Arbeit, bzw. einer bestimmten Problemstellung wünscht. Meine Ansprechpartner sind da meist mit ihrem Alltag verhaftet. Sie kleben wahrlich am Boden, und das müssen sie auch, weil sie als EDV-Referenten ständig mit konkreten Problemchen, Vorlieben und Erwartungen konfrontiert sind. Da kommt es häufig vor, dass zwei, drei - aus der Sicht des Kunden - unterschiedliche Wünsche durchaus miteinander verwandt sind und Teil derselben Anforderung sind.

Wie von selbst gelange ich in meinen Überlegungen vom Gehörten auf eine allgemeinere Ebene, etwas „abgehoben“ von den konkreten Einzel-Wünschen, hin, einerseits zum Überblick und andererseits auf eine abstraktere Ebene, worin ich auf das Wesentliche und Gemeinsame mehrerer Einzel-Wünsche blicken kann. So habe ich neulich aus drei unterschiedlichen Wünschen deren allgemeinen Zusammenhang erkannt und daraus die Anforderung (Vorgaben für die Software-Entwicklung) erstellt.

Diese Anforderung hat sich verbal anders als die drei Wünsche angehört, aber sie können auf einer höheren Ebene leichter umgesetzt werden, weil diese höhere Ebene einfacher als die drei Einzel-Wünsche in Summe ist. Das ist bei den knappen Personalressourcen in Projekten mittlerweile lebenswichtig.

 

Das ist mir wie das Aufsteigen aus einem Tal, in der Großstadt aus der Straßenschlucht hin zum Ortsende nach nur dreißig Metern, weiter hinauf nach nur fünfzig Metern in eine andere Welt.
Eine Welt über den Berggipfeln, worin ich die anderen Täler und eine zusammenhängende Landschaft erkennen kann.

Daraus erwachsen dann „offene Konzepte“ allgemeiner und zusammenhängender Anforderungen, welche mir meine Tänze im Konglermerat unterschiedlichster Kunden-Wünsche, -Vorlieben und -Anregungen erlauben. Gelingt es auch der Entwickler-Mannschaft das Konzept umzusetzen, sind Begeisterungs-Faktoren nach dem Kano-Modell aus der Analyse von Kundenwünschen durchaus möglich. Schon erlebt habe ich das in ein, zwei, drei, ... Projekten, worin wir in der Software-Umsetzung noch handlungsfähig waren.

Freilich benötigt dieses Aufsteigen eine strenge Selbst-Disziplin und die Konzentration auf das Wesentliche, aber dies nicht bloß nach einem Regelwerk eisern und unbeweglich, sondern frei und mit innerer Orientierung in der Weite im Tanz mit dem weißen Wind ...

 

Nun, ich gebe zu, dass es mir viel leichter fiele über meine äußerlich trockene Anforderungsanalysen und Erstellung der Konzepte eine oder mehrere Geschichten zu schreiben als dies technisch-„sachlich“ zu erklären. Diese Geschichten über mein reales Wirken schreibe ich nun seit einiger Zeit, und ich fühle mich wohl dabei. Auf dieser Ebene vermag ich viel besser zu erzählen, was ich denn so mache und was meine Vorlieben sind.

Nun verstehe ich, warum wir uns in unserem Vereinstreffen im Oktober nicht (gleich) auf die Übersetzung unserer Geschichten der „Cinque Terre“ und ihrer Völker vorgenommen haben. Ich fühlte mich mit Thomas Vorschlag nach den Beschreibungen unserer Völker nun gemeinsam eine Geschichte zu entwickeln, viel wohler, als die Übersetzung des bisher Erarbeiteten anzugehen. Nun, die beste Übersetzung meiner Erzählungen ist mein eigenes Tun, soferne dies meine soziale Umgebung zulässt, aber diese Voraussetzung habe ich den Erzählungen schon längst beschrieben.

Zwei Jahre habe ich als Tänzer in einer Umgebung von Ignoranten und rechthaberischen Ideologen gelitten.
Zum Teufel damit! Endlich bin ich in mein Referat zurückgekehrt.

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