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G E R D ' s

E L E V E N T Y

S O M M E R . 2 0 1 0

Endlich Strache !

Thomas Buchtipp

Angesichts gewisser, teilweise lächerlich anmutenden Wahlen, die uns in diesem Jahr ins Haus stehen und schon gestanden sind, konnte ich nicht anders, als dieses Buch für meinen Tipp auszuwählen!

Seit eineinhalb Jahren ist HC Strache Bundeskanzler. Und seit einem Jahr leben wir in seiner Dritten Republik Österreich.

Dieses "sensationelle Enthüllungsbuch" schildert den dornenvollen Weg, den ER bis heute, 2017, zu diesem Ziel gehen musste.
Es entlarvt die heimtückischen Gegner, die ER zu bezwingen hatte und es zeigt, wie paradiesisch das Leben unter SEINER Herrschaft ist.

Gestützt auf bisher unbekannte Fakten und geheim gehaltene Dokumente, zeichnen die Autoren ein Panorama der österreichischen Innenpolitik von 2000 bis 2017.

Es waren dramatische Jahre, die uns alle gelähmt haben und verzweifeln ließen. Geprägt durch früher nicht ganz unbekannte Personen wie Faymann und Glawischnig, Dichand und Konrad, Pröll und Pröll. Infolge der Wirtschaftskrise schrumpfte Österreichs einst so stolze Industrie auf Hallstatt-Zeit-Niveau, der rot-weiß-rote Fußball konnte nur mehr mit Liechtenstein mithalten und Tausende Muezzins gierten danach, endlich vom Stephansturm zu predigen...

In ihrer Not griffen selbst einfache, ehrliche Bürger zur Selbsthilfe: Geiselnahmen in Supermärkten, Benzindiebstahl und Beutezüge nach Osteuropa waren an der Tagesordnung.


Vogler und Stangl decken auf, woran Bundespräsident Prof. Andy Borg wirklich gescheitert ist, welche Rolle die gefürchteten BZÖ-Milizen im Freistaat Kärnten heute spielen und auf welche Weise ER uns ausländerfrei, stolz und glücklich gemacht hat.

 

Es folgen ein paar Leseproben:

"Let's lose a battle to win the war !" Da saßen sie nun im SPÖ-Vorstand und grübelten, was der Weise aus Übersee mit seinem Orakelspruch gemeint hatte. In die gespannte Stille hinein aber kam der mit allen taktischen Wassern gewaschenen Wiener Vizebürgermeisterin Renate Brauner die Erleuchtung: "Der will, dass wir den Gusi opfern, damit uns die Leut' dann zum Ausgleich dafür wählen!"

Rumoren im Sitzungssaal. Eine an sich geniale Idee. Doch da war ein Problem. Es hieß Alfred Gusenbauer. Und das Problem sagte: "Seid's deppert?"

"Na, i waaaß net!", zögerte die Gusenbauer-Vertraute Doris Bures.

"Die Idee is' super!", strahlte der bullige Oberösterreicher Erich Haider in Richtung seines Vorsitzenden, "Mia locken die Schwoarzen in die Falle! Die sollen sich siegessicher vurkemma und Neuwahlen verlangen! Und dann, knapp vor der Wahl, tauschen mia den Kanzlerkandidaten aus und, bumsti, mia gwinnan! Gusi, du muasst di dafür nur möglichst deppert aufführen!"

"Noch depperter?", raunte die herzliche Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller ihren Sitznachbarn zu.

"Du könntest dir zum Beispiel zu Weihnachten auf Staatskosten a Först-Klass-Ticket für an Privatflug auf Vietnam zahlen lassen!", schlug ein Gewerkschaftsvertreter vor.

Gusenbauer: "Was brauch' i zu Weihnachten nach Vietnam, wenn i zur Mama nach Ybbs fahren kann?"

Brauner: "Wenn wir des wollen, dann machst du des!"

"Und dann könntest du meinen Genossen vorwerfen, dass sie immer nur sudern!", schlug der kernige steirische Landeshauptmann Franz Voves vor. "Dann san sicher olle ganz haaß auf di!"

"Und bitte weiter viel teuren französischen Wein saufen!"

"Ja, und möglichst oft mit der Radlerhosen bergwandern!"

"Und du könntest irgendwo im Ausland auf die österreichischen Abgeordneten schimpfen. Dass die nix hackeln und so!"

"Ja! Bitte! Gusi mach das!", jubelten jetzt auch die letzten Vorstandsmitglieder. "Auf den Schmäh fallen uns der Molterer und der Schüssel sicher eini!" Kreuz und quer ging es jetzt. Man überbot einander geradezu mit originellen Ideen, wie der Bundeskanzler die bockige ÖVP möglichst tollpatschig in die Neuwahl-Falle locken könnte.

"Ich gelobe!", "Ich gelobe!", "Ich gelobe!" Genau drei Mal hörte der Bundespräsident diesen Eid aus dem Mund eines Ministers bei der Angelobung des Minderheitskabinetts Heinz-Christian Strache am 12. Februar 2016. Schon damit erfüllte der neue Kanzler ein erstes Versprechen, nämlich die Zahl der Ministerien radikal zu verringern. Genau gesagt, eben auf drei. Neben Strache selbst, der in Personalunion auch das Finanz- und Innenressort leitete, gab es ein Ministerium für Inländer, eines für Ausländer und ein Ministerium für Sonstiges. Und dort hatten ab sofort echte Knaller das Kommando.

Ausländerminister wurde erwartungsgemäß des neuen Kanzlers noch rechtere Hand Andreas Mölzer (63), der dafür sogar die Arbeit am zweiten Band seiner Strache-Biografie mit dem Titel Geboren, um zu beißen! über die Zahntechniker-Jahre seines Weggefährten unterbrach. Für seine neue Position qualifiziert war er sowieso, immerhin unterhielt der bisherige EU-Abgeordnete beste Beziehungen nach Deutschland, Flandern, Norditalien und sogar nach Serbien.

Inländerminister wurde zur Überraschung vieler der alte FPÖ-Haudegen Ewald Stadler (54). Das hatte vor allem damit zu tun, dass er für ein Ministeramt sogar sein Hobby, das Sammeln von Fotografien, an den Nagel hängte und sein umfangreiches Archiv der HC-Strache-Privatstiftung übergab. Dass er sich 2008 dem Bündnis Zukunft Österreich angeschlossen hatte und es jetzt wieder verließ, kommentierte er mit den Worten: "Man wird sich ja wohl noch zweimal irren dürfen!" Das Inländerministerium, meinte er, sei ihm wie auf den Leib geschneidert, schließlich wäre er bereits als Inländer geboren worden und daran hätte sich seither nichts geändert.

Sonstigesministerin schließlich wurde die freiheitliche Kraftfrau Barbara Rosenkranz (57). Ein klares Signal an alle Hausfrauen, an alle Mütter von zehn Kindern und alle Ehefrauen von ehemaligen Aktivisten der verbotenen NDP, wie sie selbst.

Auch die bisherige Unsitte, Parteisoldaten geringerer Begabung auf dem bequemen Sessel eines Staatssekretärs unterzubringen, stellte Strache energisch ab. Es gab nämlich keine Staatssekretäre mehr. Nur mehr sogenannte "Unterminister". Aber davon auch nur dreiunddreißig...

 

Entschlossen trat Grenzpolizist Siegbert Schaunigg in die Mitte der Fahrbahn und schaltete das rote Warnlicht ein. "Stopp!", leuchtete es in die Nacht hinaus. Der Wagen hielt und Schaunigg tat, was an dieser Grenze seit dem 13. Jahrhundert niemand mehr getan hatte. Er kontrollierte Reisepässe und fragte nach zollpflichtigen Waren.

"Was ist los?", fragte der Fahrer grantig. "Grenzkontrolle!", herrschte ihn Schaunigg erneut an. "Hoben Sie a Visum für die Einreise noch Karntn?" - "Bist du deppert oder nur ang'soffen, Oida?"

"Ah, hoben Sie nit gewusst, dass mit heutigem Tog, null Uhr, der Freistaat Karntn/Kärnten seine Unobhängigkeit von der nixnutzigen Zwangsrepublik Österreich mit dem Göld verschlingenden Wossakopf Wean/Wien proklamiert hot?" - "Hearst, lass mich weiterfahren, ich will nach Venedig!"

"Noch Padanien? Guat, in diesem Foll dürfen Sie oba die Autobohn Klognfuat/Klagenfurt-Vilah/Villach nit valossn und ich bin befugt, ihnen ein Transitvisum auszustölln. Kostet zwanzig Jörgalan!"

"Habt's ihr den Villacher Fasching vorverlegt?"

"Dos heißt, Sie hobn a nit gewusst, dass ob sofort alle unsere Ortsnomen zweisprochig sind. Karntnarisch/Deitsch. Und dass ma mia a neue Währung hobn. Den Jörgalan. Entspricht zehn sogenonnten Euro! Zeigen Sie mir amol ihren Reiseposs!" - "Oida, ich hab' doch keinen Pass mit, wenn ich nach Venedig fahr'! Wir leben ja in der EU!"

"Sie vielleicht! Wir nimmer!", stellte Siegbert Schaunigg trocken fest: "Gehn'S, steigen'S amol aus! Mochen'S den Kofferraum auf!"

Inzwischen hatte sich hinter dem angehaltenen Auto eine veritable Kolonne gebildet. Vereinzelt hupte es durch die Nacht. Der Fahrer stieg aus und traute seinen Augen nicht. Gemeinsam mit Siegbert Schaunigg hatte ein Dutzend schwer bewaffneter Männer die Autobahn abgeriegelt. Freischärler. Ein verwegener Haufen in wild kombinierten Kleidungsstücken, bewaffnet mit allem, was man schnell auftreiben hatte können. Panzerfäuste des vormaligen österreichischen Bundesheers waren genauso darunter wie Jagdflinten, Luftdruckpistolen und Jausenmesser. Nur zwei Dinge trugen sie alle: den seit den 2000er-Jahren populär gemachten Kärntner Kilt, eine Art Schottenrock, sowie Baseball-Kappen, auf denen in oranger Farbe die Buchstaben BZK prangten. Das also waren sie. Die gefürchteten Bündnis-Zukunft-Karntn-Milizen. Und sie herrschten ab sofort im Süden. Von Heiligenblut bis zum Loiblpass und von Lavamünd bis ins obere Gailtal. Gnadenlos.

 

"Endlich Strache !" ist im Oktober 2009 unter der ISBN 978-3-8000-7447-1 bei Ueberreuter erschienen, umfasst 256 Seiten und ist um 19,95 Euro im Buchhandel erhältlich.

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