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G E R D ' s

E L E V E N T Y

F R Ü H L I N G . 2 0 0 9

Logo Obama

Findet Amerika zu seiner Drei zurück ?

Zuerst Daten aus Wikipedia:

Im Wahlkampf für den US-Senat hielt Obama eine Grundsatzrede (Keynote) bei der Democratic National Convention 2004 in Boston, die den damaligen Präsidentschaftskandidaten John Kerry kürte. Er schilderte darin seine Familiengeschichte, die seinen Glauben an den amerikanischen Traum begründet habe. Sein Großvater habe als heimgekehrter US-Soldat im Zweiten Weltkrieg von den Wohlfahrtsprogrammen der FHA und der GI Bill profitiert. Er selbst habe große Hoffnung für die Zukunft seiner Töchter, denn in einem „großzügigen Amerika“ müsse man nicht reich sein, um sein Potenzial ausschöpfen zu können. Zum Ende hin sprach er sich für die amerikanische Identität und nationale Einheit aus:

“Now even as we speak, there are those who are preparing to divide us, the spin masters and negative ad peddlers who embrace the politics of anything goes. Well, I say to them tonight, there’s not a liberal America and a conservative America; there’s the United States of America. There’s not a black America and white America and Latino America and Asian America; there’s the United States of America. (…) The pundits like to slice and dice our country into red states and blue States: red states for Republicans, blue States for Democrats. But I've got news for them, too. We worship an awesome God in the blue states, and we don't like federal agents poking around our libraries in the red states. We coach little league in the blue states and, yes, we've got some gay friends in the red states. There are patriots who opposed the war in Iraq, and there are patriots who supported the war in Iraq.”


Obamas Rede löste Begeisterung aus, machte ihn in den ganzen USA bekannt, verschaffte ihm viel Sympathie in den Medien und Zustimmung bei den US-Bürgern.
Er galt fortan als der erfolgreichste politische Aufsteiger der Demokraten und möglicher künftiger Bewerber um das Präsidentenamt.

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Mittelerweile ist Barack Obama weltbekannt, was zwar für einen US-Präsidenten nichts Außergewöhnliches ist, aber es fühlen sich viele Jugendliche und junge Erwachsene auch außerhalb der USA von diesem Charakter angesprochen. In der „größten Demokratie der Welt“ etwa wird in diesem Charakter eine Alternative zu den überalterten und dazu noch korrupten Politikern gesehen, und ich, in der „katholischen Monarchie Mitteleuropas“ verweilend, kann den Indern gut nachfühlen …

Für die USA wäre ja eine Veränderung von der Kriegsnation als Lobby für das Finanzkapital hin zu einem Gewinnen der Herzen für eine globale Wertegemeinschaft des freien und sich entwickelnden Menschen durchaus wünschenswert. Aber, wie schon anfangs von Obama selbst gesagt hat, handelt es sich um einen Traum, um einen amerikanischen Traum.

Von Träumen können durchaus Visionen erwachsen, ja ein „big picture“ von einem freien und sich seelisch-geistig entwickelnden Individuum, welcher die Werte an sich neu entdeckt, von innen her belebt und gemeinsam mit anderen sich Entwickelnden in das Handeln kommt, ist auch wirklich notwendig. Zu seinen Träumen zu stehen, kann der Anfang einer ideellen Standortbestimmung sein. Ein immer wieder „Sich neu erfinden“ in der sich stets wandelnden Welt wurde bereits mit Begriffen wie „funky business“ vor knapp einem Jahrzehnt als eine Eigenschaft erfolgreicher Unternehmen und Projekte aufgegriffen. Wäre schon auch mal Zeit, dass sich die Politik damit auseinandersetzt.

Schon aus der Projektwelt und aus dem verwandten StarTrek wissen wir, wie wenig eine einzelne Person ohne sein Team, seine Mannschaft, vermag. Ein Stakeholder ist eigentlich eine personalisierte Bekundung von bestimmte Interessen. Und so sollten wir die Rolle Obamas verstehen. Barack Obama ist eine personalisierte Absichtserklärung, er ist dies, was einem Staatsoberhaupt in einer Demokartie und einer pluralen Gesellschaft nämlich zukommt: Er ist ein Logo, ein dreidimensionales wandelndes Symbol.

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Gut, Amerika hat seine neuen Absichten publiziert und präsentiert. Aber damit wird es nicht getan sein, denn es ist immer Wahlkampf ! Nicht jener der Präsentationen und TV-Duelle, sondern jener der ganz realen Duelle zwischen zwei Vorgehensweisen, zwischen dem Krieg und dem Gewinnen der Herzen. Wobei im Letzteren um Ehrlichkeit gestritten wird, denn es könnten auch Manipulation, Schönreden und nicht haltbare Versprechen sein.

„Denk an Dein Versprechen ! … Oder wars ein Wahlversprechen ?“ - Das kommt uns bekannt vor, nicht erst seit der jüngsten Weltwirtschaftskrise.

Amerika muss nicht bloß von der Kriegsnation, sondern auch von der Manipulation wegkommen, denn beides sind keine wirklichen Gegensätze (wie wir auch seit StarTrek-DS9 wissen), denn wenn die Manipulation nicht funktioniert, kommt halt das Militär. Diese zwei Charaktere ergänzen sich nur.

Warum StarTrek ? Weil das auch ein amerikanischer Traum war, welche in der damaligen Generation viel Hoffnung geweckt und in meinem dunklen Zeitalter auch mein Leben beeinflusst hat.

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