Mache
Dich mit der Macht vertraut !
sprach
der alte Ben Obi wan Kenobi zu Luke Skywalker als
es für ihn an der Zeit war volljährig zu
werden und Einfluss auf die Geschehnisse der
Galaxis zu nehmen.
Luke,
noch gebunden an seinen Onkel, der aus ihn ja stets
als einen braven Farmer machen wollte und Angst
davor hatte, dass in Luke zuviel von seinem Vater,
einem Sternenkrieger, stecken könnte,
reagierte mit seinen Ohnmachtsgefühlen und mit
den Worten, dass er ja auch nicht viel vom Imperium
halte, aber eben doch nicht wirklich etwas
ausrichten könnte.
Auch
wir stecken oft in der Rolle des Luke. Vor
allem dann, wenn wir uns ziemlich
ohnmächtig gegenüber der
Globalisierung der Wirtschaft und den
Konzernen fühlen. Was können wir
schon gegen die globalen Finanzmärkte
ausrichten ? Allzu gerne lassen wir uns
von starken Machern, die auch nichts
anderes als Geschäftsleute mit
Machtinteressen sind, etwas vormachen und
übersehen dabei, dass die
zuallererst, wie viele andere auch, ihre
Eigeninteressen verfolgen.
Das
ist viel bequemer, als sich mit dem Denken
der Mächtigen vertraut zu machen,
sich in sie ein Stück weit hinein zu
fühlen, um bestimmte Ereignisse um
uns besser verstehen zu lernen und sich
dann eine Strategie zu
entwickeln.
Mir
zumindest geht es besser, wenn ich mir die
Dinge erklären kann, wenn ich
weiß, warum etwas so passiert wie es
passiert.
So haben sich viele Sozialisten in Europa
kaum gegen ihren Klassenfeind durchsetzen
können, z.B. weil sie sich in ihrer
Zeit der Schulden-Politik mit ihm
verbündet haben und die Staaten auf
diese Weise in Abhängigkeit der
Finanzmärkte gebracht haben. Daher
wenden sie sich einer anderen Gruppe von
Schützlingen zu, einer Gruppe, die zu
schützen mehr Erfolg
verspricht, als gegen den globalen
Klassenfeind zu kämpfen. Es sind die
lieben Kinderchen, denn gegen
kleinbürgerliche Eltern lässt
sich leichter vorgehen als gegen einen
großen Konzern, und dies hat den
Touch von Emotionalität und
Familienpolitik. Dabei geht man jetzt
jedem beliebigen Telefonanruf nach - ohne
den Anrufer je identifiziert und seine
Vertrauenswürdigkeit
überprüft zu haben. Den leicht
zu kriminalisierenden Eltern eine
Super-Nanny aufzuzwingen, fällt eben
viel leichter als die Internationale
umzusetzen.
Wo
bleibt da der Web-Client zur
Förderung des Denunzierertums ? Wir
sehen, das E-Government
schläft mal wieder - dabei wollte
Wien doch so anders sein
...
Viel
interessanter ist jedoch sich das Denken
der Geschäftsleute hinein zu
versetzen, zum Beispiel, welche
Weltregionen wofür interessant sind.
Während sich viele Regionen durch
ihre Kostengünstigkeit für die
Produktion von gewöhnlichen
Standardprodukten von der Stange
auszeichen, liegt der Vorteil Europas im
Kapital
nach dessen Wortsinn, in den
Fähigkeiten, in der Kreativät
und in der Qualität von Produkten,
die daraus gefertigt werden.
Nicht
zu verachten ist der soziale Friede und
Stabilität der politischen
Verhältnisse, nicht zuletzt auch
durch einen tragfähigen und breiten
Mittelstand. Qualität, von welcher
auch die Millionäre etwas haben,
lässt sich nicht aus instabilen
Regionen mit Bürgerkriegen und
anderer Scharmützel,
beziehen.
Krieg
ist nämlich genau, was aus dem
Populismus herauskommt, wenn er sich schon
mittelfristig nicht als eine Farce oder
Volksbetrug reicher Geschäftsleute,
die sich ihren Spaß machen,
herausstellen soll.
Entweder
sind die potenten Populisten ohnedies im
Netzwerk der globalen Mächtigen mit
ihrem Finanz-Kapital
eingebunden, oder ihr Land muss andere
Länder plündern, um seine
Volkswirtschaft in die Lage zu versetzen,
die vielen Wahlversprechungen auch halten
zu können.
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Freundschaft
entgegensetzen
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Die
erste oben erwähnte Möglichkeit
verspricht in Ländern mit geringerer
Bevölkerungsdichte erfolgreich zu sein, und
wird bereits seit Jahrzehnten mit US-amerikanischer
Hilfe von Königshäusern auf der
arabischen Halbinsel praktiziert. Erstaunte
Europäer nennen das
Feudalkapitalismus, welcher sich am
schönsten auf Oman ausnimmt, denn dort
investiert der kluge Sultan aus den
Erträgnissen in die Infrastruktur und
Grundversorgung des Staates mit gerade mal 3
Millionen Einwohnern. Der hat noch am selben Tag
wie ich Geburtstag und lebt am besten das arabische
Erfolgsmodell, dessen zufriedene Bevölkerung
ohne Demokratie und den teuren Wahlschlachten
auskommt. Ein schönes Märchen ohne
Haider, news, Müllzeitungen, Berlusconi und
dergleichen. Wenn die gute IT-Business Analysten
mit einem Sahnehäubchen Projektmanagement
drauf brauchen, lerne ich Arabisch und wandere aus
...
Kurz:
Wenn das Pro-Kopf Einkommen im Lande dermaßen
hoch ist, fällt eine Ungleichverteilung viel
weniger bis gar nicht mehr auf, als das in
bevölkerungsreicheren Staaten wie etwa
Ägypten, Irak oder im ehemaligen Persien, der
Fall ist.
Die
zweite Möglichkeit ist auch schon in die Jahre
gekommen und wurde von jenen Dunst, in welchem sich
manche österreichische Populisten aufhalten,
praktiziert. Es handelte sich um den II. Weltkrieg,
bei dessen Anfängen jenes Land, das bislang
keinen Platz an der Sonne bekam, einfach nahm, was
es wollte und auf seine Weise eine
Internalisierung der Wertschöpfung
- um das hässliche Wort für Ausbeutung
und dergleichen zu vermeiden - vornahm.
Nicht
uninteressant war und ist dabei Russland, bzw. die
ehemalige Sowjetunion, sowie auch China, dessen
Kolonialismus niemals überseeisch, sondern
kontinental war und noch ist und daher kaum
jemanden auffallen. Ein bisschen wissen wir von
Tibet, aber viel weniger noch von den sibirischen
Völkern oder von Uiguren und von
Ostturkestan.
Der
intelligenteste Ausspruch eines
Geographie-Professors Jeder
Krieg ist ein Wirtschaftskrieg
!
den ich bislang gehört hatte, stimulierte
mich einst mit der Macht vertraut zu werden
und ein Wirtschaftsstudium mit etwas EDV-Touch zu
beginnen.
Der
(mittel-)europäische Populismus führt
also in eine Sackgasse, welche Europa, oder
zumindest den jeweiligen Staat in eine
Bananenrepublik verwandelt. Das Spiel einiger - im
Weltmaßstab - relativ kleiner
Geschäftsleute und Clans birgt einige Risiken
und kann nicht im Interesse der Großen sein,
die ihr Verdientes in Qualitätsprodukten auch
wieder ausgeben oder anlegen
möchten.
Von
der Rolle und Bedeutung von Qualität
in den Augen und Seelen der Mächtigen wird
realistischerweise die Zukunft unseres globalen
Mittelstandes abhängen - es sei denn, es
geschehen noch viel größere Wunder, was
ja durchaus auch im Bereich des Möglichen
liegt.
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