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G E R D ' s

E L E V E N T Y

S O M M E R . 2 0 1 0

Zum Titelbild

Aus einem gemeinsamen Innenraum unserer Vereinigung - gepflegt in unseren Zusammenkünften in Wien und in Burgenland gleichermaßen - wächst zur Zeit der zehnte Teil meiner Erzählungen über den mir vertrauten Charakter und dessen Wirken in seinem Umraum heraus. In der letzten Ausgabe habe ich zwei kleine Geschichten über ein sich mögliches Annähern anderer Welten, welche freilich auch als bildnerisch-plastische Verkörperung vom Seelenleben (kindlicher ?) Individuen erlebt werden dürfen, erzählt. Die versprochene Fortsetzung kommt in dieser Ausgabe.

Im Titelbild gehe ich auf die Einleitungsworte des zehnten Teiles ein, worin über ein interessantes Phänomen, z.B. aus der Vogelwelt, berichtet wird:

Du findest hier den geheimnisvoll-festlichen Zauber des Theaters, mit einem kühlen Blick ins Gemachte dieses Theaters.
Sie spielen, wenn sie erklären, und sie erklären, wenn sie spielen.

„Uns (gemeinsam) Einander“ ist ihre häufigste Regung, den sie zu sich, der Gesellschaft, den Beobachtern zuströmen lassen.
In diesem „Uns Einander“ wohnt eine ganze große, wunberbare, licht-duftende Welt.

Dazu schauen wir uns beispielsweise einen großen Starenschwarm an, der in seinem Fluge vorzügliche Lufteurythmie vollführt. Darin kommt es erstaunlicherweise zu keinen Zusammenstößen (oder Ähnlichem) der Einzelvögel. Wir sehen da nicht bloß die Einzelvögel - es wären ja auch zuviele -, sondern ein Gesamthaftes und Wolkenhaftes, das diesen Schwarm nicht nur zusammenfasst, sondern auch führt. Ein Einzelvogel kann hier nie leitend sein, Kommunikation in dem Sinne: „Jetzt fliegen wir mal alle nach rechts und dann nach links !“ wäre eine unpassende Erklärung für dies, was wir da vor uns haben.

Vielmehr erleben wir ein perfektes Aufeinander-Abgestimmtsein, eben so, als hätten alle Vögel des Schwarms an einer gemeinsamen Führung teil, die jeden Einzelvogel gleichzeitig und an der aktuellen Position in den Lüften zu bestimmen weiß. Dieses Dirigierende sehen wir „ahnend“ mit. Dies, was wir beim Schwarm „mitsehen“, kann man „Gruppenseele“ nennen.

 *

Jene Gruppenseelen-Wolke sei im unteren Hintergrund des Bildes dargestellt. Im Vordergrund zwei Individuen in ihrer Blütezeit und auch Mehrdeutigkeit im Formenhaften. Das macht sie für mich interessanter als ein uniformes Eindimensionales in seiner Berechenbarkeit. Ihre Blüten stehen in unterschiedlichen Phasen, gleich wie bei einer Person verschiedene Bereiche unterschiedlich entwickelt sind und für sie selbst verschiedene Bedeutungen haben.

Bewegen sie sich auf den Hintergrund zu, oder stellt sie unser Blick heraus ? Kommen sie (darin) auf uns zu, oder sind ihnen unsere Blicke egal ?
Reicht die Wolke bis zu ihnen ? Sind sie gar ein Teil von ihr und erzählen sie daraus ? Teilweise nämlich verschwimmen sie mit dem Hintergrund ...

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